Lübeck – Eingeschlagen, wie eine Bombe, ist Jelto Reuter (Foto). 20 Jahre, Stürmer seit dieser Saison beim FC Dornbreite und bald Arzt, dem alle Gegenspieler am liebsten Blut abzapfen möchten. Der Knipser hat schon 17 Tore in acht Spielen erzielt und könnte am Steinrader Damm zum Aufstiegsgaranten werden. Der FCD will hoch. Reuter kann entscheidendes dazu beitragen. Vor der Kreispokalpartie am Donnerstag beim ATSV Stockelsdorf trafen wir den Medizin-Studenten im OP zum Interview.

HL-SPORTS: Hi Jelto, du scheinst in Dornbreite angekommen zu sein. Seit dem Sommer bist du am Steinrader Damm. Was war ausschlaggebend für den Wechsel vom FCM Schwerin nach Lübeck?

Jelto Reuter: Hallo. Ja das stimmt. Ich bin gut angekommen in Lübeck und bei Dornbreite.
Ausschlaggebend waren vor allem die Empfehlungen meines Sportlichen Leiters Björn Blechenberg und meines Trainers Stefan Lau aus Schwerin sowie das erste Training und Treffen mit der Mannschaft und dem Trainerteam am Ende der letzten Saison.

HL-SPORTS: Jetzt hast du nach acht Spielen schon 17 Tore erzielt – was ist dein Geheimnis?

Jelto Reuter: Mein Geheimnis… (grübelt und lächelt dabei)… schwer zu sagen. Ich denke, dass man sich wohlfühlen muss, um Leistung zu zeigen. Außerdem lebe ich als Stürmer natürlich von den Leistungen meiner Mitspieler. Erfahrene Spieler wie Dennis Wehrendt, Bastian Henning, Kolja Schlichte und andere helfen einem dabei natürlich enorm und nehmen ein bisschen den Druck von den Schultern.

HL-SPORTS: Ober- und Verbandsliga sind dir durch deine Vergangenheit nicht fremd. In Schwerin hast du beides gespielt. Was ist der Unterschied vom Fußball in Mecklenburg-Vorpommern zu Schleswig-Holstein?

Jelto Reuter: Der größte Unterschied besteht tatsächlich in der Art des Fußballs. In MV geht viel über eine körperbetonte Spielweise während in Schleswig-Holstein mehr Wert auf Taktik und Technik Rücksicht gelegt wird. Manchmal sind daher auch einige Schiedsrichter Entscheidungen für mich noch nicht ganz nachvollziehbar aber das kommt bestimmt noch.

HL-SPORTS: Der FCD möchte aufsteigen, doch ihr habt sechs Minuspunkte reingewürgt bekommen. Wie steckt man das als Spieler und Mannschaft weg?

Jelto Reuter: Ja, das war natürlich gerade im Hinblick auf das Saisonziel ein großer Schock für die Mannschaft. Jetzt versuchen wir darüber nicht mehr zu viel nachzudenken. Wir müssen unabhängig von solchen Geschichten einfach unsere Leistung zeigen und dann werden wir am Ende sehen was dabei herauskommt.

HL-SPORTS: Was macht die Mannschaft aktuell mit Platz 3 so stark – außer deiner Tore?

Jelto Reuter: Ich denke, dass die Stimmung in der Mannschaft einfach gut ist. Wir verstehen uns nicht nur auf sondern auch neben dem Platz sehr gut und das ist denke ich der Schlüssel zum Erfolg. Gerade wenn es einmal nicht so läuft, wie geplant.

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HL-SPORTS: Du studierst am UKSH Medizin, bist aber auch viel in Heide und trainierst dort beim Regionalligisten mit. Was sind das für Erfahrungen – beruflich und sportlich?

Jelto Reuter: Insgesamt ist das natürlich eine große Umstellung vom Schulalltag zum Berufsleben. Gerade während der Praxisphasen im Krankenhaus kommt der Schlaf manchmal ein bisschen zu kurz. Aber darauf kann man sich einstellen und dann läuft es auch sportlich.

HL-SPORTS: Mit 20 Jahren bist du noch sehr jung. Wo möchtest du sportlich hin?

Jelto Reuter: Für 20 fühle ich mich schon ganz schön alt (lacht dabei). Aber Spaß bei Seite.
Erstmal will ich die Saison mit Dornbreite natürlich erfolgreich gestalten. Mittelfristig möchte ich natürlich gerne wieder Oberliga spielen und auch dort meine Tore machen. Was dann noch kommt, werden wir sehen.

HL-SPORTS: Am Donnerstag steht das Kreispokalspiel beim ATSV Stockelsdorf an. Was weißt du über den Gegner und bist du dabei?

Jelto Reuter: Stockelsdorf ist ja quasi direkt nebenan. Von daher erwarte ich ein Derby, in dem beide Mannschaften alles zeigen wollen, was sie draufhaben. Stockelsdorf kommt sicherlich nicht zum Zuschauen zu diesem Spiel, aber wir wollen unserer Favoritenrolle gerecht werden und in die nächste Pokalrunde einziehen. Alles andere ist für uns keine Option.

HL-SPORTS: Dankeschön für das Interview und weiterhin viel Erfolg auf dem Platz und im OP…

Das Achtelfinale im Lübecker Kreispokal in der Übersicht:

TSV Kücknitz – Kronsforder SV 1:2 n.V.
SC Rapid Lübeck – Eintracht Groß Grönau 6:5
TSV Siems – Lübecker SC 1:3
TSV Schlutup – SC Buntekuh 3:0
TuS Lübeck – 1. FC Phönix Lübeck (abgesagt)
SV Viktoria 08 – Türkischer SV (Do., 19.30 Uhr)
ATSV Stockelsdorf – FC Dornbreite (19.9.)
SV Azadi – VfL Vorwerk (25.9.)

 

 

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