Hamburg – Der Hamburger SV hat dank eines Treffers von Hinterseer die Tabellenführung in der 2. Bundesliga erobert. Der Neuzugang erzielte den 1:0 (0:0)-Siegtreffer gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber VfL Bochum am Freitag im Volksparkstadion.

Keine Veränderung in der Startaufstellung gab es bei den Gastgebern. Hecking vertraute auf die Chemnitzer Pokal-Sieger. Im Kader nicht vertreten war Narey, der mit seiner Frau auf die Geburt seines ersten Kindes bevorsteht. Dafür rückte Vagnoman nach.

Es dauerte bis zur zehnten Minute, als Jung das Leder im Spielaufbau an Ganvoula verlor. Der Bochumer scheiterte allerdings mit seinem Schuss an Fernandes. Der HSV wirkte in der Anfangsviertelstunde etwas unkonzentriert und hatte gegen gut gestaffelte Gäste noch keine Offensivaktion. Die erste Ecke brachte Gefahr im VfL-Strafraum, denn van Drongelen (16.) kam aus spitzem Winkel zum Schuss, der allerdings geblockt wurde. Nach 20 Minuten waren dann auch die Rothosen in der Partie angekommen und Jatta erkämpfte sich das Leder am eigenen Strafraum, lieg über das Feld und aus einer Flanke wurde ein verkappter Schuss, der allerdings kein Problem für Bochums Schlussmann Riemann darstellte. Ihm um seinen Vorderleuten merkte man den 14. Tabellenplatz nicht an. Der VfL spielte locker mit, setzte immer wieder Nadelstiche und agierte voll und ganz auf Augenhöhe. Die größte Chance der Hamburger gab es in der 28. Minute. Die Bochumer bekamen eine Ecke nicht raus, Leibolds abgefälschten Hammer aus der Ferne parierte Riemann und auch beim Nachschuss von Dudziak gleich nochmal. Auf der anderen Seite Jung vor Ganvoula (32.). Der Kongolese wäre sonst durch gewesen. Erneuter Seitenwechsel: Jattas Flanke kann Kittel (34.) völlig frei per Kopf nicht im Gehäuse unterbringen. Bochums Janelt (36.) versuchte es mit einem Schuss aus 25 Metern, doch Jung passte wieder auf und blockte ab. Inzwischen machte sich auch die Statistik beim Ballbesitz deutlich. Hier führte der HSV mit 63 Prozent. Kinsombi (43.) versuchte das in einen Treffer umzumünzen, doch er verzog aus 18 Metern völlig. Die zündende Idee fehlte den Hausherren allerdings noch und so ging es torlos in die Pause.

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Ohne Wechsel ging es weiter in die zweiten 45 Minuten. Die Gastgeber mussten sich etwas einfallen lassen, wenn sie die Tabellenführung erklimmen wollten. Das Bild war das gleiche, wie noch vor dem Seitenwechsel. Den ersten Torschuss gab Ganvoula (52.) ab. Für den HSV versuchte es Fein (55.) nach einer Ecke. Beide verfehlten ihre Ziele um Längen. Blum kam bei Bochum und versuchte es aus der Distanz (58.) – drüber. Das Spiel war zäh, ohne echte Höhepunkte und ohne die Fans von den Sitzen zu reißen. Das änderte sich mit einem Alleingang von Kinsombi (59.), der am Strafraum abzog und die Führung knapp verfehlte. Zumindest führte der Tabellendritte bei den Ecken (8:0). Hinterseer (60.) änderte das Ergebnis auf der Anzeigentafel. Der Ex-Bochumer stand bei einer Hereingabe von Dudziak in der Mitte frei und hämmerte das Leder unter die Latte zum 1:0 für Hamburg. Es war sein erster Saisontreffer – ausgerechnet gegen seinen ehemaligen Verein. Die erste Führung im eigenen Wohnzimmer sollte doch nun mehr Sicherheit geben, mehr daraus zu machen, als in der vergangenen Spielzeit gegen die Bochumer, in der beide Aufeinandertreffen torlos endeten. Hecking wechselte, brachte Moritz für den blaß aussehenden Kinsombi. Nach dem Tor verflachte die Partie zunehmend. Bochum konnte nicht, Hamburg wollte nicht. Der HSV war dem zweiten Treffer dennoch näher, kam immer wieder gefährlich über die Außen. Besonders Jatta machte viel Dampf, hatte zwei Szenen am Fünfmeterraum, aus denen aber nichts heraussprang. Die Bochumer rückten mehr und mehr aus, was Kontermöglichkeiten für die Gastgeber ergaben. Diese wurden unsauber gespielt. So blieb es eine Zitterpartie. Am Ende reichte es und der Hamburger SV eroberte die Tabellenführung.

Statistik: 

Hamburger SV – VfL Bochum 1:0 (0:0)
Tore: 1:0 Hinterseer (60.)
Zuschauer: 41.737
Hamburg: Heuer Fernandes, Gyamerah (87. Vagnoman), van Drongelen, Kinsombi (66. Moritz), Dudziak, Kittel (80. Samperio), Hinterseer, Jatta, Leibold, Jung, Fein
Bochum: Riemann, Soares, Lorenz, Decarli, Maier, Losilla, Lee (75. Osei-Tutu), Weilandt (53. Blum), Janelt (68.. Bapoh), Ganvoula, Bella-Kotchap

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