Lübeck – Der Schock für Eintracht Groß Grönau saß tief. Hatte man in der vergangenen Woche ein 1:1 beim SC Buntekuh geholt, wurde der Punkt vom Verband wieder einkassiert. Eintracht-Betreuer Jan Berr sagte zu HL-SPORTS: „Wir haben einen Spieler mit Zweit-Spielberechtigung aus einem anderen Bundesland eingesetzt, es auch Buntekuh und dem Schiri-Gespann gesagt. Und danach wollte es dann keiner gewusst haben. Da war dann schnell mal Fair-Play weg, weil Buntekuh der eine Punkt nicht gereicht hat.“ Die Nachricht zum Punktabzug erreicht den Club während der Partie gegen den VfB III, die man mit 2:6 verlor. Ganz anders konnten sich die Fans am Roten Hahn über ein 7:0-Erfolg über den VfL Vorwerk freuen. Den ersten Sieg des Jahres holte sich der ATSV Stockelsdorf und bleibt im Gleichschritt mit Phönix (2.) und Schlutup (1.), die ebenfalls gewannen. Der Eichholzer SV feierte einen weiteren Sieg und tauschte mit Fortuna St. Jürgen die Plätze in der Kreisliga.

TSV Siems – VfL Bad Schwartau 4:3 (3:1)

Nach einer schnellen Führung der Gastgeber durch Hakan Sasmaz (21.), Frederik Rocksien (24.) und Maik Bertmann (29.) hätte man sich auf Seiten des TSV am Krummen Weg eigentlich nach einer halben Stunde entspannt zurücklehnen können. Auch wenn Artur Wulf (32.) für  die Schwartauer traf, ging man mit einem beruhigenden 3:1 in die Pause.

Doch die Siemser machten es wieder einmal spannend und dezimierten sich innerhalb einer Minute gleich um zwei Mitspieler. In der 63. Minute gab es jeweils glatt rot für Gabib Aliev und Maik Bertmann wegen doppelter Schiedsrichter-Beleidigung. Das nutzten die Gäste kurz danach, um durch Sven Schröder (65.) in Überzahl näher heranzurücken. Allerdings erhöhte Osazee Igbineweka Egbon (82.) auf 4:2, was Florian Wohrow (93.) durch den 4:3-Schlusspunkt nur im Endresultat änderte. Damit erwischte es die Schwartauer nun doch einmal und sechs Tore gab es dieses Mal auch nicht für die Plieske-Truppe.

Der gesperrte Kambiz Tafazoli (TSV) gab sein Fazit gegenüber HL-SPORTS wie folgt: „In der ersten Halbzeit waren wir klar überlegen und sind verdient mit 3:0 in Führung gegangen. Wir machten uns danach mit den beiden roten Karten das Leben selber wieder schwer. Mit neun Mann haben wir aber hervorragend gefightet und gingen auch als verdienter Sieger vom Platz.“

Klaus Alves (VfL-Ligasprecher): „Die Rumpfelf hat sich gut verkauft und hätte gegen neun Spieler mehr erreichen müssen. Dumme Abwehrfehler brachten uns auf die Verliererstraße. Danke an die Zweite, die aushalf und an Dennis Mohr, der sich als Feldspieler ins Tor stellte und seine Sache trotz der vier Gegentore gut machte. Hier ließen seine Abwehrspieler ihn im Stich. Nun hoffen wir, dass sich für das Spiel gegen Phönix die Verletzten zurückmelden und Trainer Horst Plieske endlich mal wieder aus dem Vollen schöpfen kann. Aber das bleibt wohl ein Wunschgedanke.“

Lübecker SC – TSV Schlutup 2:5 (2:2)

Der Name Meier dürfte den Thomas-Mann-Kickern noch einige Zeit in Erinnerung bleiben. Viermal mussten sie zusehen, wie erst Marcel-Sven Meier (1./16.) und dann noch einmal dessen Bruder Dennis-Jan (74./82.) die Gastgeber fast allein auf die Verliererstraße brachte. Zwischenzeitlich erzielte der doppelte Daniel Bätge (27./43.) den 2:2-Halbzeitstand, doch am Ende reichte es nicht. Dafür traf Daniel Hanke (84.) für den Spitzenreiter noch zum 5:2.

Thorsten Kreutzfeldt (LSC): „Wir hatten Schlutup fast so weit, den einen Punkt zu klauen. Leider reichte es mal wieder nicht, da wir in den letzten zehn Minuten zu viele individuelle Fehler machten. Und das darf man sich gegen die Maier-Brüder und Wilhelm nicht erlauben. Hat trotzdem Spaß gemacht, nochmal 90 Minuten so einen Fight selber auf dem Platz mitzuerleben. Wir wünschen Schlutup viel Glück.“

Michael Hellberg (TSV-Ligasprecher): „Hausaufgaben gemacht! In Abwesenheit der Trainer, sie weilen in Dänemark, ging es sehr gut für uns los. Nach dem frühen Führungstreffer bereits nach cirka zehn Sekunden und dem folgenden 2:0 nahmen wir uns bis nach der Halbzeit eine etwas lange Auszeit, kamen dann im zweiten Durchgang wieder zurück ins Spiel und konnten die drei Punkte mit nach Hause nehmen.“

Eintracht Groß Grönau II – VfB Lübeck III 2:6 (0:4)

Keine große Chance hatten die Grönschen Jungs gegen eine gute „Tritte“ des VfB, denn bereits zur Halbzeit lag man hoffnungslos mit 0:4 zurück. Thomas Frank legte für Marco Zahn (27.) auf, der das 1:0 für die Gäste erzielte. Nach Foul an Florian Steinfeld im Strafraum der Grönauer, gab es einen Elfmeter, den Jan Dyballe (33.) zum 2:0 verwandelte. Eine Ecke von Lasse Henkel nutzte Steinfeld (38.) zum 3:0 und noch vor der Pause traf Timo Mastrini (42.) nach Vorarbeit von Frank zum 4:0-Pausenstand.

In den zweiten 45 Minuten schaltete die Lohmühlen-Elf einen Gang zurück und kam trotzdem über Steinfeld (49.) nach einer Henkel-Ecke und Dyballa-Kopfballvorlage zum 5:0. Niklas Prüß (59./78.) durfte nun zwar auch doppelt für die Eintracht treffen,  jedoch markierte Zahn (87.), nach Vorlage von Eric Burchert den Endstand von 6:2 für den VfB. Die Grünweißen hätten durchaus noch höher gewinnen können, allerdings verschoss Steinfeld (63.).

Manfred Regullies (Eintracht): „Wir hatten keine Chance und haben alles gegeben. In der zweiten Halbzeit hat der VfB nachgelassen und wir durften mitspielen. Zwei Tore, mehr war nicht drin.“

VfB-Coach Florian Schnoor sagte: „Schöne drei Punkte, pünktlich vor unserer Osterpause. Bei einem 6:2-Auswärtssieg gibt es nicht viel zu meckern. Großer Dank gilt Serkan und unserer Zweiten, die uns kurzfristig, aufgrund von zehn Ausfällen, mit drei Mann ausgeholfen haben.“

1. FC Phönix – Fortuna St. Jürgen 3:0 (1:0)

Relativ eindeutig sieht das Ergebnis auf den ersten Blick aus, doch das 3:0 der Adlerträger war stark umkämpft. Letztendlich entschieden Tim Rach (43./48.) und Timo Gahrmann (48.), die Partie innerhalb von sechs Minuten um den Pausentee. Da waren die Fortunen wohl „schon“ – und „noch“ – in der Kabine.

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Manuel da Silva (Phönix): „Verdienter Sieg, aber hart erarbeitet in einem fairen Spiel! Hätten wir unsere Torchancen genutzt, wäre es sicher einfacher gelaufen, aber so haben wir uns das Leben schwer gemacht. Die Tore vor und nach der Pause haben das Spiel entschieden! Der Sieg war verdient und Fortuna hat es uns schwer gemacht. Ich freue mich immer wieder, die alten Jungs zu treffen und noch ein gutes Verhältnis zu ihnen zu haben.“

Matthias Bordt (Fortuna): „Trotz der 0:3-Niederlage ein Riesenkompliment an die Mannschaft. Wir haben das Spiel sehr offen gestalten können und kassierten durch individuelle Fehler fast beim Halbzeitpfiff und unmittelbar nach Anpfiff drei blöde Tore. Das Team hat nie aufgegeben, wurden jedoch für leidenschaftlichen Einsatz über 90 Minuten nicht belohnt.“

Eichholzer SV – SC Rapid 4:1 (3:0)

Die Jungs von der Guerickestraße marschieren weiter nach vorn und fuhren einen erneuten Erfolg ein. Damit ist der ESV im vierten Spiel hintereinander ungeschlagen und rückte einen weiteren Rang in der Tabelle vor. Die Führung der Hausherren besorgte Rojhat Acer (30.) mit einem schön herausgespielten Treffer. Vier Minuten später erhöhte Schadi Karnib mit einem perfekten Freistoß aus 25 Metern auf 2:0 und mit dem Halbzeitpfiff war Alexander Ems, mit einem noch schöneren Freistoß erfolgreich, den er aus 35 Metern ins Rapid-Tor beförderte.

In der 74. Minute umkurvte Karnib SCR-Keeper Florian Jäck und schob zum 4:0 ein, was die endgültige Entscheidung mit sich brachte. Nur Patrick Krüger brachte es in der 80. Minute noch auf das 1:4 aus Rapid-Sicht.

ESV-Coach Mourad Gabteni sagte zu HL-SPORTS: „Klasse Spiel meiner Mannschaft. Hochverdienter Sieg, da wir zu jeder Zeit das Spiel kontrolliert haben. Wir waren spielerisch voll auf der Höhe und haben den Kampf angenommen.“

Sein Gegenüber Sebastian Wenchel meinte: „Verdiente Niederlage! Eichholz hat gezeigt, dass sie wissen, um was es geht. Glückwunsch an den ESV.“

TSV Kücknitz – VfL Vorwerk 7:0 (3:0)

Ergebnis-Schock für beide Vereine. Für den TSV, zum Glück in positiver Hinsicht. Lang, lang ist es her, dass die Ligamannschaft vom Roten Hahn in dieser Deutlichkeit ein Spiel gewonnen hat. Wie von Trainer Claus Singelmann erhofft, erwies sich Marcel Stammer als der sichere Rückhalt im Tor. Er war der Garant für das „zu Null“. Die Kücknitzer Abwehr zeigte die eine oder andere kleine Unkonzentriertheit, so konnte Stammer sein Können zeigen. In der Offensive agierte die Mannschaft dafür umso besser. Sieben Tore von sieben Spielern zeigen auf, dass eine Teamleistung zum Erfolg geführt hat. So belohnten sich einzelne Spieler durch einen Torerfolg zusätzlich für ein gutes Spiel. „Oldie“ Mürsel Serin (22.), bejubelte seinen ersten Saisontreffer im Punktspielbetrieb. Kleiner Antritt, nach Pass in die Tiefe, einen Tick schneller als der Vorwerker Keeper Daniel Clausen – und drin war der Ball. So wurden in regelmäßigen Abständen tolle Tore heraus gespielt. Der sonstige Haupttorschütze Aris Mabauta glänzte mit Vorlagen und hat den Mitspielern das Toreschießen überlassen. Die weiteren Treffer erzielten Tobias Engel (9.), Mario Kindler (17.), Tim Manke (54.), Timo Oppermann (64.), Felix Wittky (70.) und Björn Grieger (87.).

Singelmann (Kücknitz): „Mit dem Erfolgserlebnis auch noch einen einstelligen Platz erobert. Ein Wochenende für den TSV Kücknitz, wie es schon lange nicht mehr war.“

Vorwerk-Coach Jens Offen sagte gegenüber HL-SPORTS: „Mit absoluter Notelf und Hilfe aus der Alten Herren waren wir heute chancenlos. Der Sieg geht absolut in Ordnung.“

RW Moisling II – ATSV Stockelsdorf 1:5 (1:3)

Wäre die Partie nur 85 Minuten gegangen und man hätte die ersten und letzten Minuten weggelassen, hätten die Stockelsdorfer nicht ihren ersten Sieg im neuen Jahr holen können. Maik Themer (1./2.) sorgte für einen Doppelschlag zu Beginn der Begegnung. Zwischenzeitlich traf Marc Paasch (22.) zum hoffnungsvollen Anschlusstreffer, doch Tom Probian (33.) erzielte die 3:1-Pausenführung für die Gäste. Den Ostholsteinern gehörten dann wieder die letzten Minuten des Spiels. Hier machte Alexander Witt (87./89.) mit einem zweiten Doppelschlag den 5:1-Erfolg der Gäste perfekt.

Dennis Keske (RWM II): „Wenn man die ersten und letzten drei Minuten ausblendet, haben wir ein sehr starkes Spiel gemacht. Leider haben wir die ersten Minuten verpennt und sind schnell in Rückstand geraten. Nach 15 Minuten sind wir dann aufgewacht und kamen dann auch zum Anschluss. Danach hätten wir den Ausgleich machen müssen, aber es kam wie so oft in der Saison –  wir bekamen das 3:1. Doch auch danach spielten wir gut weiter und man konnte keinen Unterschied erkennen. In Halbzeit zwei hatte Rosario Confalone den erneuten Abschluss auf dem Fuß, doch auch hier wollte der Ball nicht ins Tor. Weitere Chancen hatten wir noch, aber letztlich wollte der Ball einfach nicht mehr ins Tor. Die beiden Gegentreffer kurz vor Schluss waren dann absehbar, auch wenn das Ergebnis dadurch deutlicher wurde, als es eigentlich war.“

Dirk Eisenberg (ATSV): „Wir sind sehr gut in die Partie gekommen und haben Moisling mit zwei schnellen Toren geschockt. Dann war es aber wie im letzten Spiel gegen Siems. Mit der ersten Torchance bekommen wir das 1:2. Anschließend hatten wir Glück, dass unser Torwart Torben Rothe zwei-, dreimal den Ausgleich verhindern konnte. Das 3:1 war dann noch vor der Pause sehr wichtig für uns. In der zweiten Halbzeit war es ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Durch einen Doppelpack von A-Jugend-Spieler Alexander Witt haben wir dann spät den Sack zugemacht. Ein insgesamt verdienter Sieg, der aber zu hoch ausgefallen ist. Moisling hat uns das Leben sehr schwer gemacht. Wenn wir das 2:2 bekommen hätten, wer weiß wie das Spiel dann ausgegangen wäre.“

Kreisliga Lübeck Ergebnisse:  
   
TSV Siems VFL Bad Schwartau 4:3
Lübecker SC TSV Schlutup 2:5
Eintracht Groß Grönau II VfB Lübeck III 2:6
1.FC Phönix Lübeck SV Fortuna St. Jürgen 3:0
Eichholzer SV SC Rapid Lübeck 4:1
TSV Kücknitz VFL Vorwerk 7:0
SpVg Rot-Weiß Moisling II ATSV Stockelsdorf 1:5
SC Buntekuh spielfrei 

Tabelle Kreisliga Lübeck:   
     
Pl. MannschaftSp.Diff.Pkt. 
1.TSV Schlutup 224859
2.1.FC Phönix Lübeck 216446
3.ATSV Stockelsdorf 214646
4.TSV Siems 211538
5.VFL Bad Schwartau 211836
6.Lübecker SC 22-432
7.VfB Lübeck III 23-1131
8.SC Rapid Lübeck21-927
9.TSV Kücknitz 22-926
10.SC Buntekuh21525
11.VFL Vorwerk 21-825
12.Eichholzer SV 22-2620
13.SV Fortuna St. Jürgen 21-2417
14.SpVg Rot-Weiß Moisling II 21-2416
15.Eintracht Groß Grönau II 22-817
16.TSV Travemünde II zg.000
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