Lübeck – Reinhard Grindel (Foto), Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist am vergangenen Dienstag von seinem Amt zurückgetreten (HL-SPORTS berichtete).

Die Gründe dafür benannte der 57-Jährige wie folgt: „Ich entschuldige mich dafür, dass ich durch mein wenig vorbildliches Handeln in Zusammenhang mit der Annahme einer Uhr Vorurteile gegenüber haupt- oder ehrenamtlich Tätigen im Fußball bestätigt habe.“
Eine Uhr, die Grindel 2017 vom einem ukrainischen Oligarchen im Wert von 6.000 Euro geschenkt bekam, wurde dem ehemaligen DFB-Chefs zum Verhängnis. Doch auch schon vorher gab es Berichte über umstrittene Nebeneinkünfte Grindels.

In Lübeck sprach HL-SPORTS mit Peter Reinecker, Vorsitzender des Kreis-Fußball-Verbandes (KFV) über den Rücktritt und über den anstehenden Kreistag am 24. Mai.

HL-SPORTS: Hallo Peter, wie bewertest du diesen Schritt von Reinhard Grindel und welche Auswirkungen hat das auf den Amateurfußball deiner Meinung nach?

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Peter Reinecker: Ich denke er hat den richtigen und konsequenten Weg gewählt und erspart allen eine lange Schlammschlacht. Die Auswirkungen auf den Amateursport vermag ich noch nicht zu bewerten, denke aber, dass ein geeigneter Nachfolger hier ein positives Ergebnis herbeiführen könnte.

HL-SPORTS: Was glaubst du, wer der richtige Nachfolger wäre?

Peter Reinecker: So er mag, würde ich vom Auftreten und Intellekt einen Philipp Lahm schon gerne an der Spitze sehen.

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HL-SPORTS: Aber der winkte ja schon ab… eine Frage zum KFV: Boris Hoffmann hört auf. Welche Lücke hinterlässt er und wie war die Zusammenarbeit mit ihm in den vielen Jahren?

Peter Reinecker: Du fragst aber wer der richtige „wäre“. Boris hinterlässt eine große Lücke und enorm große Fußstapfen für die Nachfolger. Wir haben uns im Laufe der Zeit zusammengerauft und in allen Belangen ergänzt. Wo der eine seine Schwachstelle hatte wurde es durch den anderen ausgeglichen. Es hat gepasst. Ich habe Respekt vor seiner Entscheidung und hoffe, dass er uns nicht ganz verloren geht.

HL-SPORTS: Stimmt „wäre“… Wird es weitere personelle Veränderungen im KFV beim Kreistag geben und wenn ja, welche sind das?

Peter Reinecker: Das kann im Moment ja keiner sagen, auch wenn es eine Phrase ist: das Wort hat der „Wähler“. Es hören einige Beisitzer auf, die meisten aus Altersgründen aber auch berufsbedingt. Einige Positionen sollen vom SHFV zurück zum Kreis so der Kreistag es befürwortet. Mal sehen, ich wäre da zurückhaltend. Sonst ist die Position für das Beschwerdewesen unklar. Klaus Schneider hört aber auf. Und die Öffentlichkeitsarbeit könnte sich auch noch ändern. Sonst sind wir kandidatenmäßig auf einem guten Weg.

HL-SPORTS: Du bleibst dabei?

Peter Reinecker: Es stehen alle Positionen im Kreis zur Wahl (erstmalig). Ich wollte eigentlich nicht noch einmal antreten, die Gespräche haben mich in eine andere Richtung bewegt. Gleichwohl das Wort hat der Kreistag und wer mich möchte wählt mich nicht für Laudatio und Brötchen, dafür stehe ich nicht bereit.

HL-SPORTS: Vielen Dank für das Interview und alles Gute für den Kreistag.

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