Lübeck – Man könnte sagen, Jan-Philipp Kalus (Foto) gehört beim VfB Lübeck bereits zum Inventar. Er hat mit seinen Grünweißen schon so manche Höhen und Tiefen mitgemacht, ist er doch bereits seit 2002 an der Lohmühle als Spieler in der Abwehr ein Typ, an dem so mancher Gegenspieler verzweifelte. Nun soll Schluss sein mit der Fußballer-Karriere, doch ganz wird 25-jährige nicht vom Ball zu trennen sein.

Ständige Verletzungen machten es dem sympathischen Webdesigner mit eigenem Unternehmen in Bad Schwartau nicht so leicht, wieder richtig Fuß zu fassen. „Die Ärzte und ich haben keine Lösungsmöglichkeiten gefunden, dass ich wieder normal fit werde und darum werde ich mich aus dem aktiven Dasein zurückziehen“, so Kalus gegenüber HL-SPORTS.

„Wir wollten „Kalle“ bei uns behalten, da wir sein Auge sehr schätzen, er ein Teil der Mannschaft bleiben sollte und es auch sein Wunsch war, weiterhin etwas für den Verein tun zu können“, so Trainer Denny Skwierczynski.

Zum Saisonende tauscht Kalus, der in der kommenden Woche seinen 26. Geburtstag feiert, die Umkleidekabine gegen einen Arbeitsplatz in der Geschäftsstelle ein und wird als Scout beim SH-Liga-Spitzenreiter mithelfen, dem Team weitere Impulse zu geben.

Erfahrungen an der Linie und neben dem Platz konnte der Lübecker bereits in den letzten drei Jahren sammeln. Er trainiert erfolgreich die E-Junioren an der Lohmühle und unterstützte Serkan Rinal bereits in der vergangenen Saison an der Seite. Auf Fußball kann er auf keinen verzichten und mit dem Wunsch Trainer zu werden, begibt er sich nun auf neues Terrain im Herrenbereich. Den Anfang macht die Grundausbildung zur C-Lizenz, die der 25-jährige im Sommer beginnen wird.

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Im Juli beginnt er seine Tätigkeit als Scout offiziell. Bis dahin heißt es einarbeiten, was das Zeug hält. „Das ist ja schon alles recht neu für uns und die Zeit nehme ich mir einfach“, so der Bachelor of Science Medieninformatik, der in seiner eigenen Firma „nnwebdesign“ als Webdesigner in Bad Schwartau tätig ist.

Kalus verrät, was der VfB in Zukunft einführen wird: „Wir werden das Thema Videoanalyse mit einbeziehen, was in der heutigen Zeit immer wichtiger wird. Das machen schon einige andere Vereine sehr erfolgreich. Hier muss man ganz genau schauen, welches Equipment und was für eine Software dazu benutzt. Und die Einarbeitungsphase dauert auch etwas.“

Möglichen Aufstiegsspielen sieht er positiv entgegen und sagt dazu: „Wenn wir das ganze optimistisch betrachten, stehen unsere Chancen sehr gut. Man weiß natürlich nicht, wie es in den möglichen Aufstiegsspielen aussieht, aber eines steht fest. Es sind noch viele Spiele zu bestreiten und feiern werden wir erst dann, wenn es soweit ist.“

Im Moment macht er sich gerade mit seiner Aufgabe vertraut: „Wir haben uns Mitte Januar zusammengesetzt und besprochen, wie ich der Mannschaft und dem Verein helfen kann. Durch meine Ausbildung war das sehr naheliegend, dass ich etwas in der Analyse und Auswertung mache. Spielerprofile auswerten, Kaderplanung für die neue Saison und natürlich die Gegner im Vorwege anschauen gehört in Zukunft zu meinem Bereich.“

Gelegentlich wird man ihn aber auch auf dem Trainingsplatz sehen, denn Skwierczynksi sieht Kalus auch als eine Art erweiterten Co-Trainer in zweiter Reihe.

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