Lübeck – Der 21. Spieltag der Kreisliga hatte wieder für jeden Fußballfan etwas zu bieten. Bei viel Wind, Kühle und etwas Regen nahm der TSV Siems Revanche für die Hinspielniederlage beim 1.FC Phönix. Der TSV Schlutup meldete sich mit einem ungefährdeten 5:0-Erfolg zurück, während der ATSV Stockelsdorf eine bittere Heimspielniederlage gegen den stark auftrumpfenden Aufsteiger VfB Lübeck III hinnehmen musste. Der Eichholzer SV gewann das Kellerduell gegen eine schwache Fortuna aus St. Jürgen. Der VfL Bad Schwartau verdarb dem TSV Kücknitz den Spieltag; Rapid und Buntekuh trennten sich unentschieden.

SC Rapid – SC Buntekuh 1:1 (1:0)

Das Unentschieden der beiden Nachbarn war ein Unentschieden der besseren Art. In der 21. Minute konnte Timo Harder noch brillant klären, war dann aber beim Nachschuss von Hamdi Chalghaf machtlos. Es entwickelte sich ein schnelles Spiel, wobei beide Torhüter immer wieder Gelegenheit bekamen, sich auszuzeichnen. Kurz nach Wiederanpfiff war es Marcus Koethe, der zum 1:1 ausglich. Zum Ende des Spieles kam noch einmal Hektik auf: Tolga Yunus Biler musste in der 80. Minute wegen Nachtretens den Platz vorzeitig mit Rot verlassen.

Sebastian Wenchel (Rapid): „Das war ein gutes Kreisliga-Spiel mit einer verdienten Punkteteilung. Auf beiden Seiten wurden noch hochkarätige Chancen zum Sieg ausgelassen. Die Torhüter beider Teams hatten einen guten Tag. Respekt an unseren Jorma Kossan aus der zweiten Alten Herren, tolle Leistung. Meine Mannschaft hat heute trotz zwölf Ausfällen eine Leistungssteigerung zum letzten Spiel erkennen lassen. Nun freuen wir uns alle auf Dienstag.“

Lars Traulsen (SCB) sagte: „In der ersten Halbzeit war Rapid klar besser, meine Mannschaft unterirdisch. In der zweiten Halbzeit kamen wir besser ins Spiel, waren einsatzfreudiger und hatten dann auch die besseren Torchancen. Rapid war allerdings ständig gefährlich. Es war ein munteres Spiel. Aus meiner Sicht ein gerechtes Unentschieden. Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich nicht zufrieden, aber mit vier Punkten aus den ersten beiden Spielen bin ich wiederum zufrieden.“

Fortuna St. Jürgen – Eichholzer SV 1:5 (0:2)

Im Abstiegsduell gab es am Ende nur glückliche Gesichter für die Gäste von der Guerickestraße. Colin Gabteni erzielte in der 31. Minute nach Flanke von Alex Ems das 1:0. Noch vor der Halbzeit erhöhte Schabi Karnib auf 2:0 für seine Farben. In der 52. Minute erzielte Gunnar Frensch das 3:0 für die Gäste. Fortuna schöpfte nach einer Stunde noch einmal Hoffnung, nachdem Niclas Reimer auf 3:1 verkürzte. Doch der alles überragende Alexander Ems krönte in der 82. Minute seine tolle Leistung mit dem 4:1. Florian Stiepel setzte quasi mit dem Abpfiff den 5:1-Schlusspunkt. Fortuna fand zu keiner Zeit ins Spiel, verlor auch in dieser Höhe verdient und steckt nun tief im Abstiegskampf.

Thomas Meyer (Co-Trainer Fortuna) war nach dem Spiel bedient: „Nach einem gebrauchten Tag haben wir auch in dieser Höhe verdient verloren. Herausragend war bei Eichholz Alexander Ems, der in der deutschen Nationalmannschaft der Polizei spielen soll.“

Mourad Gabteni (Eichholzer SV) strahlte nach dem Spiel: „Auch in dieser Höhe ein verdienter Sieg für mein Team!“

ATSV Stockelsdorf – VfB Lübeck III 0:2 (0:1)

ATSV-Trainer Eisenberg warnte vor dem Spiel noch vor dem starken Aufsteiger und sah sich durch eine kämpferisch starke Vorstellung des Gastes bestätigt. Gleich von Beginn an bestimmte der VfB Lübeck III die Partie und ging folgerichtig nach 19 Minuten durch Marco Zahn in Führung. Der ATSV kam nur mühsam ins Spiel und verlor in der 44. Minute Daniel Temme nach dem Erhalt der Ampelkarte. Den fälligen Strafstoß konnte Jan-Christopf Dyballa allerdings nicht im Tor von Rudolf Frank unterbringen. So blieben die Stockelsdorfer im Spiel. Nach dem Seitenwechsel zeigten die Stockelsdorfer, warum sie in der Tabelle weit oben stehen. Sie beherrschten auch in Unterzahl die Partie. Lediglich die klaren Torchancen blieben aus. So beendete schließlich Daniel Wulff in der Nachspielzeit das Anrennen der Hausherren mit dem 2:0 für den VfB. Neun gelbe Karten und eine Ampelkarte zeigten deutlich die hohe Intensität des Spiels.

Dirk Eisenberg (ATSV): „Ich bin natürlich restlos bedient und enttäuscht von dem Auftritt unserer Mannschaft. Dem VfB gehörte ganz klar die erste halbe Stunde des Spiels und so führten die Lübecker auch verdient mit 1:0. Durch den verschossenen Elfmeter waren wir weiterhin in der Partie. In Unterzahl waren wir die spielbestimmende Mannschaft in der zweiten Halbzeit, ohne dabei aber wirklich gefährlich zu werden. Die wenigen Chancen konnten wir nicht nutzen, so dass der Sieg der Schnorr-Truppe aufgrund der leidenschaftlichen und kämpferischen Leistung zwar etwas glücklich, aber auch nicht ganz unverdient ist.“

Florian Schnoor vom VfB zeigte sich kurz nach dem Spiel überglücklich: „Heute bin ich einfach nur stolz. Wir waren 14 Krieger, die unbedingt diese Überraschung wollten. Sieben gelbe Karten sind ein Zeichen dafür, dass wir Stockelsdorf heute immer und überall den Schneid abgekauft haben. Der tiefe matschige Acker war natürlich Gift für eine so gute spielerische Mannschaft wie Stockelsdorf. Für unseren Matchplan ein Vorteil, wir haben die Schlammschlacht angenommen und gewonnen, Wahnsinn!“

TSV Siems – 1.FC Phönix Lübeck 3:2 (2:1)

Auf dem Platz in Siems kam es zum vermeintlichen Spitzenspiel dieses Spieltags. Der TSV wollte unbedingt das Hinspiel-Debakel vergessen machen und begann sehr motiviert. Der tiefe Boden sorgte schnell dafür, dass es zu einem Kampfspiel wurde. In der siebten Minute erzielte Phönix das verdiente 1:0 durch Jakob Karbowniok. Die Moral beim Gastgeber stimmte allerdings, und so sorgten Torben Wendt und Hakan Sasmaz für die nicht unverdiente 2:1-Halbzeitführung. Im zweiten Durchgang drückte der 1. FC Phönix noch einmal aufs Tempo. Der TSV verteidigte aber geschickt. Immer wieder rannte sich der Gast fest oder Christian Spolert entschärfte die Angriffe des Gastes. In der 53. Minute musste Frederik Rocksien mit der Ampelkarte das Spielfeld verlassen. Die Elf von Manuel da Silva schöpfte noch einmal Mut und versuchte im Anschluss verstärkt zum Erfolg zu kommen. Siems verlagerte sich aufs Kontern und erzielte in der 56. Minute durch Wendt nach schöner Vorarbeit von Sasmaz das 3:1. Den Schlusspunkt unter eine umkämpfte Partie setzte Phönix-Torjäger Timo Gahrmann in der 90. Minute zum 3:2.

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Daniel Safadi (TSV Siems) sagte zu HL-SPORTS: „Wir sind sehr zufrieden mit unserer Mannschaft, denn der Sieg geht mehr als in Ordnung. Wenn wir es endlich schaffen, unsere Chancen besser zu Ende zu spielen, können wir das eine oder andere Tor mehr schießen. Aber die Revanche zum Hinspiel, das uns sehr wehgetan hat, ist uns geglückt.“

Manuel da Silva (Phönix Lübeck): „Völlig verdiente Niederlage! Großes Kompliment an Siems, die eine super kämpferische Leistung abgeliefert haben. Sie haben mit den besseren Stürmern ihre Chancen genutzt. Wir haben gute Chancen nicht genutzt. Zu viele Leistungsträger sind momentan völlig außer Form, was ich mir überhaupt nicht erklären kann. Nun heißt es, die Saison vernünftig zu Ende bringen und für die neue Saison zu planen.“

VfL Bad Schwartau – TSV Kücknitz 6:0 (2:0)

Mit einem Schützenfest besiegte der VfL die Kücknitzer und verregnete damit den Sonntag von TSV-Trainer Claus Singelmann. Die Elf von Trainer Horst Plieske, wie schon gewohnt mit dem letzten Aufgebot, überließ zu Beginn dem Gast aus Kücknitz das Spiel. In der 22. Minute unterlief Gästespieler Sebastian Reinecker ein Eigentor zum 1:0. Im Anschluss kamen die Hausherren der Gastgeber immer besser ins Spiel und erzielte quasi mit dem Pausenpfiff durch Jan Schladetsch den 2:0-Pausenstand. In der zweiten Halbzeit spielten dann nur noch die Kicker vom Riesebusch. Ein Doppelschlag in der 63. und 64. Minute durch Leo Lang und Nico Hüttl brachte den TSV Kücknitz endgültig auf die Verliererstraße. Silvio Benedetto mit einem Doppelpack in der 66. und 75. Minute sorgte dann für den Endstand in einer in der zweiten Halbzeit sehr einseitigen Partie.

Klaus Alves (VfL Bad Schwartau) fand nach dem Spiel knappe Worte: „Ein Arbeitssieg für das letzte Aufgebot der Plieske-Tuppe gegen schwache Gäste aus Kücknitz.“

TSV-Trainer Singelmann war restlos bedient und kommentierte das Spiel seiner Truppe deutlich: „Zu unserer nicht gezeigten Leistung gibt es nichts zu sagen. Ich habe der Mannschaft und einzelnen Spielern mehr zugetraut als sie kontinuierlich leisten können.  Ich habe die Mannschaft taktisch und sportlich überfordert. Schlussendlich habe ich an den erfolgreichen Spielern und dem sportlichen System der letzten beiden siegreichen Spiele festgehalten. Allerdings habe ich nicht bedacht, dass in der heutigen modernen Fußballzeit, wo ja nun alle auch öffentlich kundtun, dass sie wissen, wie der Fußball funktioniert, die Lust und das Können von heute auf  morgen ganz anders sein kann.  Es waren grüne Trikots ohne Leben auf dem Platz.“

RW Moisling II – Lübecker SC 4:1 (1:1)

Angeschlagene Gegner sind am gefährlichsten. Diese alte Weisheit musste der LSC am eigenen Leib erfahren. Die Rot-Weißen aus Moisling standen mit dem Rücken zur Wand und meldeten sich eindrucksvoll zurück. Der LSC begann souverän und nutzte einen Torwartfehler von Moisling in der fünften Minute zum 1:0-Führungstreffer. Der Gastgeber zeigte sich wenig geschockt und antwortete in der achten Minute prompt durch Marc Bornemann, der am schnellsten nach einem Eckball von Marc Paasch reagierte und den Ball über die Linie drückte. Bis zur Halbzeit fielen trotz einiger Chancen keine weiteren Treffer. In der 56. Minute wurde Stephan Lindhoff im Strafraum gefoult, Daniel Bätge trat zum fälligen Strafstoß an. Dustin Eltermann konnte seinen Fehler zum 1:0 wettmachen und parierte den Foulelfmeter. Danach bekam Moisling die zweite Luft und wollte das Spiel für sich entscheiden. Es entwickelte sich ein Privatduell zwischen Gunnar Kallweit und Gästeschlussmann Andreas Kasten. Konnte Kasten noch die ersten Chancen parieren, so war er in der 74. Minute machtlos, als Kallweit einen Abpraller nach Schuss von Laines Hayne einschob. In der 79. Minute krönte Kallweit dann seine gute Leistung mit dem 3:1. Tobias Chyrek blieb es vorbehalten, acht Minuten nach seiner Einwechslung in der 84. Minute den 4:1-Endstand zu erzielen.

Dennis Keske (Moisling) war glücklich nach dem Spiel: „Es waren heute drei ganz wichtige Punkte, da auch Eichholz punkten konnte. Der gehaltene Elfmeter war sicherlich die Schlüsselszene in diesem umkämpften Spiel. Danach haben alle Spieler eine Schippe drauf gelegt und wollten unbedingt den Dreier einfahren. Letztlich ein verdienter Sieg.“

Thorsten Kreuzfeldt (LSC) war sichtlich enttäuscht und äußerte sich so: „Erste Halbzeit hatte Moisling  mehr Spielanteile. Wir hatten die besseren Torchancen. Leider verschießen wir beim Stand von 1:1 einen Elfmeter. Im Gegenzug kriegen wir drei dumme Tore nach Kontern.“

TSV Schlutup – Eintracht Groß Grönau II 5:0 (1:0)

Mit einer Woche Verspätung stieg der Kreisliga-Primus aus Schlutup in den Spielbetrieb ein. Es entwickelte sich ein interessantes Spiel. Grönau versteckte sich nicht und versuchte, ebenfalls Akzente zu setzen. Den ersten Treffer erzielte Paul Faasch mit einem Eigentor, was in die Karten der Gastgeber spielte. Die Eintracht aus Grönau betrieb einen großen Laufaufwand und stellte den TSV immer wieder vor schwierige Aufgaben. Marcel-Sven Meyer sorgte in der 41. Minute für eine Schrecksekunde, als er nach einem Zusammenprall liegen blieb und kurze Zeit später ausgewechselt werden musste. Zum Ende des Spiels ließ die Kondition dann merklich nach, der Kreisliga-Spitzenreiter konnte seine Überlegenheit weiter in Tore ummünzen. Florian Buck erhöhte in der 71. Minute auf 2:0. Innerhalb von zwei Minuten trafen Daniel Hanke und der eingewechselte Dennis-Jan Meier zwischen der 84. und 86. Minute zum 4:0. Buck erzielte schließlich in der Schlussminute den 5:0-Endstand.

Liga-Sprecher Michael Hellberg (Schlutup) fand nach dem Spiel folgende Worte: „Zu Anfang ein starkes Spiel der Grönauer, das sie dann konditionell nicht über die Distanz bringen konnten. In der zweiten Halbzeit kamen wir zu unseren Chancen und nutzten diese zum Sieg.“

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Kreisliga Lübeck Ergebnisse:  
   
SC Rapid Lübeck SC Buntekuh 1:1
SV Fortuna St. Jürgen Eichholzer SV 1:5
ATSV Stockelsdorf VfB Lübeck III 0:2
TSV Siems 1.FC Phönix Lübeck 3:2
VFL Bad Schwartau TSV Kücknitz 6:0
SpVg Rot-Weiß Moisling II Lübecker SC 4:1
TSV Schlutup Eintracht Groß Grönau II 5:0
VfL Vorwerkspielfrei 

Tabelle Kreisliga Lübeck:   
     
Pl. MannschaftSp.Diff.Pkt. 
1.TSV Schlutup 194352
2.ATSV Stockelsdorf 194242
3.1.FC Phönix Lübeck 185940
4.TSV Siems 181433
5.VFL Bad Schwartau 181430
6.Lübecker SC 19029
7.VfB Lübeck III 20-1128
8.SC Rapid Lübeck19-824
9.VFL Vorwerk 18022
10.TSV Kücknitz 19-1720
11.SC Buntekuh19019
12.SpVg Rot-Weiß Moisling II 18-1416
13.SV Fortuna St. Jürgen 18-1816
14.Eichholzer SV 19-3013
15.Eintracht Groß Grönau II 19-747
16.TSV Travemünde II zg.000
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