
Hartenholm – Der SV Azadi Lübeck II startete am Sonnabend in die Aufstiegsrunde zur Kreisliga. Nach Platz zwei in der Kreisklasse A soll der Sprung eine Liga höher gelingen. Der erste Gegner war der TuS Hartenholm II. Dieser bestritt im Vorfeld bereits ein Aufstiegsspiel. Gegen den SSV Großensee gewann die Zweitvertretung mit 3:0 und öffnete die Tür zum Aufstieg ein großes Stück. Mit einem Sieg gegen die Lübecker wäre der Aufstieg perfekt und der Traum für die Konkurrenz geplatzt. Am Ende gab es allerdings in einem „irren“ Spiel keinen Sieger. Tief in der Nachspielzeit glich der SV Azadi zum 5:5-Endstand aus.
Verlieren verboten war das Motto für den SV Azadi Lübeck II. Bei einer Niederlage in Hartenholm wäre der erste Platz in der Aufstiegsrunde nicht mehr möglich. Also musste knapp eine Woche nach dem letzten Ligaspiel der Auswärtssieg her. Hoffnung machte die Offensive. Die Mannschaft vom Koggenweg erzielte in 26 Spielen 130 Tore. Ein eindrucksvoller Wert, doch die Defensive war eher dürftig. 56 Gegentore mussten die Lübecker hinnehmen. Trainer Omar Yassin zeigte sich schon vor dem ersten Aufstiegsspiel sehr stolz auf seine Mannen, denn die Chance auf den zweiten Aufstieg in Folge und somit den Durchmarsch aus der Kreisklasse B in die Kreisliga ist bereits ein großer Erfolg. Personell war beim SVA der ein oder andere namhafte Spieler dabei, den man aus der Verbandsliga kennt. So starteten Eichholz-Neuzugang Karusch Saade, Azad Baran, Ramezan Hassan und auch Araz Hassan. Ebenfalls dabei war auch der beste Torschütze der Hansestädter, Rogesh Sherzad.
Beim TuS Hartenholm II war es auch eine Frage der Kraft, denn die vergangenen Tage kosteten einige Körner. Trainer Dennis Voss sagte zu HL-SPORT: „Wir haben die letzten sechs Tage drei Spiele gehabt. Sonntag nach dem 1:5-Rückstand noch 6:5 gewonnen, ein gutes 3:0 gegen Großensee gespielt und heute nochmal auf letzter Rille gespielt. Einige Jungs waren seit gestern in Physiobehandlung. Von Donnerstag bis Samstag war es nicht unbedingt eine Erholungsphase für uns. Es war knackig, das waren nicht einmal 48 Stunden. Es war schwer, wir haben trotzdem mit angeschlagenen Spielern gestartet. Es war ein ausgeglichenes Spiel, aber man hat gesehen, bei Azadi war Zug drin, die haben Qualität, das muss man so sagen. Es war eine hitzige erste Halbzeit, da ist auch noch einer vom Platz geflogen. Es war bisschen viel Diskussionen mit den Schiedsrichtern, die ging hauptsächlich von Azadi aus. Sie haben sich in der zweiten Halbzeit aber auch wirklich aufs Fußballspielen konzentriert und es in Unterzahl sauber gemacht. Wir waren defensiv schläfrig, sind nicht in die Zweikämpfe gekommen und hätten auch schon nach Wiederbeginn zur zweiten Halbzeit das Ding kriegen können, da haben wir nochmal Glück gehabt.“
Zweimal antworteten die Segeberger im ersten Durchgang auf einen Rückstand. Zunächst war es ein Eckball, der den Weg aus kurzer Distanz ins Tor fand, und später ein Elfmeter. Anschließend setzten sich die Lübecker ab. Sie stellten trotz Unterzahl auf 4:2. Entschieden war es allerdings noch nicht. „Wir sind irgendwann ins Spiel gekommen. Azadi hat Räume aufgemacht und wir sind mit unserer Mentalität der letzten Wochen auf ein 5:4 gekommen. In der Nachspielzeit haben wir dann einen Ball nicht richtig rausgekriegt und kommen auch nicht in den Zweikampf rein. So kriegen wir das 5:5 und dann haben wir hier ein unfassbares Spiel gehabt. Das war ein heißer Ritt heute. Wir waren halt nicht fit, auf letzter Rille, haben heute nochmal alles reingeworfen und sind froh, dass wir jetzt Pause haben. Wir werden uns von außen das Spiel am Dienstag angucken und hoffen – wir haben das Elfmeterschießen gegen beide Mannschaften gewonnen –, dass Großensee da für uns irgendwas holt.“
Der SV Azadi belohnte sich für ein starkes Spiel, trotz langer Unterzahl mit einem Punkt. Gleich mehrfach führten die Hansestädter an diesem Tag, doch aufgrund des späten Rückstand wird man sich sicherlich glücklich schätzen. Der Trainer des SVA II, Omar Yassin sagte zu HL-SPORTS nach dem Spiel: „Das heutige Spiel endete 5:5 und ich bin unheimlich stolz auf unsere Männer. Trotz der zwei fahrlässigen Fehler seitens des Schiedsrichters, der uns eine ganze Halbzeit lang für eine ungerechtfertigte Gelb-Rote, nur zu zehnt spielen ließ, dem Gegner einen unerklärlichen Elfmeter gegeben hat, konnten wir uns mit einer kämpferischen Leistung behaupten und ein starkes Unentschieden erkämpfen. Die Mannschaft hat Moral und Wille bewiesen. Das allerwichtigste jedoch, sich nie aufgegeben.“ Mit dieser posiven Energie geht es am Dienstag ins zweite und somit letzte Spiel der Aufstiegsrunde. Zu Gast ist der SSV Großensee, der bereits nicht mehr aufsteigen kann.
