Lübeck – Mit einem kuriosen Treffer hat Dennis Mohr vom VfL Bad Schwartau ein Zeichen am 29. Spieltag der Kreisliga gesetzt. Der Altherren-Keeper, der eigentlich nur aushalf, traf im Teichstadion zum Siegtreffer. Für die Moislinger Reserve sieht die Welt momentan wieder ganz gut aus. Da in den höheren Klassen die Abstiegs-Szenarien wieder verschoben wurden, können die Rot-Weißen aufatmen, doch ganz auf andere möchte man sich am Brüder-Grimm-Ring nicht verlassen und zumindest versuchen, Fortuna noch einzuholen. Ein erster Versuch scheiterte am starken Marian Draguhn im Rapid-Tor, der einen Moislinger Sieg verhinderte. An der Travemünder Allee hat man es nicht mehr selbst in der Hand, die Aufstiegsrunde zu erreichen. Nach der knappen Niederlage am Koggenweg muss man nun auf Schützenhilfe anderer Teams hoffen, damit es bei einem Punkt Vorsprung bleibt.

SC Buntekuh – 1. FC Phönix 2:1 (2:0)

Für den 1. FC Phönix wird es eng im Kampf um die Vizemeisterschaft. Nach der Niederlage am Koggenweg haben es die Adlerträger nicht mehr selbst in der Hand und müssen auf einen Ausrutscher der Konkurrenz aus Stockelsdorf hoffen, die noch ein Spiel weniger hat. Das Dilemma begann in der 32. Minute, als Marcus Köthe seinen SCB-Mannschaftskameraden Michael Saar anspielte, der aus halber Position auf Andre Bade im Tor der Gäste zulief und eiskalt zum 1:0 für die „Bunten Kühe“ einschob. Die nächste Dusche folgte in der 38. Minute, denn das 2:0 für die Hausherren fiel nach einem Angriff, der über vier, fünf Stationen mit dem finalen Pass bei Kapitän Rene Krause landete, der clever aus 13 Metern einnetzte.

Nach der Pause kamen die Phönixer nur noch zum Anschlusstreffer, doch viel zu spät. In der 83. Minute nutzte Marc Reuter das Gewusel nach einer Ecke zum 2:1-Endstand.

Lars Traulsen, SCB-Coach, der seine letztes Heimspiel als Trainer bestritt, sagte zu HL-SPORTS: „Wir waren 70 Minuten das bessere Team, haben eigentlich nur eine richtige Chance zugelassen und das Gegentor. Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft, was die für eine Restrunde spielt. Wir haben verdient gewonnen. Einziges Manko war, das wir den Sack wieder einmal nicht zugemacht haben und es dadurch die letzten 15 Minuten wieder brenzlig war. Sonderlob für Michael Saar, der erneut gezeigt hat, was für ein großes Talent in ihm steckt und es natürlich sehr schade ist, dass er den Verein verlässt. Auf diesem Weg nochmal alles Gute für die Zukunft an ihn. Er wird für meinen Trainerkollegen Robert Balazs eine riesen Verstärkung sein. Meine Mannschaft hat sich wieder voll reingehauen, dafür möchte ich nochmal danke sagen. Dass in der Restrunde alle so mitziehen, nachdem uns die meisten nach der Hinrunde schon abgeschrieben hatten.“

Manuel da Silva, Phönix-Trainer war sauer: „Kein Kommentar das ist mein Kommentar und Glückwunsch an Buntekuh.“

VfB Lübeck III – TSV Siems 4:8 (1:6)

Nachdem die Grünweißen durch Benny Bregulla (5.) die Führung erzielten, fielen die Siemser im Minutentakt über sie her. Nach einem schönen Pass von Malte Süßmann, glich Frederik Rocksien (10.) aus. Torben Wendt (17.) behielt im Duell mit VfB-Keeper Mathy Groth die Ruhe und besorgte die Gäste-Führung. Nur drei Minuten klingelte es schon wieder bei den Hausherren, als eine Flanke von Maik Bertmann von Ali Demir per Kopf (20.) zum 3:1 verwandelt wurde. VfB-Kapitän Jan Dyballa musste zu diesem Zeitpunkt mit einer Platzwunde am Kopf ins Krankenhaus gebracht werden. Dafür fand Demir (24.) Gefallen daran, per Kopf zu treffen und netzte eine Ecke von Rocksien zum 4:1 ein. Ein schönes Zusammenspiel mit Rocksien, nutzte Murat Ürel (27.) zum 5:1 und weiter fünf Minuten später lupfte Bertmann den Ball zum 6:1-Pausenstand ins Tor.

Im zweiten Durchgang war beim VfB Schadensbegrenzung angesagt. Nach einer Ecke verkürzte Timo Paarmann (51.) vom langen Pfosten für die Gastgeber auf 2:6, jedoch stellte Rocksien (67.) den alten Abstand wieder her. Nach einem Freistoß von Cihan Kilic, stand Süßmann am ersten Pfosten richtig und erhöhte auf 8:2 für den TSV Siems. Damit sollte der Torhunger der Gäste gestillt sein und Vasco Kübler (75.) aus 18 Metern und der erste Torschütze der Partie, Bregulla, schlossen die Begegnung mit dem 4:8 aus VfB-Sicht mit einem Solo von der rechten Seite. Das Ende konnte Dyballa auch wieder mitverfolgen. Er kam mit einer genähten Wunde am Kopf wieder zur Lohmühle.

VfB-Coach Florian Schnoor: „Sommerkick und Tag der offenen Tür, die Mannschaft die mehr Bock auf Laufen hatte, hat entsprechend auch mehr Tore erzielt. Trotzdem hat meine Truppe mal wieder überragende Moral gezeigt.“

Statement vom TSV-Trainer Thomas Wendt: „Wir haben heute mit Sicherheit zu keiner Zeit das gezeigt, was wir eigentlich können. Die Mannschaft hat nicht überzeugen können und hatte dennoch zu jeder Zeit das Spiel im Griff, sodass der Sieg in Ordnung geht.“

Eintracht Groß Grönau II – TSV Kücknitz 0:6 (0:2)

Im vorletzten Heimspiel in der Kreisliga gelang dem Absteiger kein Tor. Dafür zeigte sich die Singelmann-Truppe in Trefferlaune. Mursel Serin (15./ 49.), Marco Giese (19.), Lennart Kripps (62.), Michael Kreft (65.) und Björn Grieger (91.) ließen den Lauenburgern keine Chance.

Rainer Wenst (Abteilungsleiter der Eintracht): „Die Mannschaft lief auf Reserve. Mehr war nicht drin.“

Kücknitz-Trainer Claus Singelmann sagte: „Schöner Erfolg, der für uns nicht als selbstverständlich angesehen werden sollte. Immerhin fehlten aus dem Stammgerüst Mabauta, Söhns, Kapitän Kindler, Mazni und Kleinschmidt. Aber die anwesendenden Spieler haben es gut gemacht. Mittlerweile 32 Punkte und einstelliger Tabellenplatz. Das ist wohl mehr als einige „Experten“ dem TSV zugetraut haben. Wir ordnen den Erfolg richtig ein. Es folgen noch zwei Heimspiele gegen Phönix und Eichholz. Gerade am nächsten Mittwoch wird es sogar noch mal spannend. Phönix muss siegen, um überhaupt noch eine kleine Chance auf Platz zwei zu haben. Das verspricht Spannung und wir machen mittlerweile nur noch selten Geschenke.“

Eichholzer SV – ATSV Stockelsdorf 1:3 (0:1)

In der ersten Halbzeit war Stockelsdorf leicht überlegen und ging verdient durch Maik Themer (19.) in Führung.

Anzeige
AOK

Nach dem Wechsel gewann Eichholz die Oberhand und glich verdient über Hinnerk Nahnsen (65.) aus. Danach erhöhten die Gäste wieder den Druck und gingen durch ein etwas unglückliches Eigentor von Domini Mau (76.) wieder in Führung. Kurz vor Schluss machten sie mit dem 3:1 durch Jannik Gerlach (88.) den Sack zu. Von einer roten Karte für Rojhat Acer (ESV) wegen Beleidigung eines eigenen Mitspielers, musste sich Coach Mourad Gabteni, der im Urlaub ist, nach der Begegnung berichten lassen.

Liga-Sprecher Stefan Treu vom ESV sagte: „Letztlich ein verdienter Sieg für Stockelsdorf, weil sie den Sieg mehr wollten. Eine Punkteteilung wäre aber aus unserer Sicht möglich gewesen.“

ATSV-Coach Dirk Eisenberg: „Über 90 Minuten gesehen ein hart umkämpfter aber verdienter Sieg meiner Mannschaft.“

TSV Schlutup – Fortuna St. Jürgen 5:2 (2:0)

Der Meister wollte früh fertig werden, um rechtzeitig auf der anschließenden Party zu erscheinen. So machte Dennis-Jan Meier (16./ 18.) zwei schnelle Tore, womit es auch in die Pause ging.

Genauso fix netzten Roman Wilhelm (46.) und Florian Buck (51.) nach dem Wechsel ein, so dass die Messe gelesen war. Zwar konnte Miguel Lopes (61.) noch einmal verkürzen, doch eine gelb-rote Karte für seinen Mannschaftskameraden Matthias Salzenberg (72./ Meckern) sowie der folgende Elfmetertreffer durch Buck (73.) machten es den Gästen schwer. Manuel Spohnholtz (74.) sorgte nochmal für Ergebniskosmetik bei den Gästen.

TSV-Liga-Sprecher Michael Hellberg: „Im Mittelpunkt des letzten Heimspiels stand am Sonntag die Verabschiedung von unseren Fans, bei denen wir uns für die großartige Unterstützung über die gesamte Saison bedankt haben. Im Anschluss an das Spiel gab es noch ein gemütliches Beisammen sein. Auf dem Feld ließen es die Jungs ebenso besonnen zugehen, spielten locker auf und die Zuschauer kamen auch hier auf Ihre Kosten und sahen ein tolles Spiel mit fünf Toren ihrer Mannschaft.“

Matthias Bordt, Trainer der Fortunen: „Mit einer auch in dieser Höhe verdienten und erwarteten Niederlage mussten wir die Heimfahrt antreten. Schlutup hat richtige Qualität und diese haben sie auch über 90 Minuten gezeigt. Wir müssen das Spiel ganz schnell abhaken und uns auf die nächste Aufgabe konzentrieren.“
 
VfL Vorwerk – VfL Bad Schwartau 1:2 (1:0)

Nach dem Sieg in Moisling konnten sich die Vorwerker einen weiteren Dreier in Folge nicht erspielen. Waldemar Fertich (37.) brachte die Teichkicker vor der Pause in Führung. Im zweiten Durchgang drehten die Ostholsteiner die Partie und gewannen durch Tore von Sven Schröder (50.) und Dennis Mohr (59.). Der Siegtreffer der Riesebusch-Elf war kurios: Altherren-Torhüter Mohr, der kurzfristig einsprang sah, dass sein Gegenüber Daniel Clausen weit vor seinem Kasten stand, schlug den Ball einfach in seine Richtung, der dann einmal auftrumpfte und hinter Clausen im Netz landete. Torwart-Tor im Teichstadion! 

Tino Lüthje, Trainer in Vorwerk: „Wir konnten unsere Überlegenheit in der ersten Hälfte leider nicht in eine klare Führung ummünzen. Wir wollten uns im letzten Heimspiel der Saison gerne mit einem Sieg von unseren Fans verabschieden; es sollte leider nicht sein. Die Mannschaft hat mich im Bereich Leidenschaft und Kampf nicht enttäuscht, am Ende des Spiels stehen wir nach zwei sehr unglücklichen Gegentoren mit leeren Händen da. So ist es im Fußball. Mund abwischen, Kräfte sammeln und schauen, was am Donnerstag gegen Rapid geht.“

Schwartaus Liga-Sprecher Klaus Alves sagte zu HL-SPORTS: „Es trafen zwei Mannschaften aufeinander, die personell auf dem Zahnfleisch kriechen. Vorwerk nur aufgefüllt mit Spielern der Zweiten, die vorher schon gespielt hatten. Der VfL reiste mit zehn Spielern an, da Torhüter Atriss nicht erschien, sodass der Altherren-Keeper Dennis Mohr wieder mal ins Tor musste – und er machte seine Sache sehr gut. Der VfL musste mit zehn Mann das Spiel anfangen und ein weiterer Altherrenspieler, Arda Pelen nach 30 Minuten noch dazu kam und die Mannschaft auffüllte. Noch ein Spiel und wir können aufatmen, mit dem kleinen Kader in der Rückrunde einen einstelligen Tabellenplatz erkämpft zu haben. Großes Lob an die Truppe, die nie aufsteckte, hohe Niederlagen wegsteckte und wieder aufstand.“

SC Rapid – Rot-Weiß Moisling II 2:2 (1:1)

Malte Rodenberg leitete als Schiedsrichter sein erstes Kreisliga-Spiel. Er hatte es mit seinen erfahrenen Kollegen an der Linie, August-Wilhelm Geißelbrecht und Olaf Grote, nicht einfach, denn die Partie wurde hart und sehr intensiv geführt. Trotzdem kam der junge Referee mit jeweils drei gelben Karten für beide Teams aus und machte seine Sache sehr gut. Schon zu Beginn hätte Bartholomaeus Sznabel (3.) den Führungstreffer erzielen können, doch sein Freistoß landete nur am Querbalken. Zum ersten Treffer der Begegnung kam es, als RWM-Kicker Marcel Schütte einen Ball nicht klären konnte und dabei Sznabel anschoss. Der Rapidler spielte direkt auf Dustin Funck, der quer auf Christopher Holtz (28.) legte. Für ihn war es dann kein Problem, das 1:0 für die Gäste zu erzielen. Den Ausgleich markierte David Pilen (36.) nach sieben Stationen und einem abschließenden Querpass von Rosario Confalone. Pilen (39.) hätte gleich nachlegen können, doch als er auf Marian Dragun im SCR-Tor zulief, traf er nur den rechten Außenpfosten. Auf der anderen Seite kam es kurz vor dem Halbzeitpfiff zu einer Rettungstat auf der Linie, denn Patrick Schmidt kratzte den Ball gerade noch so weg, nachdem Dustin Eltermann gegen Patrick Krüger schon geschlagen war.

In den zweiten 45 Minuten machte es Krüger (52.) besser, denn als die Rot-Weißen einen Freistoß von außen nicht wegbekamen, stand der Rapidler goldrichtig und drosch das Leder nach einer kurzen Ballannahme in die Maschen. Der eingewechselte Tobias Chyrek (73.) setzte sich stark gegen drei Rapid-Gegenspieler durch und wurde dabei gefoult. Rodenberg entschied auf Vorteil und Jens Schneider traf aus 16 Metern zum Ausgleich. Kurz vor dem Ende hatten die Moislinger noch zwei große Chancen. Einen Schuss von Jan Levermann (89.) hielt Draguhn in großer Manier und auch bei einem Kopfball von Laines Haye (90.) war der Rapid-Schlussmann auf dem Posten, rettete seiner Mannschaft so den Punkt.

Dennis Keske (Co-Trainer bei RWM): „Wir haben wieder 20 Minuten gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Vor der Pause hatten wir Glück als Paddy auf der Linie klären konnte. In der Schlussphase hatte Rapid dann Glück, dass das Spiel nicht ganz gekippt ist. Kompliment an das Team. Trotz zwei verletzungsbedingten (Schmidt und Confalone) Auswechselungen und einem Spieler, der nicht mehr laufen konnte (Pilen hat sich am Oberschenkel verletzt), wurde bis zum Ende alles gegeben. Auch wenn wir am Ende nicht gewonnen haben, bin ich stolz auf die Jungs. Mit der Leidenschaft werden wir uns in den letzten Spielen auch nochmal belohnen.“

SCR-Coach Sebastian Wenchel: „Wieder kein Sieg. Fazit: Viel Arbeit im taktischen Bereich für die neue Saison. Zum Schluss haben uns Torhüter Draguhn und Matze Jäck vor schlimmerem bewahrt.“

Kreisliga Lübeck Ergebnisse:  
   
SC Buntekuh 1. FC Phönix Lübeck 2:1
VfB Lübeck III TSV Siems 4:8
Eintracht Groß Grönau II TSV Kücknitz 0:6
Eichholzer SV ATSV Stockelsdorf 1:3
TSV Schlutup SV Fortuna St. Jürgen 5:2
VfL Vorwerk VfL Bad Schwartau 1:2
SC Rapid Lübeck SpVg Rot-Weiß Moisling II 2:2
Lübecker SCspielfrei 

Tabelle Kreisliga Lübeck:   
     
Pl. MannschaftSp.Diff.Pkt. 
1.TSV Schlutup 275771
2.1. FC Phönix Lübeck 277458
3.ATSV Stockelsdorf 265557
4.TSV Siems 263451
5.VfL Bad Schwartau 27140
6.VfB Lübeck III 27-1537
7.Lübecker SC 26-436
8.SC Buntekuh26735
9.TSV Kücknitz 26-432
10.SC Rapid Lübeck26-1329
11.VfL Vorwerk 26-2428
12.Eichholzer SV 26-1927
13.SV Fortuna St. Jürgen 26-2023
14.SpVg Rot-Weiß Moisling II 26-3218
15.Eintracht Groß Grönau II 26-9710
16.TSV Travemünde II zg.000
Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -