Eichede – Es war wie ein Märchen aus Tausend und einer Nacht – Das kleinste Dorf der Regionalliga lag in Stormarn. Der SV Eichede als Meister der SH-Liga überstand erfolgreich die Aufstiegsrunde zur Viertklassigkeit und kickte fortan im Konzert des SV Meppen, VfB Oldenburg und diversen U23-Bundesliga-Teams um Punkte. Leider nur für 34 Partien, dann war der Traum vorbei und die Realität in Schleswig-Holstein hat ihn wieder – den SVE.

Zuletzt hofften die Eicheder noch als Tabellenvorletzter auf den Aufstieg des VfL Wolfsburg II, doch dieser scheiterte in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga an der SG Sonnenhof Großaspach im Rückspiel nach einer 0:1-Niederlage (Hinspiel 0:0). Damit war der Abstieg nach dem Aufstieg besiegelt.

Mit einer 1:3-Auftaktniederlage wurde die Mannschaft von Oliver Zapel beim ETSV Weiche in der Regionalliga begrüßt, doch darauf folgte der erste Dreier nach einem 2:1-Doppelpack von Haris Huseni gegen Abstiegskonkurrent Victoria Hamburg. Nach zwei weiteren Niederlagen gegen Vizemeister Werder II und Havelse durften die Dorfkicker beim BV Cloppenburg wieder jubeln. Nico Fischer, Torge Maltzahn und Huseni erzielten dabei die Treffer zum 3:1-Sieg. Ein böses Erwachen gab es die Woche darauf zu Hause gegen Meister Wolfsburg II, denn die 0:6-Heimpleite gleich einer Lehrstunde. Diese Demütigung steckte das Zapel-Team allerdings schnell weg und es folgten vier Begegnungen ohne Niederlage. Erst punktete man in Wilhelmshaven und dann holte der SVE drei Siege in Folge gegen die U23-Teams von Hannover (4:0), Hamburg (1:0) und St. Pauli (3:1). Der achte Tabellenplatz war erreicht und die Eicheder auf einmal zweitstärkste Kraft im Land.

Was dann folgte war der Anfang vom Ende. Verletzungssorgen, unglückliche Spielverläufe und vielleicht auch zu viel verschwendete Aufmerksamkeiten abseits des Platzes brachten das Team nicht mehr ins Gleichgewicht. 22 Spiele ohne Sieg (vier davon wenigstens Unentschieden) hieß die Ausbeute vor dem vorletzten Spieltag. Platz 18 und ohne Hoffnung auf Rettung ging es in die letzten beiden Saisonbegegnungen. Das Ziel war es, wenigstens Victoria noch zu überholen, da der 17. Tabellenplatz möglicherweise zum Klassenerhalt reichen hätte können, wenn die Sterne gut gestanden hätten.

Im letzten Heimspiel vor 346 Zuschauern war es Huseni, der in der 92. Minute den erlösenden Siegtreffer gegen Eintracht Braunschweig II per Kopf erzielte. Man zog an „Vicky“ vorbei und hoffte, dass die Hamburger im letzten Spiel gegen Rehden nicht punkteten, wobei man sich selbst beim VfB Oldenburg keine großen Chancen ausrechnete. Doch auch hier kam es wieder ganz anders. Die Stormarner zeigten beim 4:1-Auswärtserfolg ihre beste Saisonleistung und führten bereits nach 18 Minuten durch Tore von Huseni und Fischer mit 3:0. Im zweiten Durchgang ließ man sich den hochverdienten Erfolg nicht mehr nehmen und Flodyn Baloki, besorgte den Endstand in Marschwegstadion. Der Konkurrent aus Hamburg verlor hoch und die in Eichede war man fortan Fan des Meisters VfL Wolfsburg II. Umsonst, wie sich herausstellte.

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Über die Menge an Zu- und Abgängen, ist bereits genug geschrieben und geredet worden – das ersparen wir uns an dieser Stelle. Am Ende bleibt ein Jahr der Erfahrung mit schönen, wie auch unschönen Momenten über. In der SH-Liga gilt der SV Eichede als Topfavorit und könnte mit etwas Glück den Wiederaufstieg schaffen. Elf Neuzugänge stehen bereits genauso fest, wie fünf Abgänge. Bei Huseni, Malik Issahaku, Tom Pöhls, Zakaria Salhi ist noch kein neuer Verein in Sicht.

Es kehrt also Ruhe ein im Dorf – zumindest vorerst, denn die Vorbereitung startet bereits in der kommenden Woche. Dann geht es in Zapel‘s beliebtes Boot-Camp…

Leistungsnachweis SV Eichede in der Spielzeit 2013/2014:

Endplatzierung: 17. Platz
Punkte: 26
Torverhältnis: 47:80
Heimbilanz: 4 Siege, 2 Remis, 11 Niederlagen
Dabei Punkte/Tore: 14/ 27:41/ 16. Platz
Auswärtsbilanz: 3 Siege, 3 Remis, 11 Niederlagen
Dabei Punkte/Tore: 12/ 20:39/ 17. Platz
Beste Torschützen: Haris Huseni (14), Arnold Lechler (5)

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