Lübeck – Der 17. Spieltag der Kreisklasse A war ganz nach dem Geschmack des Spitzenreiters Olympia Bad Schwartau. Während die Mannschaft von Jörg Mehlfeld einen klaren Auswärtserfolg beim Lübecker SC II holte, strauchelten die Verfolger. Viktoria kam beim TuS 93 nicht über ein Unentschieden hinaus und Dänischburg verlor sogar beim Türkischen SV II. Im unteren Tabellenfeld musste die 1. Mannschaft des Türkischen SV eine Heimniederlage gegen Eintracht 04 hinnehmen. Auch Roter Stern ging bei Fortuna St. Jürgen II als Verlierer von Platz. Traurige Bilanz: Bei sechs Begegnungen zückten die Unparteiischen gleich zehnmal gelbrot oder rot. Dabei ging es im Marlistadion und auf der Falkenwiese hoch her. Nur bei zwei Partien blieben 90 Minuten lang alle Spieler auf dem Feld.

Türkischer SV II – TSV Dänischburg 3:0 (2:0)

Die Erkenntnis, dass die Reserve des Türkischen SV nun wieder voll im Rennen um den Auftsieg mitmischt, musste die Truppe von Dänischburgs Trainer Uwe Thies am vergangenen Sonntag eingestehen. Mürsat Morina brachte die Gastgeber schnell in Führung. In der fünften Minute beförderte er das Leder zum ersten Mal ins Tor und kurz vor der Pause gar zum 2:0.

Nach der Pause durfte sich Taner Moray mit dem 3:0 ebenfalls in die Statistik eintragen. Zwei Minuten vor dem Ende verließ bei den Gästen Sven Axnik wegen wiederholten Foulspiels den Platz Richtung Dusche mit dem gelbroten Karton.

Thies sagte nach der Partie: „Ein verdienter Sieg der Heimmannschaft, die uns vor allem in der ersten Halbzeit in allen Belangen überlegen war und besser in die Zweikämpfe kam. Die zweiten 45 Minuten gehörten dann eher uns, allerdings kamen wir zu keinen zählbaren Erfolg. Ein Schuss vor den Bug zur rechten Zeit in einem Spiel, in dem wir zudem auf drei Stammkräfte verzichten mussten. Der Aufstieg bleibt weiterhin unser Ziel.“

Fortuna St. Jürgen II – Roter Stern 3:1 (2:1)

Die Gäste vom Holstentor-Süd übernahmen von der ersten Minute das Kommando und zwangen die Fortunen in deren Hälfte zu sehr vielen Fehlpässen. Doch ummünzen konnten sie ihre zahlreichen Torchancen nicht, denn Daniel Prudlo im Tor der Gastgeber vereitelte diese, was ihn in den ersten 20 Minuten der Partie zum besten Mann auf dem Feld machte. Allerdings musste er schon nach fünf Minuten hinter sich greifen, als Clemens Wilms nach einer Ecke das verdiente 1:0 für die „Sterne“ erzielte.

Das war jetzt das „Hallo-wach“-Zeichen für die Fortunen, die danach die Begegnung bestimmten. Timo Wenzel glich in der 21. Minute zum 1:1 aus und Silvio Gorkenant traf in der 38. Minute zur 2:1-Führung für die Mannschaft vom Kalkbrenner.

In der zweiten Halbzeit verflachte die Partie, wobei sich Fortuna ein paar Torchancen erspielte, die aber nichts einbrachten. Zwei unschöne Szenen gab es in der 74. Minute, als Fortuna-Spieler Rene Klüver gefoult wurde. Die Konsequenz war die rote Karte für einen „Stern“, doch auch Klüver verabschiedete sich gleich mit, denn nach einem Schubser gegen seinen Kontrahenten sah auch er den roten Karton. Schlussendlich nahm sich Jan Truskawa in der 86. Minute ein Herz und traf aus 23 Metern zum 3:1-Endstand ins Netz.

„Es war ein verdienter Sieg, aber nächsten Sonntag wird es nicht leichter gegen Dänischburg“, sagte Fortunen-Coach Matthias Müller.

TuS Lübeck 93 – Viktoria 08 2:2 (1:0)

Das mit Spannung erwartete Spiel zwischen den Marlikickern und dem Gast von der Falkenwiese lebte hauptsächlich von der Spannung und Dramatik, denn auf dem holprigen Rasen im Marlistadion war kein fußballerischer Leckerbissen zu erwarten. So begannen beide Mannschaften in den ersten 20 Minuten verhalten, ehe TuS mutiger nach vorne spielte und sich bis zur Pause ein spielerisches Übergewicht erarbeitete. Die Gastgeber hatten durch  Ben-Joel Jarik (26.), Björn Jaworski (39.) und Giuliano Paule (41.) gute Chancen und so war das 1:0 durch Jarik nur die Folge der Überlegenheit. Viktoria spielte bis dahin zu passiv und entwickelte wenig Torgefahr. Mit dem 1:0 für die Heimmannschaft ging es in die Pause.

Die Halbzeitansprache von Viktoria-Coach Hakan Temur muss wohl etwas lauter ausgefallen sein, denn seine Mannschaft investierte nun mehr in das Spiel. Nach einem schönen Konter traf Gökhan Kalyoncouglu für Viktoria 08 zum 1:1-Ausgleich in der 59. Minute. Das Spiel wurde nun intensiver. Nach einem Foul sah Viktorias Verteidiger Thoralf  Markow in der 71. Minute vom Unparteiischen die Ampelkarte. Kurios an dem Platzverweis war, dass die Viktorianer vorher keine gelbe Karte für Markow gesehen haben wollen und auch der Schiedsrichter Benjamin Molt, so recht den Überblick verlor. Nach minutenlangen Diskussionen ging es dann für den Gast  in Unterzahl weiter.
Der eingewechselte TuS-Stürmer Mohamed Fartas hätte seine Mannschaft wieder in Führung bringen können, doch sein Schuss aus kurzer Distanz in der 76. Minute verfehlte knapp das Gehäuse der Viktoria-Kicker. Besser machte es der Gast, der einen Konter über die rechte Seite zum 2:1 für sich erfolgreich in der 79. Minute durch Felix Futh abschloss.
TuS Lübeck setzte nun alles auf eine Karte, während Viktoria versuchte, das Ergebnis mit allen Mitteln zu halten und auf Konter lauerte. Das Spiel nahm an Dramatik zu, denn es gab noch zwei weitere Gelb-Rote Karten in der 84. und 91. Minute für die Gastelf. Erst sah Moritz Mente die Ampelkarte, durfte aber nach einigen Diskussionen doch weiterspielen und in der ersten Minute der Nachspielzeit foulte Futh Dirk Butzlaff an der Seitenlinie rüde und war hier mit Gelb-Rot noch ganz gut bedient. Mit dem daraus resultierenden Freistoß schaffte es Jarik per Kopf zum 2:2-Ausgleich in der 93. Minute, was auch gleichzeitig der Endstand war. Der Jubel kannte auf TuS-Seite keine Grenzen, was die Gäste natürlich anders sahen.

TuS-Coach Andi Burghammer sagte zu HL-SPORTS: „Wir sind natürlich froh, dass wir den Ausgleich noch in der Nachspielzeit erzielt haben. Dennoch bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft nicht ganz zufrieden. In der ersten Halbzeit waren wir tonangebend, in der zweiten Halbzeit haben wir teilweise den Faden verloren und Viktoria spielte guten Konterfußball. Untern Strich geht das Unentschieden meiner Meinung nach in Ordnung.“

Viktoria-Coach Temnur war nach dem Spiel außer sich: „Die 1:0-Führung für TuS ging in Ordnung, da sie besser mit dem Wind zurechtkamen. Als in der zweiten Hälfte das Spiel eine gewisse Würze bekam, gab es Markow eine gelb-rote Karte, obwohl er vorab keine gelbe hatte! Wir haben uns dennoch reingekämpft und sind verdient in Führung gegangen. Das sollte aber noch nicht die Krönung sein, denn Mente sollte wiederum mit gelb-rot runter, aber auch er hatte keine gelbe Karte im Vorwege bekommen. Das Spiel glitt ab dann absolut aus den Fugen und bei der Frage an den Schiedsrichter-Assistenten, ob er es auch so notiert hatte, sagte er, dass er das gar nicht aufgeschrieben hat. Ich muss den TuS-Spielern danken, dass sie sich für Mente eingebracht haben und somit noch einen Platzverweis abwenden konnten. Das letzte Geschehen ist glücklich für TuS gewesen. Meine Mannschaft hat in Unterzahl große Moral gezeigt. Wir haben bereits Einspruch beim Kreisfußballverband eingelegt und müssen das Spiel schnell verarbeiten und nach vorne schauen. Ich hoffe nur, dass der Schiri Rückgrat hat und seine Entscheidungen klar stellt.“

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FC Dornbreite III – TSV Schlutup II 1:1 (1:0)

In einer vom Wind bestimmten Partie trennten sich Dornbreite III und Schlutup II mit einem leistungsgerechten Unentschieden. Der Gastgeber begann stark und Schlutup hielt dagegen. In der achten Minuten nutzte der Heimverein die Verwirrung nach einer Ecke aus und kam zum 1:0-Führungstreffer durch Tim Niklas Braun. Schlutup zeigte sich nur kurz geschockt und startete Angriff um Angriff, um den Rückstand wettzumachen. Dies gab jedoch Dornbreite die Chance zu Kontern. Mit einem 1:0 für die Hausherren ging es in die Halbzeit.

Nach dem Seitenwechsel erzielte Dennis Gerhardt in der 58. Minute, nach gutem Zusammenspiel im Mittelfeld, das 1:1. Die Partie wurde ruppiger und kampfbetonter. Keine Mannschaft wollte sich mit dem Unentschieden zufrieden geben. So kam es, dass beide Mannschaften sich Chancen erarbeiteten. Diese fanden jedoch nicht den Weg ins Tor, so dass es am Ende ein Leistungsrechtes Remis gab.

Pierre Ahrens, Co-Trainer der Schlutuper, sagte: „Gegen den Vierten der Tabelle einen Rückstand aufzuholen und unentschieden zu spielen, zeigt von der guten Moral der Mannschaft. Ich denke, wenn wir in jedem Spiel so einen guten Kampf abliefern, müssen wir uns vor keinem Gegner in der Liga verstecken.“

Lübecker SC II – Olympia Bad Schwartau 0:4 (0:3)

Der Tabellenerste aus Bad Schwartau hatte von Anfang an das Spiel im Griff. Mit dem Wind im Rücken hatte Marcel Graf nach fünf Minuten schon die erste Chance. Aus spitzem Winkel traf er aber nur das Außennetz. In der 19. Minute war es Dennis Spitzke, der den Ball in Abstauber-Manier nur über die Linie schieben musste. Der Gastgeber wurde in der eigenen Hälfte eingeschnürt und es ergaben sich immer wieder Chancen für die Olympianer. Nach einer schönen Flanke von Oliver Heinemann köpfte Tobias Kreutzfeldt in der 33. Minute das 2:0 für die Ostholsteiner. Nur sechs Minuten später köpfte Marcel Graf nach einer Ecke zum 3:0-Pausenstand ein.

In der zweiten Halbzeit verflachte die Partie immer mehr. So dauerte es bis zu der 84. Minute, in der ein LSC-Spieler den Ball mit der Hand gespielt haben soll. Den fälligen Elfmeter verwandelte Spitzke sicher zum 4:0-Endstand für die Gäste.

SVO-Coach Jörg Mehlfeld sagte danach: „Drei Punkte geholt, Pflicht erfüllt. Ich wünsche Sascha viel Glück für die nächsten Spiele.“

Sascha de Guzman (LSC II): „Olympia hat uns von Anfang an total kontrolliert und dominiert. Sie waren bei den Standards brandgefährlich und haben diese auch in Tore umgemünzt. „Mehle“ hat da eine ziemlich abgebrühte Truppe beisammen, die nicht mit sich spaßen lässt. Sie stehen verdient an erster Stelle. Wir hatten nicht viel dagegenzusetzen.“

Türkischer SV – Eintracht 04 1:2 (1:2)

Bei dem stürmischen Wetter war es sicherlich sehr schwierig, attraktiven Fußball zu zeigen, also fing der Türkische SV von der ersten Minute an, sehr kampfbetont zu spielen. Einige Eintracht-Spieler waren sehr zurückhaltend und so kamen die Gäste in der neunten Minute durch Mohammed Miri schnell zum 1:0. Aber die Neuhof-Kicker ließen den Kopf nicht hängen und erspielten sich einige Chancen, die wiederum durch Keeper Sven Kownatzki pariert wurden. In der 30. Minute war es dann allerdings soweit und die Eintracht konnte nach einem Freistoß und dem darauffolgenden „Gestocher“ im Fünfmeterraum durch Gökhan Kirim ausgleichen. Fünf Minuten vor der Pause erzielte Caner Taskesen bereits den 2:1-Endstand für die Gäste.

In der zweiten Halbzeit gab es nicht mehr viel Fußball zusehen. Die restliche Partie war durch etliche Fouls, Tätlichkeiten und Schiedsrichter-Beleidigung geprägt. TSV-Coach Timm Barasik, musste Mitte der zweiten Halbzeit auch für zwei Minuten auf den Platz, um seine Mannen zu beruhigen. Dabei gab es auch gleich mehrere Platzverweise. Für die Gastgeber mussten Hüseyin Demir (Meckern) mit gelbrot und Carlos dos Santos wegen Tätlichkeit mit knallrot vom Platz. Aber auch die Kliesmann-Truppe musste einen vorzeitigen Abgang verkraften.  Fabian Geisselbrecht ging wegen Spielerbeleidigung ebenfalls mit Rot vorzeitig duschen. In der 81. Minute ein weiterer Platzverweis für die Barasik-Elf. Fatih Katran meckerte sich zu gelbrot. Die Eintracht verpasste es, genau wie in der vergangenen Woche, das Ergebnis in Überzahl in die Höhe zu schrauben.
 
Eintracht-Kapitän Tino Heuer nach der Partie: „Ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind. Sechs Punkte aus zwei Spielen, damit haben nicht viele gerechnet. Ich bin stolz auf mein Team und dass wir unsere Ausfälle so gut wegstecken, ob nun die gesperrten oder die verletzten Spieler. Persönlich finde ich es schade, dass solche Spiele immer so ausarten müssen. Aber aus meiner Sicht hatte der Schiedsrichter das Spiel 90 Minuten gut im Griff.“

Barasiks Meinung zum Spiel: „Sicherlich kein Fußball-Leckerbissen, aber dafür ein mit einer Menge Emotionen und Kampf geführtes Spiel beider Teams. Wir haben es nach der Führung versäumt nachzulegen und die Quittung dafür bekommen. Deshalb Glückwunsch an die Eintracht zu diesem Erfolg.“

Ergebnisse Kreisklasse A Lübeck: 
   
Türkischer SV IITSV Dänischburg 3:0
Fortuna St. Jürgen IIRoter Stern Lübeck 3:1
TuS Lübeck 93 II SV Viktoria 2:2
FC Dornbreite III TSV Schlutup II1:1
Luebecker SC 99 IIOlympia Bad Schwartau 0:4
Türkischer SV SV Eintracht Lübeck 1:2
Kronsforder SV spielfrei 

Tabelle Kreisklasse A Lübeck:   
     
Pl.MannschaftSp.Diff.Pkt.
1.Olympia Bad Schwartau 153139
2.SV Viktoria 153231
3.TSV Dänischburg 151128
4.FC Dornbreite III 162426
5.TuS Lübeck 93 II 141326
6.Fortuna St. Jürgen II141322
7.Türkischer SV II12821
8.SV Eintracht Lübeck15-1118
9.Kronsforder SV 14-1415
10.TSV Schlutup II14-1714
11.Roter Stern Lübeck16-1613
12.Türkischer SV13-1610
13.Luebecker SC 99 II13-580
14.ATSV Stockelsdorf II zg. 000
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