Lübeck – Es ist amtlich: Drei Spieltage vor Schluss sichern sich die Damen des TSV Siems die Meisterschaft in der Verbandsliga-Süd und steigen in die Schleswig-Holstein-Liga auf. Gegen den Tabellenvierten aus Zarpen benötigte die Tafazoli-Elf lediglich nur einen Punkt, um die Meisterschaft sicher zu haben. Es wurde sogar ein Dreier, denn die Lübeckerinnen gewannen mit 3:2 (1:1) gegen den TSV. Auch der Tabellenzweite Eichholzer SV marschiert weiter Richtung Vizemeisterschaft. Ein 5:3 (2:2)-Erfolg über SB Henstedt-Ulzburg II verschaffte dem ESV einen Fünf-Punkte-Vorsprung.

TSV Siems – TSV Zarpen 3:2 (1:1)

Motiviert gingen die Siemserinnen mit toller Unterstützung der 2. Herren auf den Platz, um nicht einen, sondern gleich drei Punkte zu holen. Erste Torchancen durch Sarah Kähler und Martha Thomaschweski blieben ungenutzt. Zarpen versteckte sich ganz und gar nicht. Zielstrebig und immer wieder angetrieben durch ihren Kapitän Stefanie Storm kamen sie gefährlich vor das Gehäuse des TSV Siems. Nach neun Minuten durften die Siemserinnen zum ersten Mal jubeln. Eine Flanke von Sarah Inacio lenkte die agile Kähler mit dem Kopf weiter auf Thomaschewski. Mit einer gekonnten Drehung schoss sie den Ball ins linke untere Eck und ließ Gäste-Torfrau Vanessa Giese keine Chance. Zwei Minuten später versenkte Kähler nach einer Ecke den Ball per Kopf ins Tor. Schiedsrichter Timur Kaya gab dieses Tor nicht, da er vorher ein Foulspiel an Torfrau Giese im Fünfer gesehen hatte. Siems schaltete grundlos einen Gang zurück und so kam die Juhler-Elf besser und stärker ins Spiel. Tatjana Franz hatte nach mustergültigen Storm-Pass die größte Gelegenheit zum Ausgleich. Ihr Ball landete jedoch neben dem Tor. In der 26. Minute wollten die Siemserinnen den Ball in ihren Reihen herumspielen. Nadine Spieß passte auf Torfrau Melina Lu Szodrzynski. Als sie den Ball weiter spielen wollte, übersah sie allerdings, dass Carmen Burow von Floriene Schlieker bereits attackiert wurde. Ihre Ballabnahme vollendete sie mit ihrem zwölften Saisontreffer. Zarpen spürte die Siemser Verunsicherung und wollte noch vor der Pause den Spieß rumdrehen. Nach feinem Abspiel von Denise Böttcher stand Franz frei vorm Siemser Gehäuse. Szodrzynski machte ihren Fehler zum 1:1 wett und hielt den Ball glänzend. Schiedsrichter Kaya vom Eichholzer SV pfiff wenige Minuten später zum Pausentee.

In der Pause müssen in der Siemser Kabine deutliche Worte gefallen sein. Wie ausgewechselt kamen sie aus der Halbzeit. Schnelles und sicheres Kombinationsspiel brachten die Zarpenerinnen kaum zur Entfaltung. Thomaschewski, Inacio, Kähler und Tasja Fasch schafften es allerdings nicht den Ball zu versenken. Es dauerte bis zur 57. Minute. Siems-Knipserin Kähler fand die Lücke und netzte zum 2:1 ein. Die Freude zur Führung war groß. Drei Minuten später nahm sich allerdings Storm mutig den Ball und schoß aus gut 35 Metern auf das Tor von der eingewechselten Johanna Jacobi. Ihr strammer Schuß knallte genau in den rechten Giebel. Dieser Sonntagsschuß weckte beide Mannschaften wieder auf. Zarpen versuchte das Spiel zu drehen und Siems wollte nicht wieder in ein Tief nach einem Gegentor fallen. Dieses gelang der Tafazoli-Elf auch mit bravur. Was Storm auf Zarpener Seite kann, kann Sylle Peters auf der Siemser-Seite auch. In der 73. Minute nahm sie sich die Kugel und schoß aus 25 Metern aufs Tor und traf. Zwar nicht ganz so schön wie das 2:2 durch Storm, aber das konnte den Siemserinnen völlig egal sein. Siems spielte dann die Zeit herunter. Als der Schlusspfiff in der 91. Minute ertönte, fielen sich die Damen in die Arme und feierten mit den Zuschauern eine lange Party bis in die Abendstunden.

Horst Juhler (TSV Zarpen-Trainer) gratulierte dem TSV Siems und sagte zu HL-SPORTS: „Es war ein gutes Spiel beider Mannschaften und mit einem Unentschieden könnte ich besser leben. Nichts desto trotz war es wie jedes Spiel gegen Siems ein knappes Ergebnis.“

Kambiz Tafazoli (TSV Siems) freute sich über die Meisterschaft: „Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Wir haben es verpasst, nach dem 1:0 das 2:0 zu machen und haben uns die Zügel aus den Händen nehmen lassen. Mit der Leistung der zweiten Halbzeit bin ich zufrieden. Wir haben die ganze Saison auf dieses Ziel hingearbeitet und haben nun die Meisterschaft und den Aufstieg in die SH-Liga geschafft. Großes Kompliment an die gesamte Mannschaft, die vom ersten Tag an mit Thorsten und mir gut zusammengearbeitet hat. Alle waren füreinander da und haben bei jeder Einheit, ob Training oder Spiel, Freude am Fußballspielen gezeigt. Außerdem möchte ich mich bei unseren zahlreichen Zuschauern sowie unseren 2. Herren bedanken, die uns Woche für Woche, egal ob daheim oder auswärts, lautstark unterstützt haben.“

Thorsten Wagenzink (TSV Siems) fügte noch hinzu: „Es ist ein rundum gelungener Tag. Erst haben wir die Meisterschaft klar gemacht und dann hat unsere 2. Herren den Aufstieg in die Kreisklasse B perfekt gemacht.“

Arancelo La Ferrera (Siemser Fußball-Abteilungsleiter), vertretend für den Vorstand, und Frank Prehn (Sponsor und Ehrenmitglied beim TSV Siems) gratulierten beiden Siemser Mannschaften und luden alle Spieler zu Speis und Trank ein.

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Am kommenden Sonntag geht es für den Meister zu Hause gegen Henstedt-Ulzburg II. Anpfiff ist am Krummen Weg um 11 Uhr.

Eichholzer SV – SV Henstedt-Ulzburg II 5:3 (2:2)

Im Rückrundenspiel gegen den SV Henstedt-Ulzburg II ging es darum, die Niederlage aus dem Hinspiel vergessen zu machen. Obwohl noch immer nicht alle Spielerinnen der alten Garde an Bord sind, wollte der ESV es nicht unversucht lassen, drei Punkte zu holen.

Das Spiel begann dermaßen flott, dass das erste Tor schon in der zweiten Minute fiel. Nachdem Sirin Guetari an der Torhüterin Anna-Lena Kriegk gescheitert war, schoß Yasemin Evci aus gut 18 Metern zum 1:0 ein. Ein schöner Treffer, der auch wiederspiegelt, dass sich Evci immer besser in die Mannschaft einfügt. Die folgenden Minuten waren ausgeglichen, wobei aufgrund vieler gelungener Doppelpässe im Mittelfeld ein leichtes Übergewicht im Spiel nach vorn für die ESV–Damen zu verzeichnen war. Allerdings nutzte auch der Gegner schonungslos jeden Fehler aus, um sich selbst gut in Szene zu setzen. So entstand dann auch in der 21. Minute der  Gegentreffer zum 1:1. Dieser Treffer brachte ein wenig Unruhe in den zukünftigen Spielaufbau. Immer wieder endeten Ballabgaben direkt beim Gegner. Diese Unkonzentriertheit führte auch zum zweiten Gegentreffer in der 32. Minute. Die gegnerischen Damen jubelten halbwegs noch, als in der 33. Minute ein satter Schuss aus 20 Metern von Monique Inze zum 2:2 einschlug. Anschließend konnten beide Mannschaften noch mit weiteren Torchancen glänzen, jedoch blieb es bis zur Halbzeit beim Remis.

Nach Wiederanpfiff erhöhten die Eichholzerinnen den Druck und erspielten sich so, insbesondere über die Außen, immer wieder Einschussmöglichkeiten. Doch die starke Torfrau des SVHU fischte so manchen Ball noch heraus. Aber irgendwann werden stetige Bemühungen auch belohnt – und so marschierte Evci in der 48. Minute von der Mitte einfach mal los, vorbei an zwei, drei Gegnerinnen und versenkte zum Schluss noch den Ball mit einem gefühlvollen Heber über die Torhüterin Anna-Lena Kriegk zum 3:2. In der 57. Minute war Nadine Böttcher zur Stelle, nahm die von Inze getretene Ecke mit dem Kopf an und netzte zum 4:2 ein. Ein wirklich sehenswerter Treffer, bei dem sie ihre Größe ausspielen konnte. Doch der Gegner gab sich noch lange nicht geschlagen. Mit Kampf um jeden Ball und dem Willen, weitere Tore zu schießen, erarbeiteten sich die Gäste ebenfalls gute Torchancen heraus. In der 71. Minute profitierten sie aus einem unnötigen Abwehrfehler und verkürzten noch einmal auf 4:3. Allein die Torfolge lässt erkennen, dass es ein spannendes Spiel auf Augenhöhe beider Mannschaften war. Ein offener Schlagabtausch, der endgültig in der 76. Minute entschieden wurde, als Guetari den Ball mustergültig von der Grundlinie auf Sarah Müller zurücklegte und diese das Leder nur noch über die Linie schieben musste. 5:3 hieß es bei Abpfiff.

Martin Liebelt vom ESV sagte nach der Partie: „Platz zwei in der Tabelle ist damit gefestigt worden. Eine Platzierung, die bis zum Saisonende Bestand haben soll. Abschließend noch Gratulation an die Damen des TSV Siems, die den Aufstieg in die Schleswig-Holstein-Liga perfekt gemacht haben. Vielleicht trifft man sich  ja mal wieder.“

Bereits am kommenden Samstag müssen die Mädels vom ESV nach Gremersdorf zum TSV. Anstoß ist um 16 Uhr.

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