Hamburg – Hannes Wolf (Foto) bleibt Trainer beim Hamburger SV. Das steht seit Sonnabend fest. Nach der 0:3-Schlappe gegen den FC Ingolstadt in der 2. Bundesliga sah es einige Stunden nicht danach aus. Sportvorstand Ralf Becker wollte sich unmittelbar nach der Begegnung nicht klar äußern. Drei Stunden später war dann alles klar. Wolf bekommt noch zwei Chancen in den Partien beim SC Paderborn (Sonntag, 12.5.) und eine Woche später im Heimspiel gegen den MSV Duisburg. Der Tabellenvierte muss beide Male gewinnen.

Das kuriose an der gesamten Liga ist, dass bereits am Freitag Paderborn (1:2 in Bielefeld) und am vergangenen Sonntag Union Berlin (1:2 in Darmstadt) verloren. Der HSV ist also immer noch voll im Rennen. Trainer Wolf stellte sich in einem TV-Interview beim NDR-Sportclub am Sonntagabend den Fragen von Gerhard Delling. Dabei sprach der Coach über „kleine Themen, die zu großen Themen werden“. Der 38-Jährige sagte: „Dass sich nach so einem Spiel alle Gedanken machen, ist völlig normal. Es geht da auch nur bedingt um mich, sondern um den Club und das Team. Es sind immer vertrauensvolle Gespräche zum Vorstand. Es kam dann die Nachricht weiter geht’s.“

Das System in den vergangenen Spielen des Cheftrainers vom Volkspark ist undurchsichtig gewesen. Das erklärte er: „Es gibt nicht eine beste Formation und wenn das einmal entschlüsselt ist, weiß der Gegner was wir machen. Da brauchst du schon eine Flexibilität und trotzdem eine Konstante in den Abläufen. Wenn du zu oft nicht gewinnst, dann kommen diese Themen, wie Inhalte oder System. Das ist völlig normal. Ich habe immer so gearbeitet und in den meisten Phasen hat das funktioniert und dann gibt es die Zeit, wo es nicht funktioniert. Du musst dann trotzdem bei dir und überzeugt bleiben.“

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Wolf schaffte es in Dortmund zu einigen A-Junioren-Meistertiteln und bei seiner ersten Profi-Trainer-Station erreichte er mit dem VfB Stuttgart den Aufstieg in die Bundesliga. Warum also soll das nicht in Hamburg am Ende doch noch reichen? Zum Anspruch meinte er: „Mit mir an der Linie kann eine Mannschaft aufsteigen. Das hilft natürlich. Es ist jetzt eine spezielle Situation und da muss die ganze Kraft rein. Man sieht schon, dass wir nach vorne wollen.“

Am Montag ist trainingsfrei. Dienstag heißt es dann volle Konzentration auf das „Endspiel“. „Paderborn ist ein ganz anderes Spiel. Sie wollen auch nach vorne. Wir haben schon zwei Mal bewiesen, dass wir sie schlagen können. Da müssen wir wieder rein“, so Wolf.

Sportvorstand Ralf Becker sagte schon am Tage: „Die letzten zehn Jahre war es immer so: Wenn es schief lief, musste der Trainer gehen. Mittlerweile sind wir ein Zweitligaverein und haben kein tolles Konto. Deshalb muss man so eine Situation gemeinsam aushalten, wenn man von einer Entscheidung überzeugt ist. Wir stellen uns dann auch der Kritik.“

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