Ratekau – Die Vorzeichen waren vor dem Duell zwischen der SG Ratekau-Strand 08 und dem FFC Oldesloe bereits klar. Die Ostholsteinerinnen wollen zwar nicht aufsteigen, jedoch Meister in der SH-Liga werden. Bei den Stormarnerinnen ging es nur noch darum, die Klasse mit Anstand (sportlich) zu verlassen. Da durch den Regionalliga-Rückzug des FFC das Startecht für die kommenden SH-Liga-Saison bereits gesichert ist, wird durch die Fusion mit dem VfL Oldesloe wieder Fußball im Kurparkstadion zu sehen sein und somit kommen zwei weitere Derbys auf die Fans zu.

Trotz der am Ende deutlichen 0:8-Niederlage gegen den Tabellenführer der SH-Liga gaben die Oldesloerinnen von der ersten bis zur letzten Spielminute alles und zeigten  vor allem ihren Kampfgeist. Der Favorit wurde zwar seiner Rolle gerecht, doch der FFC machte der Offensive von Ratekau immer wieder das Leben schwer.

In England und durch den FC Chelsea ist gerade wieder die humorvoll angehauchte „park the bus“-Taktik in das Rampenlicht gerückt. Dabei wird sinnbildlich ein Bus aus Spielern vor dem eigenen Gehäuse geparkt, um Tore des Gegners zu verhindern. Nicht ganz so extrem war es in dieser Partie, doch die Rollen waren von Beginn an deutlich verteilt. Die Offensive auf Seiten des Tabellenführers und die Defensive lag bei den Oldesloerinnen. In der ersten Halbzeit fand das Spiel bis auf wenige Vorstöße in der Hälfte des FFC statt. Das Team der SG Ratekau-Strand 08 startete immer wieder Angriffe auf das Oldesloer Gehäuse und traf dabei auf elf Spielerinnen („Kriegerinnen“ im positiven und lobenswerten Sinn wäre hierbei auch nicht die verkehrte Wortwahl), die mit all ihren Möglichkeiten versuchten und es zumeist auch schafften, die Angriffe abzuwehren. In einigen Szenen gelang es den Oldesloerinnen zudem, sich aus der  eigenen Spielhälfte zu befreien. Aber auch die stärkste Mauer kann nicht alle Einschläge abwehren uns so musste der FFC in Halbzeit eins in der 10., 17. und 19. Minute drei Gegentreffer hinnehmen. Kristina Kucharski traf dabei zweimal sowie einmal Anna-Lena Vasel.

Anzeige
AOK

Trotz des deutlichen Spielgeschehens ließen die Oldesloerinnen aber auch in der zweiten Spielhälfte nicht nach und leisteten unbeeindruckt weiterhin defensiven Widerstand. Es zeigte sich ein ähnliches Bild wie in der ersten Halbzeit. Das Spiel kannte erst einmal nur eine Richtung. Die zum Oldesloer Tor. Doch der für diese Partie eingesprungene FFC-Trainer Bernhard Genendsch trieb sein Team immer weiter an und kitzelte somit weitere Kraftreserven aus den Spielerinnen. Die waren auch dringend nötig, denn aufgrund der Ferienzeit fehlten einige Oldesloerinnen, wodurch keine Auswechselspielerin zur Verfügung stand. Und die intensive Abwehrarbeit hinterließ zunehmend ihre Spuren. Ratekau ließ die vielen Angriffe natürlich nicht ungenutzt und konnte mit weiteren Treffern in der 53. (Eigentor durch Miriam Schacht), 67., 70. und 72. Minute das Ergebnis auf 7:0 erhöhen. Die Treffer erzielten Ronja Pajonk, Josefin Jegorenko und Kucharski. Einen In der Schlussviertelstunde warf der FFC noch einmal alles rein und kämpfte sich öfters tief in die Spielhälfte des Tabellenführers, eine wirklich gefährliche Torchance blieb ihnen jedoch verwehrt. Den Schlusspunkt setzte in der 86.Minute wiederum durch Vasel mit ihrem Treffer zum 8:0-Entstand.

Am kommenden Sonntag kommt es zum Duell der ewigen Rivalen auf Kreisebene.
Gegen den SSC Hagen Ahrensburg ist der FFC zwar wieder Außenseiter, doch die Oldesloerinnen werden sicherlich wieder alles geben, um den vermeintlichen Favoriten zu ärgern. Anstoß in Ahrensburg ist 15 Uhr.

Für die SG Ratekau-Strand 08 geht es zur gleichen Zeit an der Rosenstraße im Kampf um die Meisterschaft ebenfalls weiter. Gegner ist Rot-Schwarz Kiel, die im Hinspiel schon mit 7:0 besiegt wurden.

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -