Schönberg – Die endlose Durststrecke der Maurine-Kicker ist vorbei. Nach 15 Spielen der Pleiten, Pech und Pannen konnte der FC Schönberg 95 ohne seinen Etatmäßigen Goalgetter Bastian Henning, der kurzfristig vor der Partie ausfiel, im ersten Spiel der Rückrunde mit 6:0 (2:0) gegen die VSG Altglienicke vor 130 zahlenden Zuschauern im Palmberg-Stadion gewinnen und somit den ersten Dreier in der Aufstiegssaison feiern.

Obgleich die ersten Chancen auf die Kappe der Gäste aus Berlin gingen (Marcel Czekalla aus 14 Metern und Louis Stüwe aus ähnlicher Position prüften FC-Torwart Gabor Ruhr) versteckten sich die Gastgeber nicht und versuchten die Verunsicherung aus den vorherigen 15 Partien mit viel Ballbesitz zu verdrängen.

Belohnt wurden die Schönberger durch einen Pfiff des Unparteiischen in der 19. Minute, als VSG-Kapitän Tobias Döge den Ball im eigenen Strafraum mit der Hand spielte und es den klaren Elfmeterpfiff gab. Diesen verwandelte Marcus Steinwarth flach ins linke Eck und erzielte dabei sein erstes Saisontor nach seinem Wechsel vom VfB Lübeck im vergangenen Sommer an die Maurine.

In der 31. Minute setzte sich Danny Cornelius auf der linken Seite durch und tankte sich in den Strafraum und bediente Marco Pajonk, der sich gegen einen weiteren Berliner Abwehrspieler und ließ Patrick Sobotzik im Tor der Gäste keine Chance. Den Ball versenkte „Ping-Pong-Pajonk“ abgezockt ins flach lange Eck zum 2:0 für den FC Schönberg 95.

Die Altglienicker wachten danach aus ihrem Winterschlaf auf und kamen erneut durch Czekalla zu einer Möglichkeit nach einem Freistoß, doch auch hier konnte Ruhr glänzend parieren. Auch in der 40. Minute war es der Berliner Dreh- und Angelpunkt, der den FC-Schlussmann erneut zu einer Parade mit den Fingerspitzen zwang. Kurz vor der Halbzeit versuchten es die Gäste noch einmal über Benjamin Gaude, der einen Pass in den Lauf von Patrick Kroll spielte, welcher aus halblinker Position aus 13 Metern knapp am Schönberger Kasten vorbeischoss. Mit einem verdienten 2:0 für die Maurine-Kicker in die Halbzeit.

Der 17. der Oberliga Nordost kam besser aus der Pause und hätte durch Neuzugang Marvin Karow in der 52. Minute bereits alles klar machen, doch sein Schuss von der Strafraumgrenze wurde im letzten Moment abgefälscht und kullerte am Berliner Tor vorbei. Die Gäste waren jedoch auch williger aus der Kabine gekommen und kamen immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor. Meist verpufften diese Bemühungen allerdings im Nichts.

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Nach einer Stunde Spielzeit wurde die Begegnung bissiger und genau in der Drangphase der Gäste besorgte Karow mit einem Abstauber aus dem Gewühl zum 3:0 für die Rietentiet-Elf die Vorentscheidung. Vorausgegangen war ein Freistoss aus dem Halbfeld von Masami Okada, der im Strafraum für Verwirrung sorgte.

In der 66. Minute hatte Pajonk die endgültige Entscheidung auf dem Fuß, als er nach einem Fehler in der Berliner Hintermannschaft von Okada glänzend in Szene gesetzt wurde und alleine auf Sobotzik zulief. Doch der Stürmer konnte keinen Druck hinter den Ball bringen und vergab das 4:0. Eine Minute später klappte es allerdings doch mit einem weiteren Tor. Wieder war es ein Fehler bei der VSG, die dieses Mal Pajonk nutzte um dann allerdings Okada vor dem Tor anzuspielen, der nur noch zum 4:0 einschieben musste. In der Folge war bei den Gästen die Luft endgültig raus. Gaudian scheiterte völlig frei am überragenden Ruhr in der 72. Minute.

Das 5:0 für den FC Schönberg 95 war nur noch eine Frage der Zeit, denn die Altglienicker gaben sich danach auf. So war es Cornelius, der eine Flanke von der Grundline aus dem Lauf direkt in den Fünf-Meter-Raum auf den Kopf von Pajonk schlug, der den Ball in die Maschen hämmerte. Danach durfte der zweifache Torschütze den Applaus der treuen und dankbaren Fans entgegen nehmen. Für ihn kam Niwar Jasim in die Partie.

Das 6:0 durch Marcus Steinwarth in der 82. Minute war wieder so ein perfekt herausgespieltes Tor über die Flügel nach einer flachen Hereingabe von Okada. Auch Cornelius machte Platz für Sascha Woelki, der sechs Minuten vor dem Ende von den Zuschauern beklatscht wurde. In der 88. Minute wechselte der FC erneut. Karow ging und Hannes-Michel Köhn kam für die letzten Augenblicke.

Am Ende war es ein hochverdienter Sieg für die Nordwestmecklenburger, die sich eindrucksvoll in der Oberliga zurück meldeten.

FC-Coach Axel Rietentiet sagte freudestrahlend nach dem Spiel zu HL-SPORTS: „Die Mannschaft hat sich heute nach der intensiven und sehr guten Vorbereitung belohnt. Dass wir hier so ein Ding vom Ergebnis her raushauen, ist natürlich eine gute Sache. Wir haben gezeigt, dass wir noch leben und dass die Mannschaft intakt ist. Die Jungs haben das alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Vom Kopf und der Gesamtleistung gilt der Mannschaft Respekt. Sie sind phasenweise über sich hinausgewachsen. Wir haben jetzt zehn Punkte und haben nun ein Achtungszeichen in der Liga gesetzt. Darauf kann man aufbauen. Heute und morgen können feiern und am Montag geht die Vorbereitung für das nächste Spiel beim Spitzenreiter los, wo wir nichts zu verlieren haben.“

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