Lübeck – „Zum Saisonende ist Schluss und ich verlasse den Verein! Ich bin amtsmüde und etwas ausgebrannt.“ Das waren die Worte von Kreisliga-Trainer Thorsten Kreutzfeldt (Foto), die er dem Verein in der vergangenen Woche entgegenbrachte. Zusammen mit ihm werden auch Co-Trainer Michael „Bomber“ Braatz und Betreuer Marko Zuber aufhören, die beide im Jugendbereich des Clubs weiterarbeiten werden.

„Wir gehen im Guten auseinander. Das ist mir als erstes ganz wichtig mitzuteilen. Ich hatte fünf wunderschöne Jahre beim LSC als Spieler und die letzten viereinhalb Jahre als Trainer. Jetzt bin ich aber etwas ausgebrannt und möchte mich mehr um meine Familie kümmern. Mein Sohn ist immer sehr traurig, wenn ich zum Training fahre, weil er dann nichts von mir hat. Das soll sich ab dem Sommer ändern“, sagte der 37-jährige, der vor kurzem zum zweiten Mal Vater geworden ist.

Ihm fiel die Entscheidung nicht leicht, prangert aber die momentane Zeit an. Dabei meint er: „Es ist nicht mehr so wie früher. Die Einstellung und die Motivation ist heute eine andere, also noch zu meiner aktiven Spielerzeit. Die Trainingsbeteiligung ist dürftiger geworden und wenn man auch mal verletzt ist, darf man sich gerne beim Training oder Spiel blicken lassen. Aber vielleicht bin ich da einfach zu altmodisch. In der heutigen Zeit ist das alles nicht mehr so. Beim LSC habe ich viele neue Freunde schätzen gelernt und das Umfeld, das der Verein mit dem neuen Kunstrasen sowie der neuen Halle zur Verfügung hat, ist super. Ich werde zur neuen Saison keinen neuen Trainerjob annehmen und lieber in der Altherren kicken, einfach so zum Spaß. In Buntekuh bin ich groß geworden, vielleicht spiele ich dort noch etwas.“

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„Das Gesamtpaket zwischen Mannschaft und mir passt einfach nicht mehr in meine Vorstellungen. Wir haben zwei Mal den Aufstieg knapp verpasst und zu dieser Saison zehn neue Spieler eingebaut. Mit einem Kader von 26 Spielern, kann es nicht sein, dass ich am Spieltag selbst noch spielen muss, weil wir nicht ausreichend Leute haben. Trotz allem sind mir die Jungs ans Herz gewachsen und ich würde für jeden eine Menge tun. Ausgekommen sind wir als Team ebenfalls immer gut und genau das macht mich bei meinem Abschied sehr traurig. Und darum hoffe ich auch auf eine große Sause am letzten Spieltag, wenn Marko und ich aufhören“, so Kreutzfeldt weiter und er bedankte sich bei seinem Co-Trainer und Betreuer sowie beim Verein schon jetzt für den Rückhalt, den er stets bekam.

Somit muss sich der Lübecker SC zur neuen Saison einen neuen Übungsleiter suchen, der den Weg an der Thomas-Mann-Straße weiterführt.

Die Aussage von LSC-Abteilungsleiter Thomas Hornberger deckt sich mit der Kreutzfeldt´s. Er sagte: „Es war damit zu rechnen, dass Kreutzer zum Saisonende einen Schlußstrich zieht. Der Saisonverlauf war nicht so, wie wir alle es uns vorgestellt haben. Zudem war die Trainingsbeteiligung in den letzten Wochen nicht so, dass er sich für eine weitere Saison motivieren konnte. Gleichwohl haben wir über Jahre hinweg erfolgreich zusammengearbeitet. Der Aufstieg in die Verbandsliga stand wiederholt auf dem Programm, doch aus den verschiedensten Gründen hat es letztlich nie geklappt. Trotz allem geht es weiter, die Gespräche mit potentiellen Nachfolgekandidaten sind aufgenommen worden.
Noch in der kommenden Woche soll der neue Trainer feststehen, so dass er dann an die Kaderplanung herangehen kann. Es gibt zur Zeit einen Kandidatenkreis von drei Personen, sollte es einer derer werden, können wir optimistisch in die Zukunft schauen!“

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