Lübeck – Nachdem der TSV Siems bereits seit der vergangenen Woche durch seinen ersten Punktspielerfolg im neuen Jahr einsam die Tabelle der Verbandsliga Süd der Frauen anführt, hat nun der Eichholzer SV nachgezogen. Herausragend ist jedoch die Siegesserie der Siemserinnen, die alle 14 Partien in der Liga gewannen und mit 39 Punkten bereits 16 Zähler Vorsprung auf die Eichholzerinnen haben.

Eichholzer SV – TSV Zarpen 2:0 (0:0)

Rückrundenauftakt bei bestem Fußballwetter:  Der TSV Zarpen erschien zum erneuten Duell zweier starker Damenmannschaften. Das Hinspiel hatten die Damen des ESV dank einer starken kämpferischen und spielerischen Leistung mit 2:1 gewonnen. Doch nun wurden die Karten neu gemischt.

Nach pünktlichem Anpfiff begann das Spiel gleich mit hochgeklapptem Visier. Die ESV–Damen erarbeiteten sich ein Übergewicht an Ballbesitz und Spielanteilen. Lediglich in den Sturmreihen wurden die Chancen nicht konsequent genutzt. Für Farina Manzow, die neue Torhüterin, gab es deshalb in der ersten Hälfte nicht allzuviel zu tun. Nach 45 Minuten hieß es,  in der Pause die Spielausrichtung zu überarbeiten: Tiefer hintendrin stehen und so mit langen Bällen den schnellen Stürmerinnen Platz für ihre Läufe zu schaffen. „Leider gerieten wir dabei manches Mal durch Eigenverschulden in Bedrängnis und verhalfen durch einen Fehler dem TSV Zarpen zu einem Elfmeter“, so Co-Trainer Martin Liebelt nach der Partie.
Der Strafstoss prallte jedoch am Pfosten ab. Ein Warnschuss! Wenig später nutzte Yasemin Evci einen Abwehrfehler und schloss zum 1:0 für die Gastgeberinnen ab.

In den übrigen 20 Minuten versuchte der TSV Zarpen immer wieder, die Eichholzer Abwehrreihen mit schnellem Doppelpassspiel zu überlaufen. Doch die Innenverteidigung mit Marielena Wiewell und Julia Silkeit hielt stand und klärte so manche brenzlige Situation. Kurz vor dem Abpfiff nahm Sirin Guetari kunstvoll einen lang über 25 Meter geschlagenen Pass an und verlud ihre Gegenspielerin mit einem feinen Trick. Danach war der direkte Weg ab der Mittellinie bis zum Tor offen. Eine letzte anstrengende Tempoaufnahme und dann der rechtzeitige Seitenwechsel auf die ebenfalls mitgelaufene Yasemin Evci, die nur noch einzuschieben brauchte – zum verdienten 2:0.  

„Das Spiel gegen die Damen des TSV Zarpen war für den Rückrundenstart schon eine Herausforderung, die wir gemeistert haben“, so Liebelt weiter.

Am Sonntag geht es ab 14 Uhr beim VfL Struvenhütten um die nächsten drei Punkte für die Eichholzerinnen.

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TSV Siems – JuS Fischbek 6:0 (1:0)

Die Siemserinnen bleiben auch im 14. Spiel hintereinander ungeschlagen. Erkämpften sich die Damen vom TSV Siems noch am Sonnabend zuvor ein glückliches 2:1 bei Henstedt-Ulzburg, so fegten sie an diesem Wochenende JuS Fischbek mit 6:0 vom Platz. Das gelang allerdings nur durch eine gewaltige Leistungssteigerung im zweiten Durchgang.

Im ersten Abschnitt spielte das Abraham-Team munter mit und war deutlich überlegen. Der finale Pass in die Spitze kam zur großen Verzweiflung bei Fischbek nicht an. Die Siemserinnen fanden überhaupt nicht ins Spiel. Die Abwehr um JuS-Spielerin Jana Körber stand sicher und ließ nichts anbrennen. Torchancen waren Mangelware im ersten Durchgang. Eine Einzelaktion in der 25. Minute durch Anna Kupferschmidt brachte jedoch die Siemser Führung. Kristin Jankowski foulte die Siemserin, Schiedsrichter Timur Kaya zeigte sofort auf den Punkt. Den Elfmeter nahm sich Sarah Inacio. Sie ließ Christina Möller keine Chance, verwandelte den Strafstoss sicher. Das Spiel wurde auch nach diesem Tor nicht besser. Elf Minuten später musste Schiedsrichter Timur Kaya das Spiel für fünf Minuten unterbrechen. JuS-Spielerin Vanessa Eckhardt blieb ohne Fremdeinwirkung im Rasen hängen und verletzte sich schwer (TSV Siems und HL-SPORTS wünschen ihr auf diesem Wege eine gute Besserung). Bis zum Halbzeitpfiff passierte nur noch wenig.

Die Siemserinnen kamen wie ausgewechselt aus der Kabine: Trainer Kambiz Tafazoli wechselte die genesenen Martha Thomaschweski und Tasja Fasch ein und baute das Spielsystem um. Druckvoll agierend dauerte es nur zwei Minuten bis zur 2:0-Führung. Thomaschweski zog aus 20 Metern einfach mal aufs Tor. In der 50. Minute flankte Thomaschweski den Ball mustergültig in die Mitte, wo Kathrin Gülcke den Ball nicht voll traf und dieser glücklicherweise zu Kupferschmidt flog. Ihre Abnahme fand den Weg ins Tor. Schiedsrichter Kaya gab diesen Treffer zurecht nicht, denn bei der Ballabnahme stand Kupferschmidt im Abseits. Nur eine Minute später durfte Siems zum dritten Mal jubeln: Astrid Seebauer lief nach einem Doppelpass allein auf das Tor zu und schob zum 3:0 ein. Die Siemserinnen drückten Fischbek komplett in die eigene Hälfte. Das 4:0 in der 55. Minute war der schönste Treffer des Tages. Eine Hereingabe von Thomaschweski nahm Kupferschmidt volley an und traf unhaltbar ins lange Eck. In der 64. Minute hatte JuS-Torfrau Christina Möller Glück, als Gülcke freistehend aus sieben Metern nur die Latte traf. Abgebrühter machte Sylvia Peters in der 75. und 83. Minute das 5:0 und 6:0. Dabei blieb es auch.

Siems-Trainer Tafazoli sagte nach dem Spiel zu HL-SPORTS: „Wir haben uns in der ersten Halbzeit teilweise vorführen lassen und haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden. Auf Grund der deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte ist der Sieg aber verdient.“

Bereits am Samstag (17.30 Uhr) treten die Siemser Damen beim VfL Oldesloe an und wollen gegen den Tabellenvorletzten der Verbandsliga auch im 15. Spiel in Serie siegreich bleiben.

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