Hamburg – Des einen Freud ist des anderen Leid. Während Manuel Wintzheimer kurz vor Schluss für den einen (wichtigen) Punkt des Hamburger SV am vergangenen Montag im Zweitliga-Auswärtsspiel beim 1. FC Köln (1:1) sorgte, saß Fiete Arp (Foto) zuhause vor dem Fernseher und schaute sich das Remis im Fernsehen an. Der 19-Jährige wurde nicht in den Kader berufen, musste einen Tag zuvor in der U21 ran (1:0), blieb dort wieder ohne eigenen Torerfolg. Gegenüber dem Abendblatt sagte er danach: „Ich spiele die Saison jetzt zu Ende und hoffe, dass ich oben noch einmal Akzente setzen kann und vielleicht den einen Moment noch kriege. Bis dahin bin ich auf jeden Fall HSV-Spieler.“ Der Stürmer hat einen Vertrag beim FC Bayern München unterschrieben, bei dem er selbst entscheidet, wann er geht – diesen Sommer oder im darauffolgenden Jahr. Seine Aussage lässt klar vermuten, wann er von der Elbe an die Isar zieht. Die Zeichen stehen auf einen Abschied in zwei Monaten.

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Ein anderer fand zu Saisonbeginn diesen Weg genau andersherum. „Wintzi“ durfte in Köln die letzten zehn Minuten ran, hatte einen Ballkontakt und versenkte das Leder im Kasten. Der 20-Jährige war danach happy, aber gefasst, spielte sich nicht in den Vordergrund und verwies auf das Heimspiel am Sonnabend gegen Aue (13 Uhr): „Als junger Spieler ist es immer schwierig. Man muss sich empfehlen, im Training immer Vollgas geben. Es ist schade, dass Pierre uns fehlt, weil er ein sehr wichtiger Spieler für uns ist, aber ich bin froh, dass ich in seiner Abwesenheit heute meine Chance nutzen konnte. Für mich persönlich war es ein Start, ich muss jetzt weitermachen.“ Es war sein zweiter Einsatz für die Rothosen nach seiner Einwechslung in Kiel (68. Minute). Mit dem Treffer hat er vor allem auf sich aufmerksam gemacht. Trotz seines Vertrages bis 2022, hatte man das Gefühl, dass der Ex-Bayern-Junioren-Stürmer im Sommer vielleicht ausgeliehen werden könnte. War das möglicherweise sein Durchbruch beim HSV? Warnung dürfte ihm die Arp-Story sein, der bei den Profis nach seinem Blitzstart in der Abstiegssaison zwei Treffer erzielte und danach hochgejubelt wurde. Die Bayern kamen, winkten mit tollen Aussichten… der Rest ist bekannt. Der gebürtige Segeberger wartet seit neun Monaten auf ein persönliches Erfolgserlebnis. Am 18. August des vergangenen Jahres traf er im DFB-Pokal beim TuS Erndtebrück. Arp ist nicht zu beneiden und ob er noch einmal für die Rothosen-Profis auflaufen wird, dürfte nach dem Wintzheimer-Tor in ganz weite Ferne gerückt sein.

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