Hamburg – Wieder torlos, kein Dreier, stattdessen drei Tore gefangen – mit dem 0:3 in Berlin bleibt der Hamburger SV im Jammertal auf dem Relegationsplatz. Mehr als 7000 Fans hatten den HSV nach Berlin begleitet.
Ausgerechnet ein Ex-HSVer schoss die Rothosen im Olympiastadion ab. Änis Ben-Hatira, von 2006 bis 2011 beim HSV, erzielte das 1:0 in der 59. Minute und sorgte fünf Minuten vor dem Abpfiff mit seinem zweiten Treffer für klare Verhältnisse, nachdem Heitinga zuvor auf 2:0 (65.) erhöht hatte.
Mit leeren Händen kehrte das Team von Trainer Joe Zinnbauer nach Hamburg zurück; schon Mittwoch geht es im DFB-Pokal gegen Bayern München weiter – und am Sonnabend kommt Bayer Leverkusen in die Imtech-Arena. Da bleibt nicht viel Zeit, die Wunden zu lecken.
Nach dem Abpfiff sprach Zinnbauer noch auf dem Platz mit seiner Mannschaft. Sein Fazit später: „Wir sind gut in die Partie gekommen, haben aber ab der 15. Spielminute das Spiel immer mehr an Hertha abgegeben. Dadurch wurde es ein sehr munteres Spiel, das ständig Hin und Her ging, allerdings mit dem Tick mehr Chancen für Berlin. Nach ungefähr einer Stunde hat Marcell Jansen die Führung auf dem Fuß, doch im Gegenzug liegen wir hinten. Wenn dann kurz darauf auch das zweite Tor fällt, wird es natürlich verdammt schwer. Wir haben alles versucht, aber heute hat es leider nicht gereicht. Ich habe der Mannschaft, die sehr frustriert und ratlos war, direkt gesagt, dass wir das, was passiert ist, nicht mehr ändern können. Jetzt müssen wir runterkommen, regenerieren und uns auf das schwere Pokalspiel gegen Bayern München vorbereiten. Wir werden unser Konzept weiterverfolgen. Jetzt nach einer Niederlage wieder alles in Frage zu stellen, ist der falsche Weg, der falsche Ansatz. Wir müssen die Spieler jetzt aufrichten und ihnen Vertrauen geben.“
Nach zwei Spielen ohne Niederlage nun wieder Verlierer zu sein – kein gutes Gefühl. Aber es lief in Berlin nicht viel zusammen. Zunächst überraschte der HSV die Berliner mit frühem Pressing, doch zu ungenau wurde nach vorn gespielt. Eine große Chance von Marcell Jansen (Foto) – das war zu wenig. Pierre-Michel Lasogga wurde in der 73. Minute ausgewechselt – bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte blieb er in Anwesenheit von Bundestrainer Joachim Löw wirkungslos gegen eine starke Berliner Defensive.
So spielten sie:
Hertha BSC: Kraft – Pekarik, Heitinga, Lustenberger, N. Schulz (46. Ndjeng) – Beerens, Hosogai, Skjelbred, Ben-Hatira, Stocker (84. Brooks) – Kalou (75. Wagner)
Hamburger SV: Drobny – Götz, Djourou, Westermann, Ostrzolek – Müller, Behrami, Arslan (46. Holtby), Jansen, van der Vaart (66. Green) – Lasogga (73. Nafiu)
Tore: 1:0 Ben-Hatira (59.), 2:0 Heitinga (65.), 3:0 Ben-Hatira (88.)
Zuschauer: 58.786, darunter etwa 7000 HSV-Fans
Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)
Gelbe Karten: – /Müller (53.), van der Vaart (57.)

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