Lübeck – In einem packenden Spiel vor knapp 50 Zuschauern setzten die Verbandsliga-Frauen des TSV Siems ihre Serie von 13 ungeschlagenen Spielen fort und erkämpften sich ein mühevolles 2:1 (1:1) beim Tabellenfünften Hendstedt-Ulzburg.

Beiden Mannschaften sah man an, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Henstedt versteckte sich nicht und spielte von der ersten Minute an mit. Der Tabellenführer aus Siems, der ersatzgeschwächt Anreisen musste (Thomaschweski, Fasch, Helms, Burow, Peters, Jacobi, Reinke, Bode fielen berufs- bzw. verletzungsbedingt aus), stand in der Defensive sicher und vermeldete ihre erste nennenswerten Aktion in der 14. Minute, als Vivien Baade den Ball aus spitzem Winkel auf die Latte setzte. Einen der wenigen Fehler in der Defensive brachte in der 23. Minute die Pusch-Elf mit 1:0 in Führung. Beate Spiller nutze diese Chance eiskalt aus und traf zur Führung für Henstedt.

Siems versuchte den Rückstand schnell zu egalisieren. Nur fünf Minuten später setzte sich Sarah Inacio über rechts stark durch und schloss den Angriff ab. SVHU-Torfrau Bautz vereitelte diese Großchance noch, war aber Sekunden danach nach der Inacio-Hereingabe, die Jessica Boysen  mit ihrem linken Fuß verwertete, machtlos.

Weitere Chancen von Sarah Inacio und Astrid Seebauer verfehlten ihr Ziel zur knapp. Kurz vor dem Halbzeitpfiff wäre der TSV Siems sogar noch fast in Front gegangen. Ersatzkapitän Anna Kupferschmidt bekam den Ball von Baade mustergültig einen Meter vor dem Tor  quergelegt, traf aber nur den Pfosten.

Siems-Trainer Tafazoli schmunzelte nach der Partie und sagte zu HL-SPORTS: „Den kann man mal machen. Ich weiß nicht, ob Kupfer in dem Moment überrascht war oder ob sie vielleicht mein Gesicht am Pfosten sah.“

In der zweiten Halbzeit nahm das Spiel dann noch mehr Fahrt auf. Chancen auf beiden Seiten blieben ungenutzt. Inacio lief nach einem Pass von Kupferschmidt alleine auf SVHU-Torfrau Bautz zu und brachte ihre Farben mit 2:1 in Führung.

Henstedt-Trainer Pusch ärgerte sich zurecht bei diesem Gegentreffer, denn beim Abspiel stand die Torschützin deutlich im Abseits. Schiedsrichter Ronke übersah dies. Auch in der nächsten Aktion machte der Unparteiische nicht den besten Eindruck. SVHU-Stürmerin Beate Spiller wurde im Strafraum von Sonja Franke als letzte Spielerin unabsichtlich gelegt. Es gab einen Pfiff und alle rechneten mit einer Roten Karte für Siems und den fälligen Elfmeter für die Gastgeberinnen. Was dann passierte war für beide Trainer unbegreiflich. Der Pfiff ertönte und es gab nur einen Freistoß für Henstedt.

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Die Gemüter erhitzten sich nicht nur auf dem Platz sondern auf den Rängen. Henstedt kämpfte bravurös und wollte unbedingt den Ausgleich. Alle Versuche fanden immer wieder ihr Ende an der starken Siemser Defensive. Siems schwächte sich dann in der 82. Minute selbst, als Jessica Boysen nach wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte sah. Zwei Minuten später schmiss Schiedsrichter Ronke Sarah Kähler mit Gelb-Rot vom Platz, was Siems Trainer Tafazoli zur Weißglut brachte. Ronke verwies Tafazoli hinter die Bande für die letzten sechs Spielminuten. Mit neun Spielerinnen kämpften die Siemserinnen um den Auswärtssieg.

In der Nachspielzeit hatte Hendstedt-Ulzburg die Chance zum Ausgleich. Den eigentlich unhaltbaren Ball fischte Lu Szodrzynski bärenstark aus der Ecke und lenkte den Ball um den Pfosten herum. Die anschließende Ecke brachte nichts mehr ein und so gewannen die Siemserinnen am Ende glücklich aber verdient mit 2:1.

Henstedt-Trainer Pusch sagte nach dem Spiel zu HL-SPORTS: „Ich zähle den TSV Siems zu einen der stärksten Mannschaften in Schleswig-Holstein. Ich bin somit trotz der Niederlage zufrieden mit dem Spiel und dem Einsatz meiner Mannschaft. Das Spiel war sehr intensiv und trotz der beiden Platzverweise selten unfair. Leider führten einige Fehlentscheidungen des Schiedsrichters zu dem Spielausgang, über den wir uns aber auch nicht beschweren wollen. Einen Punkt hätten wir trotzdem sehr gerne mitgenommen. Ich hoffe meine Mannschaft kann den Schwung aus der Partie in die nächsten Spiele mitnehmen.“

Siems-Trainer Tafazoli freute sich nach dem Sieg und sagte: „Stark wie die Mannschaft für einander gekämpft hat. Henstedt hätte sich ein Unentschieden verdient gehabt, trotzdem nehmen wir gerne die drei Punkte mit nach Hause. Bedanken möchte ich mich noch bei Franziska Evers, die zur Winterpause eigentlich aufgehört hatte und heute der Mannschaft zur Seite stand und über 90 Minuten aushalf.“

Das nächste Spiel des TSV Siems ist am 09.03.14 um 11:00 Uhr am Krummen Weg gegen JUS Fischbek.

Am gleichen Tag startet auch der Eichholzer SV in die Rückserie. Die Mädels von Hanifi Demir empfangen um 13.00 Uhr den TSV Zarpen an der Guerickestraße.

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