
Kaltenkirchen – Nur wenige Tage nach dem Landespokalfinale folgte für die Kaltenkirchener TS das nächste Endspiel. Im Kreispokal Segeberg traf man auf den zwei Ligen tieferen SV Schackendorf. Es war ein Spiel nach dem Motto „David-gegen-Goliath“, doch der Pokal schreibt bekanntlich seine eigenen Gesetze. Zudem bewies der Underdog bereits in dieser Saison eindrucksvoll, dass sie es mit höherklassigen Teams aufnehmen können. Doch war dies auch am Herrentag der Fall, oder war die KT eine Nummer zu groß?
Duell der Meister
Nach einer starken Saison mit dem Meistertitel in der Landesliga Holstein und dem Einzug ins Landespokalfinale wollte die Kaltenkirchener TS eine herausragende Saison mit dem zweiten Titel komplettieren. Es ging um die Verteidigung des Titels und die erneute Qualifikation für den Landespokal. Die Rollenverteilung war ziemlich klar. KT traf auf einen Kreisligisten, der allerdings auf keinen Fall zu unterschätzen war. Der SV Schackendorf wurde Meister in der Kreisliga Süd und zeigte sich dort enorm torgefährlich. Man kratzt an der 100-Tore-Marke und stellt mit Manuel Carvalho einen echten Unterschiedsspieler. Dies besagen nicht nur 43 Ligatore, sondern auch Einsätze in der Landes- sowie Oberliga. Kaltenkirchen war also durchaus gewarnt, denn im bisherigen Pokalverlauf bezwang der Kreisliga-Meister auch einige höherklassige Teams. Landesligaabsteiger Henstedt-Ulzburg wurde deutlich mit 9:0 geschlagen, und im Halbfinale setzte man sich gegen KT-Ligakonkurrent und Vorjahresfinalist TuS Hartenholm (4:2) durch. Ein Selbstgänger sollte es also keineswegs werden. Der Trainer des Favoriten, Rene Sixt, erwartete im Vorfeld einen sehr körperbetonten Gegner. Er erwartete von seiner Mannschaft, dass von Beginn an der Ton angegeben werden soll. „Wir haben allerdings den Anspruch an uns, von Anfang an das Kommando im Spiel zu übernehmen und ein hohes Tempo anzuschlagen.“ Im Vergleich zum Landespokalendspiel auf der Lohmühle gab es zwei Veränderungen in der Startaufstellung. Finn Lucas Rerop und Mika Gutovsky starteten für Janik Jensen und Torjäger Enrik Nrecaj. Beide nahmen zunächst auf der Bank Platz.
KT zieht früh den Stecker
Schackendorf wollte das Spiel lange offenhalten und den Favoriten vor eine ähnlich große Herausforderung stellen, wie es der TuS Hartenholm im Vorjahr tat. Dort endete die Partie schließlich knapp mit 1:0. Versteckt haben sich die Mannen aus der Kreisliga Süd allerdings nicht. Es war ein durchaus ausgeglichener Beginn, wobei der SV mutig agierte. Doch früh musste man wechseln. Routinier Marc Wienke wurde nach nur zehn Minuten durch Edgar Pfaffenrot ersetzt. Sechs Zeigerumdrehungen später fiel dann auch schon der erste Treffer im diesjährigen Finale. Ein grober Fehler von Schackendorfs Leon Johannsen nutzte Malte Pietsch (16.) gnadenlos aus. Der Favorit ging also dank freundlicher Mithilfe in Führung, und das 2:0 folgte prompt. KT erspielte sich nun das erwartete Übergewicht. Ein Chip-Ball hinter die Kette von Luis Eising fand Finn Luca Rerop (20.), der den Ball aus kurzer Distanz im Tor unterbrachte. Bei diesem Treffer gab es allerdings Diskussionen des Kreisligisten, der hier ein Handspiel des Torschützen gesehen hatte. Der Treffer zählte dennoch, und somit war der Titelverteidiger früh auf Kurs. Elf Minuten vor der Pause kam dann der SVS zu einer ersten guten Torchance, doch der Pfosten verhinderte den Anschlusstreffer. Stattdessen steckte Kaltenkirchens Jan Zimmermann durch zu Mika Gutovsky (45.), der noch vor der Pause erhöhte. Die Partie schien nach 45 Minuten bereits entschieden, denn Schackendorf wurde dem Landesligameister nicht wirklich gefährlich. Es sprach kaum etwas für eine Aufholjagd der Mannschaft von Mohamed Khodr.
Souveräner Finalsieg
Zur zweiten Hälfte kam mit Max Spreitzer ein neuer Mann in die Partie. Es war ein dürftiger Beginn, der wenig Highlights bot. KT fuhr etwas runter, und so plätscherte das Spiel erst einmal dahin. Etwa 20 Minuten vor dem Ende schraubte dann der Titelverteidiger das Ergebnis weiter in die Höhe. Erneut steckte Zimmermann durch, und Malte Pietsch (73.) schnürte seinen Doppelpack per Heber. SVS-Keeper Danny Schramm, der insgesamt 78 Mal in der Oberliga Schleswig-Holstein auflief, war ein viertes Mal geschlagen. Dabei sollte es allerdings nicht bleiben. Joker Max Spreitzer (89.) setzte mit dem 5:0 den Schlusspunkt. Somit wurde Kaltenkirchen ihrer Favoritenrolle gerecht und behält den Pokal am heimischen Marschweg. Es war der Titel auf der eigenen Sportanlage. Der siegreiche Trainer Rene Sixt, sagte nach Abpfiff zu HL-SPORTS: „Souveräner Sieg nach 90 Minuten. Man heute gemerkt das wir doch ein wenig platt waren. Die letzten Wochen waren für uns sehr fordernd. Tolle Moral von allen Spielern sich Woche für Woche immer wieder zu motivieren. Nach dem Spiel am Samstag in Eichede sind wir alle froh in die Sommerpause zu gehen.“ Die erneute Qualifikation für den Landespokal ist somit sicher, und man darf sich auf die nächste Spielzeit freuen. Denn dort gibt es dann nicht nur erneut Pokal gegen die Besten des Landes, sondern auch Oberligafußball. Zuvor steht allerdings noch das letzte Landesligaspiel gegen Eichede II an. Auf der Gegenseite darf sich trotz aller Enttäuschung über das verlorene Endspiel auch Schackendorf stolz zeigen und auf die neue Spielzeit freuen. Die Meisterschaft in der Kreisliga Süd ist bereits in trockenen Tüchern und somit auch der Aufstieg in die Verbandsliga.
