Bremen – In der Vorsaison stellten sie Meister und Vizemeister, und auch in dieser Spielzeit sind sie wieder vorn dabei. Wenn es um erfolgreichen Regionalliga-Fußball geht, kommt man an den Reserveteams der Bundesligisten nicht vorbei. Am 5. Spieltag stehen nun zwei Duelle  auf  höchster  Nachwuchs-Ebene  an.  In Bremen  messen  sich  Werder  II  (7.)  und Hannover 96 II (4.), und in Wolfsburg tritt der VfL II (3.) gegen den HSV II (1.) an.

Werder Bremen II – Hannover 96 II (Sa., 13 Uhr)

Bremens Trainer Viktor Skripnik hat noch nicht vergessen, welches Team ihm im vergangenen Frühjahr ein Bein im Titelkampf gestellt hat. „Gegen Hannover haben wir im April  unser  bislang  letztes Spiel verloren.  Dafür  wollen  wir  uns  revanchieren“, sagt  der Werder-Trainer vor dem Duell mit 96. Erst in dieser Woche verpflichtete Werder mit Onur Capin einen Spieler, der beim letzten Spiel noch im Trikot der Hannoveraner angetreten war. Natürlich fiebert der 18-jährige Stürmer nun einem Wiedersehen entgegen. „Klar ist das ein besonderes Spiel für mich. Ich habe 13 Jahre dort gespielt, in dieser Zeit viel erlebt und kenne die gesamte Mannschaft“, so Capin, der sich mit drei Treffern im Testspiel gegen den Emirates Cultural & Sports Club (3:3) für einen Vertrag empfohlen hatte. Seine ehemalige Mannschaft kann allerdings auch gut leben mit der aktuellen Situation. 96-Coach Sören Osterland möchte Platz vier jedenfalls nicht so schnell wieder hergeben: „Die Mannschaft tritt bisher sehr stabil auf. Dieses Level wollen wir nun konstant halten. Wir haben einen höheren Anspruch, als nur den Klassenverbleib zu schaffen.“

Eintracht Braunschweig II – BSV Schwarz-Weiß Rehden (Sa., 14 Uhr)

Gewonnen hat der Gastgeber noch nicht, verloren aber auch nicht. Mit einer ausgeglichenen Bilanz (0-3-0) geht die Eintracht ins Spiel gegen die verhinderten Pokal-Helden aus Rehden. Dort war die Enttäuschung groß – angesichts des knappen Ausscheidens gegen den Zweitligisten VfR Aalen (4:5 nach Elfmeterschießen). Jetzt möchte Trainer Andreas Petersen den guten Auftritt  zu  Erfolgen in der Liga nutzen:  „Meine  Mannschaft war im Pokal bärenstark und hatte den Sieg verdient. Nun wollen wir die gezeigte Leistung bestätigen.“

VfL Wolfsburg II – Hamburger SV II (So., 14 Uhr)

Der HSV gilt als Überraschung und führt die Liga ohne Punktverlust an (4-0-0). Begehrlichkeiten weckt der gute Start aber nicht, der Hamburger Trainer geht gelassen mit dieser Situation um. „Für meine Spieler ist es positiv, zu lernen, wie es ist, auf dem ersten Platz von allen gejagt zu werden. Doch für uns werden auch wieder andere Zeiten anbrechen“, sagt Joe Zinnbauer. Sein Gegenüber Thomas Brdaric war froh über das jüngste 1:0 beim VfR Neumünster: „Der Sieg hilft der Mannschaft in ihrer Entwicklung weiter.“ Unter der Woche kassierte der VfL II in einem Testspiel gegen Wacker Nordhausen (Spitzenreiter der  Regionalliga  Nordost)  allerdings  eine  1:5-Niederlage  –  die  jedoch  auch  den  vielen Wechsel geschuldet war. Unter anderen kam auch Ioannis Masmanidis zum Einsatz. Der ehemalige Profi, kurzfristig verpflichtet, hat nun eine Rotsperre aus der Saison 2010/2011 abgesessen  und kann gegen den HSV auflaufen.  Nicht  dabei  sein  wird  dagegen  Onel Hernandez, der gegen den VfR Rot gesehen hatte.

ETSV Weiche Flensburg – SV Meppen (So., 14 Uhr)

Nicht  vollständig  nach  Wunsch  verlief  der  Start  dieser  beiden  Teams.  Obwohl  dem erweiterten Favoritenkreis zugerechnet, belegen Weiche (9.) und Meppen (8.) mit jeweils vier Punkten derzeit nur Mittelfeldplätze. Während die Flensburger ihr letztes Heimspiel gegen den VfR Neumünster gewannen (1:0), wartet der SVM seit drei Partien auf einen Sieg. Dank eines 1:0 beim Oberligisten Rotenburger SV gelang Meppen am Mittwoch aber der Einzug in das Halbfinale des Niedersachsenpokals.

FC Eintracht Norderstedt – VfB Lübeck (So., 14 Uhr)

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Zumindest vorm Derby dürfte man zufriedene Gesichter auf beiden Seiten sehen. Die Eintracht startete mit sechs Punkten (2-0-2), und auch Lübeck ist nach zwei Siegen in Folge und ebenfalls sechs Zählern in der neuen Liga angekommen (2-0-2). Der Sieger dieser Partie kann sich nun sogar in der Spitzengruppe festsetzen.

Goslarer SC – FT Braunschweig (So., 14 Uhr)

Nach vier Spielen mit nur einem Punkt will das Schlusslicht Goslar nun endlich den ersten Saisonerfolg. Die Gelegenheit scheint günstig: FT Braunschweig sammelte bislang nur einen Zähler mehr als der Gastgeber (0-2-1) und belegt nur zwei Ränge vor dem GSC den 16. Rang.

BV Cloppenburg – St. Pauli II (So., 14 Uhr)

Der  BVC  hatte  zuletzt  rund  zwei  Wochen  Pause  und  geht  deshalb  mit  nur  zwei Saisonspielen (0-2-0) in das Heimspiel gegen St. Pauli. Nach der Partie wird man vermutlich etwas mehr über den Leistungsstand des Teams erfahren. Wo die Hamburger stehen, ist derzeit auch nicht ganz klar. Das 1:5 gegen Werder II war jedenfalls nicht geeignet, für mehr Sicherheit zu sorgen. „Aber vielleicht ist es besser, auf diese Art und Weise hinzufallen, damit wir es nun besser machen können“, sagt Trainer Thomas Meggle. Immerhin: Seine Mannschaft entschied die letzten drei Spiele beim BVC für sich (2:1, 2:0, 1:0).

Lüneburger SK Hansa – VfR Neumünster (So., 15 Uhr)

Mit Remis gegen Eintracht Braunschweig II (2:2) und den BSV Rehden (1:1) war der LSK in die Saison gestartet. Die beiden Punkte konnten aber nicht verhindern, dass der Gastgeber nach zwei Niederlagen in Folge in die Abstiegszone abrutschte (17.). Dem Gegner gelang immerhin ein Saisonerfolg (1-0-3), und deshalb ist der VfR als 13. ein paar Ränge besser platziert. Aber einen Erfolg würden am Sonntag wohl beide Teams gern landen.

VfB Oldenburg – TSV Havelse (So., 15 Uhr)

Der Knoten ist geplatzt beim Gastgeber, das 2:1 im Derby beim SV Meppen sorgte für den ersten Saisonerfolg. Nun wartet allerdings ein sehr starker Gegner, denn der TSV belegt mit zehn Punkten aus vier Partien den zweiten Rang. Sein Trainer dämpft dagegen die Euphorie in Havelse und könnte auf diese Weise für weiterhin konzentrierte Leistungen sorgen. „Es ist jetzt wichtig, die Spieler wieder auf den Boden zu holen. Nicht, dass noch jemand auf die Idee kommt, auf die Tabelle zu schauen“, sagt Christian Benbennek.

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