Lobeca/Michael Raasch

Lübeck – Der FC Dornbreite hat es geschafft und den ersten Saisonsieg eingefahren. Am Sonntagnachmittag bejubelte die „Reserve“ vom Steinrader Damm einen 5:4-Erfolg beim Ratzeburger SV. Die Lauenburger staunten dabei nicht schlecht, als sie die Gäste sahen. Die hatten sich Verstärkung aus der Landesliga-Mannschaft mitgebracht. Neben Görlitz und Ellwart, die in dieser Begegnung Spielpraxis sammeln sollten, hatte der FCD II gleich noch den derzeit besten Sechstliga-Torschützen Reuter (18 Treffer) mit dabei. Damit sich Erstherrencoach Strehlau ein genaues Bild von seinen Jungs machen konnte, kickte der 40-Jährige gleich mit. Sie alle machten dann auch den Unterschied, den neben Reuters drei Toren, waren auch Ellwart und Strehlau selbst erfolgreich. Der Landesliga-Trainer hatte allerdings danach doch das eine oder andere Wehwehchen… „Man merkt schon, dass man älter wird, aber es geht noch“, sagte Strehlau bei HL-SPORTS nach dem Sieg und fügte hinzu: „Durch die Absage unseres Spiels in Neumünster hat sich das mit Jelto Reuter kurzfristig ergeben. Für die Mannschaft ist es natürlich wichtig, dass sie wieder ein Erfolgserlebnis hat. Sie haben sich alle gekämpft. Letztlich ist es ja auch so, dass man dafür zweite Mannschaften hat, dass dort eben Spieler Praxis sammeln können.“

Der 13. Spieltag hatte allerdings noch mehr zu bieten. Bereits am Freitagabend baute Olympia Bad Schwartau ihren Vorsprung in der Kreisliga-Tabelle aus und gewann in Kronsforde, die weiterhin ohne Sieg das Schlusslicht bilden. Vorwerk konnte nicht nachziehen und kam über ein torloses Unentschieden in Ahrensbök nicht hinaus. Nutznießer war Buntekuh. Gegen die Schießbude der Liga Türkischer SV (73 Gegentore) gab es am Koggenweg einen 8:3-Kantersieg für die Hausherren. Der SCB ist damit neuer Tabellenzweiter.

Stimmen zum Spieltag:

Kronsforder SV – Olympia Bad Schwartau 3:5 (1:3)

Peter Jäger (Kronsforde): „Auch wenn wir gegen den Tabellenführer verloren haben, können wir auf diese sehr starke Leistung aufbauen. Die Mannschaft war mindestens über die gesamte Spielzeit gleichwertig. Ich weiß, das hilft uns nicht weiter, aber es hat wiedermal gezeigt, dass wir da unten nicht hingehören. Die Truppe hat alles gegeben und ich bin sehr stolz auf die Leistung und weiß, dass wir aus dieser Negativ-Serie herauskommen werden. Großes Lob an die Mannschaft.“

Alex Weiß (Olympia): „Wir haben am Freitag gewonnen, weil wir hinten zwei Fehler weniger gemacht haben, als der Gegner. Das ist das, was unterm Strich stehen bleibt. Das Fazit aus dem Spiel, was wir als Trainerteam ziehen, ist auch recht simpel. Einerseits ist festzuhalten, dass Kronsforde mit der Truppe und so einer Leistung nichts, aber auch gar nichts da unten zu suchen hat. Andererseits ist eben auch festzuhalten, dass wir noch lange nicht spielerisch da angekommen sind, um solche Spiele 90 Minuten im Griff zu haben und diese dann dementsprechend souverän zu gewinnen. Woran das liegt, ist auch recht einfach zu erklären. Wir sind keine der Mannschaften, die den Kader haben, um einfach Mal durch die Kreisliga zu marschieren. Wozu wir aber in der Lage sind und genau das habe ich auch zu Beginn der Saison gesagt, ist dass wir jeden schlagen können, wenn jeder aus der Truppe dazu bereit ist, alles dafür zu investieren und genau das machen die Jungs Woche für Woche herausragend. Wenn dann auch noch die Mannschaften, die meiner Meinung nach einen solchen Kader besitzen, Punkte liegen lassen, dann ist auch die derzeitige Tabellensituation recht einfach zu verstehen. Wir wissen das alles richtig einzuordnen, werden im Training weiter hart arbeiten und freuen uns auf die kommenden Aufgaben. Kronsforde wünsche ich ein baldiges Erfolgserlebnis.“

MTV Ahrensbök – VfL Vorwerk 0:0

Shorty Bohnsack (Ahrensbök): „Ein verdientes Remis in meinen Augen. Im Spiel gab es wenig Torchancen, aber wenn es welche gab, hatten die es in sich. In der Hälfte eins verfehlen die Gäste knapp und in Halbzeit zwei pariert unser Keeper gut und wir setzen den Ball an die Unterlatte. Da hätte es klingeln können. Wir waren aber konstant und haben nicht viel zugelassen.“

Benjamin Schramm (Vorwerk): „Wir wollten nach der Niederlage letzte Woche wieder in die Spur finden, was uns in der ersten Halbzeit auch bis zum Strafraum soweit gelungen ist. Es fehlte halt ein zwingender Abschluss. In der zweiten Halbzeit machen wir es durch zahlreiche Fehlpässe auf dem schwierigen Rasen unnötig schwierig und finden bis auf zwei, drei Mal überhaupt keinen Abschluss. Für uns einfach zu wenig und das werden wir auch ungeschönt ansprechen.“

Preußen Reinfeld II – TSV Schlutup 5:1 (3:0)

Christopher Naatz (Reinfeld): „Verdienter Sieg für unsere Jungs. Das Spiel war etwas zerfahren, aber wir haben uns leidenschaftlich, mit viel zu nach vorne, in die Partie gekämpft und absolut verdient gewonnen. Vielen Dank auch an Schlutup für das insgesamt faire Spiel. Jetzt freuen wir uns auf eine gute Trainingswoche und auf das Spiel in Stockelsdorf am kommenden Wochenende.“

Björn Lippke (Schlutup): „Komisches Spiel. Eigentlich sind wir gut drin, machen drei individuelle Fehler aus Dingen, die wir vorher besprechen. Und liegen dann 0:3 hinten. Zweite Halbzeit haben wir die klar besseren Chancen, machen aber zu spät das Tor. Nächsten Sonntag zählt nur ein Dreier.“

SC Buntekuh – Türkischer SV 8:3 (2:0)

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Nauzad Hassan (Buntekuh): „War ein verdienter Sieg. Die Jungs vom Türkischen SV haben teilweise gut mitgehalten. Am Ende waren für uns die drei Punkte wichtig.“

TSV Gudow – TSV Kücknitz 7:3 (2:2)

Max Asmuß (Gudow): „In einer insgesamt zerfahrenen ersten Halbzeit kommen wir besser ins Spiel und gehen verdient schnell mit 2:0 in Führung. Erst Schläfke, der sich den Ball selbst erkämpft und dann sehenswert halbrechts aus 16 Metern vollendet und Tröder, der einen langen Ball erläuft, Verteidiger und Torwart alt aussehen lässt und die Kugel im Grätschen aus sehr spitzem Winkel im Gehäuse unterbringt. Im Anschluss geben wir das Heft völlig ohne Not aus der Hand, machen Kücknitz durch einfache Ballverluste und dumme Fouls stark. Aus einer Serie von Freistößen und Ecken, die wir alle nicht gut klären, fällt dann der Anschluss per berechtigtem Handelfmeter. Noch vor der Pause dann der Ausgleich. Ballverlust im Mittelkreis in der Vorwärtsbewegung, Kücknitz spielt schnell auf links, gute Flanke aus dem Halbfeld und starker Kopfball aus sieben Metern. Die Halbzeitansprache fiel entsprechend kurz aber umso intensiver aus. Es fehlte eindeutig nicht am fußballerischen, sondern an der Einstellung und an Konzentration. Die Jungs hatten sich dann wohl was vorgenommen, kamen völlig verändert aus der Kabine. Flach und direkt durchkombiniert über links, scharfe Hereingabe von Jojo Wolff und in der Mitte steht Tröder goldrichtig und netzt mit der ersten Aktion nach der Pause. Offenbar hatte sich Kücknitz für die zweite Halbzeit auch nochmal was vorgenommen, aber die Moral schien mit diesem Treffer gebrochen. Krogmann, Wolff (Nachschuss vom Nachschuss vom Stange-Elfmeter) und Stange stellen im Anschluss auf 6:2. Kücknitz verkürzt nochmal per Kopf nach einem von vielen Freistößen von Kücknitz‘ Spielertrainer, auf die wir schon in der ersten Halbzeit nur schlechte Antworten gefunden haben. Den Schlusspunkt setzt Lennart, der Woche für Woche besser in Form kommt und heute einen Freistoß von der rechten Strafraumkante sehenswert ins lange Eck schweißt. Wichtige drei Punkte, die uns die nötige Lockerheit für das schwere Auswärtsspiel in Schwartau geben sollte.“

Michael Kreft (Kücknitz): „Bis auf 20 Minuten in Halbzeit eins war es ein Totalschaden. Das Spiel hat für uns praktisch überhaupt nicht stattgefunden. Unabhängig vom Ergebnis hat das Spiel für den Schiedsrichter leider auch nicht stattgefunden. Es ist keine Schande, wenn man gewisse Dinge nicht sieht, es ist aber eine Schande, wenn man gewisse Sachen nicht sehen will. Handspiel im Strafraum, Schiri steht ungünstig, Linienrichter hat aber klare Sicht und macht Anzeichen, dass es Handspiel ist, Schiri reagiert überhaupt nicht drauf und fragt nicht einmal nach – meinen Respekt! Glückwunsch nach Gudow“

Fortuna St. Jürgen – TSV Pansdorf II 2:2 (1:2)

Kenny Siggelkow (Fortuna): „Meiner Meinung war es ein gerechtes Unentschieden, wobei Pansdorf im ersten Abschnitt Vorteile besaß. Allerdings haben wir in diesem kampfbetonten Spiel sehr gut gegen gehalten und uns in die Partie gefightet. Zum Ende noch ein Denkanstoß für alle Unparteiischen. Meiner Meinung nach sollten diese sich überlegen eher Potentiell zu Verletzungen führende Fouls zu sanktionieren, als sich ständig mit Sachen zu beschäftigen, die sich abseits des Platzes abspielen. Da stimmt die Verhältnismäßigkeit oftmals nicht.“

Lennart Landsberg (Pansdorf): „Mit einem Punkt können wir heute nicht zufrieden sein, da war definitiv mehr drin. Fortuna macht aus zwei Chancen zwei Tore, wir hingegen lassen zu viele Chancen aus. Positiv ist dennoch, dass wir seit fünf Spielen nun ungeschlagen sind.“

Ratzeburger SV – FC Dornbreite II 4:5 (2:1)

Marc Fischer (Ratzeburg): „Drei Mal Reuter, den man aus der Landesliga kennt, sowie Cheftrainer Strehlau nach unnachahmlicher Reuter-Vorarbeit. Reuter hat uns im Alleingang besiegt. Normalerweise müssen vier Tore für einen Sieg reichen, aber der Junge hat schon eine außergewöhnliche Qualität.“

Patrick Schumann (Dornbreite): „So kommen wir gerne nach Ratzeburg. Vergangenes Jahr sensationell einen Punkt und dieses Jahr sensationell drei Punkte geholt. Mit Kampf, Leidenschaft und ganz viel Arbeit nehmen wir als Lohn die ersten drei Zähler mit. Die Anfangsphase haben wir verschlafen und liegen 0:2 hinten. Nach ein paar taktischen Anpassungen waren wir dann aber ganz gut auf das Spiel der Löwen eingestellt. Zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt haben wir das 1:2 geschossen und sind danach ganz stark aus der Kabine gekommen. Sicherlich hatten wir eine unheimliche Qualität in der Offensive, aber jeder wollte den Bock umstoßen und hat Gras gefressen. Mit der guten Grundlage wurden einige Biere gekippt und dann nehmen wir das Selbstvertrauen mit.“

Verlegt:
TuS Lübeck – ATSV Stockelsdorf (1.3.2020)

Hier geht es zur Tabelle.
 

 

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