Doro Scheer

Lübeck – Robert Straube (Foto) hat sich in der Hansestadt niedergelassen, spielt beim TuS Lübeck 93 und gilt als Neuzugang bereits schnell akzeptiert. In der Partie beim TSV Kücknitz trug der sogar die Kapitänsbinde. HL-SPORTS traf den 27-Jährigen zum Interview.  

HL-SPORTS: Hallo Robert, du bist seit diesem Sommer beim TuS Lübeck 93. Was hast du schon von der langen Tradition des Vereins mitbekommen?

Robert Straube: Man bemerkt sofort, dass der TuS ein großer Verein mit einer langen Tradition ist. Nimmt man zum einen die Anlagen: es gibt Tennisplätze, einen Rastplatz, seit neustem einen Kunstrasenplatz und diverse Sporträume sowie eine Gaststätte im Inneren des Gebäudes. Betritt man dieses Gelände, sieht und hört man direkt verschiede Sportarten: Tennis, Rugby, Leichtathletik, Kampfsport, Fußball und das nur an einem ganz normalen Dienstagabend – unfassbar.

HL-SPORTS: Du kommst aus Bonn, aber du bist schon fast so etwas wie ein "Weltenbummler". Australien, Bernburg, Leipzig sind deine Stationen. Hast du überall auch Fußball gespielt und was war so das Erlebnis, das dir aus dieser Zeit in Erinnerung bleiben wird?

Robert Straube: Fußball gehört für mich einfach zum Leben und es ist zugleich ein guter Weg sich in einer neuen Stadt zu sozialisieren. In Australien habe ich nur ab und zu auf dem Bolzplatz gekickt, da ich dort meist nur ein paar Tage am gleichen Ort geblieben bin und ich auch ehrlich gesagt bei 30 bis 40 Grad mir lieber anderweitig die Zeit vertrieben habe. In Bernburg und in Leipzig bin ich dann direkt einem Fußballverein beigetreten und habe dort besonders durch Fußball eine sehr schöne Zeit verlebt. Ich stehe immer noch in Kontakt mit einigen meiner ehemaligen Mitspielern und schaffe es auch regelmäßig, mir das eine oder andere Spiel persönlich anzuschauen. Gerne erinnere ich mich zurück an den Aufstieg mit der Leipziger Truppe in die Stadtliga und die darauffolgende Abschlussfahrt nach Prag.

HL-SPORTS: Wie bist du auf Lübeck und dann auf den TuS gekommen? Wurdest du "eingekauft"?

Robert Straube: Nach Lübeck gezogen bin ich weil ich mich zum einen beruflich verändern wollte, aber vor allem um nach zwei Jahre Fernbeziehung wieder mit meiner Freundin in einer Stadt zu leben. Angekommen in Lübeck habe ich dann direkt einen neuen Verein gesucht und mir die verschiedenen Liegen bei Fussball.de angeschaut, da ich aus meiner Zeit in Bernburg und Leipzig den Naturrasenplatz zu schätzen gelernt habe, wollte ich unbedingt weiterhin auf Rasen spielen. In der Kreisliga kam also nur der TuS in Frage, die in der Saison 18/19 ihre Spiele auf Rasen austrugen und deren Platz nicht zu weit weg lag. Allerdings beim ersten Training angekommen zeigte sich, dass für die neue Saison ein Kunstrasen eröffnet wurde und zukünftig alle Spiele und Trainingseinheiten dort stattfinden sollten. Aber da die Mannschaft, das Training und am Ende sogar der Platz mich überzeugt haben, habe ich mich für den TuS entschieden. Nach ein paar Trainingseinheiten erhielt ich dann auch das Okay vom Trainerteam und jetzt spiele ich nun seit knapp drei Monaten bei TuS.

HL-SPORTS: Du bist in der Defensive aufgestellt. Was sind deine Stärken?

Robert Straube: Da ich relativ langsam bin, muss ich mich meist auf mein Stellungsspiel und die Organisation der Abwehr verlassen. Bedingt durch meine Körpergröße kann ich mir sowohl offensiv als auch defensiv meist die Lufthoheit sichern. Mein recht passabler linker Fuß rundet mein Profil ab.

HL-SPORTS: Du arbeitest in Hamburg und bist bei jedem Training dabei. Wie stressig ist das mit Job, Sport und Familie zu vereinbaren in der Kreisliga?

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Robert Straube: Zurzeit arbeite ich in Schönberg, da fahre ich dann meistens direkt von der Arbeit zum Training. Aufgrund meines Bürojobs, kommt mir der Ausgleich auf dem Fußballplatz sehr gelegen. Da meine Freundin selbst Tennis spielt und öfter Mal am Wochenende arbeiten muss, passt die Kreisliga gut ins Lebensgefüge. Aufgrund von beruflichen und privaten Reisen, habe und werde ich aber auch das eine oder andere Training und Spiel absagen müssen.

HL-SPORTS: Welchen fußballerischen Unterschied gibt es zu deinen bisherigen Stationen in Lübeck?

Robert Straube: Generell hat mich das Niveau der Kreisliga in Lübeck sehr überrascht. Die meisten Mannschaften sind auf einem ähnlichen Niveau und jeder kann jeden schlagen. Dazu kommt noch, dass durch die guten Platzverhältnisse in den meisten Spielen ein hohes Tempo herrscht und es zu massig Torchancen kommt, was sich letztlich in den überaus torreichen Ergebnissen wiederspiegelt.

HL-SPORTS: Platz sechs, zweitbeste Offensive, aber auch die fünftschlechteste Defensive. Wie zufrieden bist du mit der bisherigen Saison und was ist euer Ziel?

Robert Straube: Mit über 16 Neuzugängen zu Anfang der Saison muss sich die Mannschaft natürlich erstmal finden, was uns aber immer besser gelingt. Nach vorne sind wir immer gefährlich und können uns sehr gute Möglichkeiten erarbeiten. In der Defensive sehen wir leider noch zu oft schlecht aus und kassieren zu viele unnötige Gegentore, welche uns schon einige Punkte gekostet haben. Aber die vergangenen Spiele lassen einen eindeutig positiven Trend erkennen und ich bin überzeugt, dass wir auch in den nächsten spielen immer stabiler im Defensivverbund agieren werden. Das Team hat großes Potential und klasse Fußballer in den Reihen. Ich bin sehr gespannt, wie sich das Projekt noch entwickelt, aber diese Saison sind wir denke ich alle mit einem einstelligen Tabellenplatz zufrieden.

HL-SPORTS: Du bist jetzt Mitte 20. Wo siehst du dich in fünf Jahren?

Robert Straube: In fünf Jahren bin ich 32, da würde ich natürlich gerne noch auf dem Platz stehen. Aber dafür muss der Körper halten und die Zeit da sein. Ob es dann noch für die Erste Mannschaft reicht, bezweifle ich, aber ich spiele auch gerne für die zweite Mannschaft oder später dann für die Altenherren.

HL-SPORTS: Dankeschön für das Interview und weiterhin alles Gute für die Zukunft.
 

 

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