Lübeck – Ein Derby, ein Nachwuchs-Duell, die Frage nach der Form des Spitzenreiters und erst recht die Situation im Tabellenkeller – auch der 25. Spieltag der Regionalliga Nord hält ein paar sehr interessante Aspekte bereit. Dabei stehen am Wochenende lediglich acht Partien auf dem Programm. Erst am Montag (20.15 Uhr) wird die Runde mit dem Duell zwischen dem VfB Lübeck und dem Hamburger SV II abgeschlossen. Ein weiteres Highlight, das live übertragen wird.

VfL Wolfsburg II – Lüneburger SK Hansa (Sa., 13 Uhr)

Die Aufgabenstellung ist klar: Angesichts eines Vorsprungs von neun Punkten müssen die jungen Wölfe nun lediglich aufpassen, dass sie nicht zu oft ausrutschen – und dann sind sie auch am Saisonende noch ganz oben. Aber das ist leicht gesagt. Die Praxis hält schon noch ein paar Hürden bereit. Etwa ein Heimspiel gegen den LSK, der dem Spitzenreiter im Hinspiel noch ein 1:1 abgetrotzt hatte. „Da hat man gemerkt, dass der Gegner eine ordentliche Struktur im Spiel und uns das Leben schwergemacht hat“, sagt VfL Coach Rüdiger Ziehl. Sein Team müsse „mit viel Laufbereitschaft und Ballsicherheit“ antreten, zudem bei „Kontersituationen des Gegners aufpassen und mit hohem Tempo immer wieder nach vorne umschalten“. Der 13. aus Lüneburg dürfte aber auch deshalb ein unangenehmer Gegner sein, weil er beim 1:0 gegen Holstein Kiel II in der Vorwoche eine vier Spiele währende Niederlagenserie beendete – der Gast kommt also mit neuem Selbstbewusstsein.

Eintracht Norderstedt – TSV Havelse (Sa., 14 Uhr)

Seit drei Spieltagen wartet die Eintracht nun auf einen Punktgewinn – gegen den TSV sollte der 14. also mal wieder punkten. Der Gegner (16.) kassierte zuletzt zwar eine 1:2-Niederlage gegen den Spitzenreiter aus Wolfsburg, blickt aber auf einen insgesamt guten Auftakt zurück: Zuvor hatte der TSV zwei Siege gelandet, holte insgesamt also sechs Punkte aus den drei Partien in 2019. Entsprechend zuversichtlich gibt sich Jan Zimmermann, der Halvelser Trainer: „Das ist die Chance, Norderstedt ranzuholen, und die wollen wir nutzen.“

Germania Egestorf-Langreder – U.L.M. Wolfsburg (Sa., 14 Uhr)

Das 0:0 in Jeddeloh erschien nur auf den ersten Blick ein mäßiges Resultat. Tatsächlich beendete die Germania bei der Punkteteilung eine Serie von drei Niederlagen. Sie hatte allerdings zur Folge, dass der Tabellenzehnte nicht mehr ganz so sicher sein sollte: Der Tabellenkeller befindet sich wieder auf Tuchfühlung mit der Germania. Der Gast ist sogar mittendrin. Als Schlusslicht kämpft Lupo Martini nun jede Woche um den Beginn einer Siegesserie, die vielleicht doch noch einmal für Hoffnung sorgt. Beim knappen 0:1 gegen 96 II misslang dieses Vorhaben.

SV Werder II – VfB Oldenburg (Sa., 14 Uhr)

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Mit zwei Unentschieden ist der SVW in die zweite Saisonhälfte gestartet. Das reichte nicht, um Schritt zu halten mit dem VfL Wolfsburg II, der Spitzenreiter liegt nun 17 Punkte vor dem Dritten. Die Meisterschaft ist also kein Thema mehr an der Weser. Die Ausbildung der jungen Spieler schon, und deshalb wollen die Grün-Weißen auch nicht nachlassen. Noch unklar ist, ob sie dabei erneut von Profi Fin Bartels (Torschütze beim 1:1 in Flensburg) unterstützt werden. Sicher ist dagegen, dass der zuletzt eigentlich recht formstarke VfB Oldenburg (8.) nach dem 0:1 gegen den BSV Rehden mit einer Enttäuschung fertig werden musste. Da kommt das Derby beim Bremer Nachbarn vielleicht zur rechten Zeit.

BSV Rehden – SSV Jeddeloh (Sa., 15 Uhr)

Dieses 1:0 in Oldenburg tat richtig gut: Der BSV untermauerte seinen 15. Platz und ist nun dran an den besser platzierten Teams. Da geht wohl tatsächlich noch eine ganze Menge in Rehden. Und beim SSV? Nach dem 0:1 gegen 96 II hatte sich der Tabellenelfte zuletzt mit einem 0:0 von der Germania Egestorf-Langreder getrennt. Folgt nun womöglich der erste Sieg unter Neu-Trainer Alfons Weusthof? Der BSV dürfte etwas dagegen haben.

Hannover 96 II – FC St. Pauli II (So., 13 Uhr)

Das Nachwuchsduell des Spieltags liefern sich zwei Mannschaften, die zuletzt ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben. Denn während 96 II (7.) beim 1:0 gegen Lupo Martini auch das dritte Spiel in 2019 gewann, verlor St. Pauli (12.) glatt mit 0:3 gegen den VfB Lübeck. „Wir haben in den ersten 15 Minuten versucht Druck aufzubauen, danach habe ich von meiner Mannschaft leider nichts mehr gesehen“, meinte St. Pauli-Coach Joachim Philipkowski unzufrieden. Er wird im Spiel bei den Niedersachsen nun sicher eine Leistungssteigerung erwarten.

VfL Oldenburg – SC Weiche Flensburg (So., 14 Uhr)

Der Gastgeber (17.) muss sich angesichts eines Rückstands von acht Punkten auf den regulären Relegationsplatz schon strecken, um den Anschluss nicht zu verlieren. Aber er tritt gegen Weiche ja auch auf eigenem Platz an, und das ist zweifellos eine gute Nachricht: Ihre 16 Punkte gewannen die Oldenburger nämlich ausnahmslos auf dem eigenen Platz (4-4-4). Insofern sollte Weiche auf der Hut sein. Die magere Ausbeute von nur einem Punkt aus zwei Spielen in 2019 dürften den Tabellenvierten aber ohnehin davor bewahren, den VfL zu unterschätzen.

Holstein Kiel II – SpVgg Drochtersen/Assel (So., 14 Uhr)

Vier Niederlagen in Folge – die einst so gute Form des Holstein-Nachwuchses ist offenbar erst einmal dahin. „Natürlich ist es vom Spielverlauf her eine unglückliche Niederlage, aber wir haben es im zweiten Spiel in diesem Jahr nicht geschafft, aus unseren Möglichkeiten ein Tor zu erzielen“, haderte Trainer Ole Werner nach dem späten 0:1 in Lüneburg erneut mit der Chancenverwertung. Immerhin lag es also nicht am Spielvortrag des Aufsteigers und das macht Hoffnung. Aber die regiert auch beim Gast. Das 2:1 beim VfL Oldenburg markierte den siebten Sieg aus den letzten zehn Spielen des Tabellenvierten. Die Spielvereinigung kommt also als Spitzenteam und dürfte auch so auftreten.

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