Lübeck – Die Vorwürfe gegen das Werder-Talent Maik Lukowicz, das beim Punktspiel an der Lohmühle (2:2) mit einem Hitler-Gruß die VfB-Fans provoziert haben soll, gehen weiter (HL-SPORTS berichtete). Jetzt meldete sich auch Lübecks Aufsichtsratsboss Dietmar Scholze (72) zu Wort, der sich live im Stadion befand. „Ich selbst habe nach dem 0:2-Treffer für Werder nur gesehen, das die Spieler vor unseren Fan-Block gelaufen sind. Kurz danach wurde ich von anderen Besuchern aber auch auf die Szene angesprochen. Mir wurde gesagt, dass viele das als „Hitler-Gruß“ empfunden haben.“ Für Scholze (Foto), der sich im Nachhinein auch das Video von HL-SPORTS anschaute, eine klare Sache. „Auch einem jungen Spieler, der mit 19 Jahren sicherlich nicht das Background-Wissen über diese Zeit hat, sollte klar sein, das so etwas verboten ist. Das ist ein sensibles Thema, welches im Zivilrecht Strafen nach sich zieht. Auf jeden Fall war es aber so oder so dumm und töricht von Lukowicz, sich überhaupt dazu hinreißen zu lassen, so eine Geste zu machen und vor unsere Fans zu laufen. Dass die darüber nicht erfreut waren, ist doch eigentlich nachvollziehbar. Gegenstände müssen natürlich aber auch nicht fliegen“, weiß Scholze. Und was passiert nun? „Natürlich weiß das niemand so genau. Ich persönlich denke aber, dass der Verband nicht darum herumkommt, zu ermitteln. In der Vergangenheit wurden da schon ganz andere Dinge verfolgt.“ Dazu glaubt Lübecks Aufsichtsrats-Boss auch, dass dem Nachwuchskicker auch Konsequenzen von der eigenen Vereinsseite drohen. „Ich denke, er bekommt auch da Schwierigkeiten. Auf der anschließenden Pressekonferenz ließ auch Werder-Trainer Viktor Skripnik durchblicken, dass er die Aktion seiner Schützlinge nach dem 2:0 „als sehr unglücklich“ empfand. Darauf erntete der sehr aufgeräumt wirkende Bremer Trainer sogar Applaus von den zahlreichen Teilnehmern bei der PK im VIP-Raum.“ Befürchtet Scholze nun Gegenwind aus Bremen? „Das liegt nicht an uns. Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Es war nicht unser Spieler, der so eine Dummheit begangen hat, egal, ob wissentlich oder unwissentlich.“

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