Lübeck – In der Kreisklasse B gab es am 20. Spieltag einige spannende Spiele. Der ATSV III konnte durch ein Viererpack von Eugen Gertje in der Schlussphase den Sieg erringen. Der TSV Schlutup III trat beim ESV Hansa aufgrund von Spielermangel nicht an und die Wertung ging mit 5:0 an die Adlerträger. Rapid scheiterte wieder knapp. Kücknitz gehen langsam als die Unentschieden-Könige der Liga durch.

Eichholzer SV 2 – TSV Travemünde III 1:3 (1:2)

Zum Anpfiff am Freitagabend um 19 Uhr war leider kein Schiedsrichter anwesend. Somit begann das Spiel erst mit 25-minütiger Verspätung bei herrlichem Fritz-Walter-Wetter auf einem kleinen Kunstrasen. Es waren keine fünf Minuten gespielt, da klingelte es schon im Gehäuse von Eicholz. Nach einem Eckeball konnte ein Travemünder zum 1:0 einköpfen. Eichholz wirkte zu Beginn nicht wach. Nach 15 Minuten erhöhten die Gäste auf 2:0 durch ein Eigentor des Gegners. Der ESV kam ab dem Zeitpunkt besser ins Spiel, jedoch ohne Durchschlagskraft in der Offensive. In der 43. Minute verkürzte der Gastgeber über einen Angriff über die Außen zum 2:1.

Nach der Halbzeit entwickelten die Jungs aus der Guerickestraße immer mehr Druck, nutzten allerdings die sich bietenden Chancen nicht konsequent. In der 75. Minute erhöhten die Travemünder nach einem Pass in die Gasse, der eiskalt ins Tor gelupft wurde. Eichholz warf nochmals alles nach vorne, konnte am Ergebnis jedoch nichts mehr ändern.

TSV Kücknitz II – Eintracht Groß Grönau III 3:3 (2:1)

Mit dem Anpfiff nahmen die Gastgeber das Heft in die Hand. Es dauerte nur drei Minuten bis der TSV durch Jan-Phillip Zientkowski aus der zweiten Reihe zum 1:0 einnetzen konnte. Die Freude hielt nicht lange, denn nur wenige Minuten später gelang der Eintracht der Ausgleich zum 1:1. Ein Freistoß aus linker Position, den der Schütze gefühlvoll um die Mauer lenkte und direkt vor der Linie aufsetzte, sodass der Torwart auf dem feuchten Boden keinen Griff für den Ball fand. Die erste Halbzeit zeichnete sich im Weiteren dadurch aus, dass die Kücknitzer Truppe bemüht war, schnell in die Spitze zu spielen, jedoch ohne den letzten Zug zum Tor auszustrahlen. Im Gleichklang suchte das Team aus Groß Grönau seine Chance im Ausspielen vereinzelter Konter. Einen seltenen konzentrierten Angriff über den rechten Flügel nutze Tobias Engel letzten Endes doch, um den Ball im kurzen Eck unterzubringen und den Halbzeitstand von 2:1 zu sichern.

Mit dem Beginn der zweiten Halbzeit glitt den Hausherren das Spiel zunehmend aus den Händen. Das Passspiel litt enorm und die Laufbereitschaft ebenso. Die Gäste in Gelb und Blau rochen ihre Chance und so kam es, dass ein unglücklich verlängerter Ball direkt in den Lauf eines Grönauer Angreifers gelang. In der folgenden Eins-gegen-eins-Situation behielt er den Überblick und schoss den Ball, unhaltbar für den Torwart, Zentimeter genau, flach, ins lange Eck zum 2:2 in der 72. Minute. Der Ausgleich gab den Gästen Rückenwind und so dauerte es nur drei Minuten, bis ein äußerst ungeschicktes Tackling im Kücknitzer Strafraum zu einem Elfmeter führte. Der Schuss landete stramm und präzise im unteren linken Eck. Der Torwart ahnte die Ecke, hatte jedoch keinerlei Chance bei diesem Treffer zum 3:2 der Gäste. Der weitere Verlauf des Spieles war durch viele Abspielfehler und verkrampft wirkende Einzelaktionen geprägt. In der 88. Minute kam es, passend zum Bild des Spieles, zu einem Elfmeter nach einer missglückten Kücknitzer Flanke von der linken Seite. Alexander Gatzke trat an und markierte mit einem strammen Spannschuss in die linke Ecke den 3:3-Endstand.

Tore: 1:0 Zientkowski, 1:1, 2:1 Engel, 2:2, 2:3(FE), 3:3 Gatzke (FE)

Rot-Weiß Moisling III – ATSV Stockelsdorf III 3:5 (1:3)

Die erste Halbzeit war ein klassisches Spiel auf ein Tor. In diesem Fall auf das der Gastgeber aus Moisling. Stockelsdorf war deutlich überlegen und spielbestimmend.  Bereits nach fünf Minuten erzielte Eugen Gertje den Führungstreffer zum 1:0 nach einer Ecke per Kopf. Nach zwölf Minuten konnte erneut Gertje einen Treffer markieren und erhöhte auf 2:0 für die Gäste. Durch eine tolle Passstafette, über fünf Stationen, tauchte er frei vor dem Gehäuse auf und schob ein. Die nächste Großchance, in der 25. Minute, ließ Kevin Schober auf kuriose Weise ungenutzt. Zunächst konnte er freistehend den Ball  aus zehn Metern nur an die Unterlatte setzen, um den Abpraller ebenfalls an den Querbalken zu köpfen. Drei Minuten später machte er es besser und schob aus zwölf Metern zum 3:0 ein. Vor der Pause verpasste Stodo das Ergebnis weiter auszubauen. Weitere Großchancen hatten Julien Vahl, dessen Schuss aus 15 Metern knapp am Pfosten vorbei ging, sowie Gertje, dessen Schuss nur an den Außenpfosten prallte. Die erste nennenswerte Aktion der Rot-Weißen gab es erst in der 45. Minute. Aus dem Nichts wurde mit einem direktverwandelten Freistoß aus 18 Metern auf 3:1 verkürzt. Mit dem Ergebnis ging es in die Pause.

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Stodo übte zu Beginn der  zweiten Halbzeit  weiter Druck auf das Moislinger Tor aus, konnte aber die guten Möglichkeiten, in Person von Kevin Schober und Filip Kowalzczuk, nicht im Gehäuse unterbringen. Der Gastgeber konnte mit dem ersten gelungenen Angriff in der 60. Minute nach einer Hereingabe per Kopf nun auf 3:2 verkürzen. Daraufhin bäumten sich die Moislinger auf und Stockelsdorf verlor die Bindung zum Spiel. Spätestens in der 68. Minute war der Bruch im Spiel der Gäste spürbar. Ein Moislinger scheiterte in einer Eins-gegen-eins-Situation an Keeper Julian Grabau, der mit einem guten Reflex zur Ecke abwehrte. Allerdings entstand diese Chance aus einer klaren Abseitsposition. Die Ecke wurde auf den ersten Pfosten geschlagen. Ein Moislinger kam ungehindert zum Kofball und wuchtete zum Ausgleich in die Maschen. Moisling übernahm jetzt das Zepter. In der 70. Minute, nach einem taktischen Foul, erhielt ein Moislinger die Ampelkarte. Das änderte aber nichts am Spielverlauf. Rot-Weiß war in der Phase dem Führungstor näher als der Tabellendritte. Mit zehn Mann hatten die Rot-Weißen nach 75 Minuten die Riesenchance, die Partie zu drehen. Ein Angreifer lief allein auf das Stockelsdorfer Tor zu, legte quer zu einem mitgelaufenen Mitspieler, doch dieser scheiterte an Torwart Grabau, der mit einer Glanztat sein Team im Spiel hielt.  In der 83. Spielminute gab es Entlastung für Stodo. Einen Freistoß aus dem Halbfeld trat Andrej Nikolaisen und er fand Gertje, der vor dem Torwart mit dem Kopf an den Ball kam und somit den ATSV mit 4:3 in Führung brachte. Das Ergebnis wollte der Gast über die Zeit bringen und konzentrierte sich auf die Defensivarbeit. Kurios wurde es in der 87. Minute. Nach einem Foul an einem Moislinger Angreifer schickte der Schiedsrichter, der immer verunsicherter agierte, zunächst einen Moislinger wegen Meckerns mit Gelb-Rot vom Platz, ehe er nach fünfminütiger Überlegung auch Julien Vahl mit Gelb-Rot des Feldes verwies. Den Freistoß pflückte Torwart Grabau und schlug einen weiten Abschlag auf Gertje, der sich gegen den zurück stürmenden Moislinger Torwart im Zweikampf durchsetzte und das entscheidende 5:3 erzielte.

ATSV-Kapitän Kevin Schober sagte nach dem Spiel gegenüber HL-SPORTS: „Nach einer starken ersten Halbzeit haben wir im zweiten Durchgang leider zeitweise völlig den Faden verloren und den Gegner unnötig stark gemacht. Dennoch sind wir froh am Ende drei wichtige Punkte mit nach Hause zu nehmen und oben dran zu bleiben.“

Tore: 0:1/0:3/3:4/3:5 Gertje, 0:2 Schober, 1:3, 2:3, 3:3

Lübeck 1876 – Rapid Lübeck II 4:3 (2:0)

Auf dem sehr schwer zu bespielenden Nebenplatz an der Travemünder Allee, war speziell in der ersten Halbzeit Fußball verkehrt angesagt. Der SC Rapid traf in der Anfangsphase des Spiels gleich dreimal das Aluminium. Die 2:0 Halbzeitführung der Gastgeber war dementsprechend glücklich. Die Tore für die Hausherren markierten Maik Meinburg nach 20 Minuten und Dirk Kimm in der 44. Minute.

Das Spiel blieb auch im zweiten Durchgang sehr zerfahren. Kurz nach Wiederanpfiff parierte Max Witt einen berechtigten Handelfmeter, trotz dessen verkürzten die Gäste vom Kasernenbrink in der 56. Minute zum 2:1. Nach schöner Vorarbeit von Maik Meienburg stellte Robert Sobodzinski, freistehend, in der 67.Minute den „alten zwei-Tore Abstand“ wieder her. Die Schlussphase musste Rapid aufgrund einer gelbroten Karte mit zehn Mann beenden. Da die Defensivabteilung der 76er nicht ihren besten Tag erwischt hatte, gelang den Gästen, in Unterzahl, wiederum der Anschlusstreffer in der 82. Minute. Finn Lübber erhöhte nur drei Minute darauf mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 19 Metern auf 4:2. Aber es sollte immer noch nicht Schluss sein. Rapid schaffte nochmals den Anschlusstreffer in der 89. Minute. In der Nachspielzeit verschoss Lübeck 1876 noch einen Elfmeter, das hatte allerdings keine Folgen mehr. Kurz darauf war Schluss, es blieb somit bei einem knappen Endergebnis von 4:3 für Gastgeber.

Die Trainer Rico Gnaß und Dirk Hachmann meinten nach Spielende: „Absolutes Kampfspiel auf tiefem Boden, die glückliche Mannschaft hat heute die 3 Punkte mitgenommen.“

Tore: 1:0 Meienburg, 2:0 Klimm, 2:1, 3:1 Sobodzinski, 3:2, 4:2 Lübber, 4:3

Ergebnisse Kreisklasse B Lübeck: 
   
Eichholzer SV IITSV Travemünde III 1:3
TSV Kücknitz II Eintracht Groß Grönau III 3:3
ESV Hansa Lübeck TSV Schlutup III 5:0
SpVg Rot-Weiß Moisling III ATSV Stockelsdorf III 3:5
Lübeck 1876 SC Rapid Lübeck II 4:3
VFL Vorwerk II 1.FC Phönix Lübeck II 3:1
VfL Bad Schwartau IIspielfrei 

Tabelle Kreisklasse B Lübeck:   
     
Pl.MannschaftSp.Diff.Pkt.
1.VfL Bad Schwartau II 194142
2.ESV Hansa Lübeck 192539
3.ATSV Stockelsdorf III 194938
4.TSV Kücknitz II 182832
5.TSV Travemünde III 191131
6.Lübeck 1876 191028
7.Eichholzer SV II 20-823
8.VFL Vorwerk II 20-1223
9.Eintracht Groß Grönau III 20-1021
10.SpVg Rot-Weiß Moisling III 20-1219
11.1.FC Phönix Lübeck II 20-6213
12.SC Rapid Lübeck II 19-289
13.TSV Schlutup III 18-329
14.SC Buntekuh II zg. 1600

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