Hannover – Der VfB Lübeck kehrt mit einem Punkt aus Hannover wieder. „Nur“ muss man sagen, denn bei der U23 des Bundesligisten kam der Regionalligist trotz vieler Chancen nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. Überschattet wurde das Spiel von Ausschreitungen auf den Tribünen und einer daraus resultierenden fast 15-minütigen Spielunterbrechung. Die Geschehnisse dürften ein Nachspiel haben, denn von wem die Provokationen ausgegangen sind, ist momentan noch nicht ersichtlich gewesen.

Die erste Halbzeit war eine Blaupause der letzten Spiele. Die Grün-Weißen bestimmten das Spiel, brauchten aber lange um zwingend vor das Tor zu kommen. Während ein Schuss von Senger leichte Beute für 96-Schlussmann Pinkernelle war (11.), scheiterte Richter am Außennetz (26.). Der Bundesliga-Nachwuchs kam nach 33 Minuten erstmals gefährlich vor das Lübecker Tor,  Tuna fand seinen Meister in Toboll, den Nachschuss blockte Nogovic. Sechs Minuten vor dem Seitenwechsel hätte Finn-Lasse Thomas den VfB in Führung bringen können, ja müssen. Pinkernelle verliert außerhalb des Strafraums den Ball an Senger, der flankt gedankenschnell an den Torraum, wo Richter für den besser postierten Thomas passieren ließ. Aus zwei Metern war die Führung eigentlich nur Formsache, doch Thomas traf nicht in die Maschen, sondern den auf die Linie zurückgeeilten Abwehrspieler Philipp Blume. So kam es dann wie es kommen musste: in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit köpfte 96-Kapitän Roman Prokoph einen Sulejmani-Flanke zum glücklichen 1:0 in die Maschen.

Unbeeindruckt kam der VfB Lübeck aus Kabine und versuchte direkt wieder Druck auf Hannover aufzubauen. Finn-Lasse Thomas scheiterte zwei Minuten nach dem Seitenwechsel an Pinkernelle. Meyer per Freistoß (54.), Marheineke per Kopf (60.) und Richter durch entschlossenes Nachsetzen (66.) hatten gute Chancen, doch es war dann Sven Theißen, welcher in der 72. Minute den Ausgleich erzielen konnte. Der Rechtsverteidiger nahm sich ein Herz und hämmerte den Ball aus 18 Metern in die Maschen!
Nur eine Minute später hatte Richter Pech, als Hannover 96 auf der Linie klären konnte.

Dann folgten Szenen, die kein Fußballfan sehen will. Die Emotionen bei einigen Fans kochten hoch und zwischen den lediglich durch einen Zaun getrennten Fangruppen kommt es zu Auseinandersetzungen, so dass sich Schiedsrichter Eric Müller genötigt sah, beide Mannschaften in die Kabine zu schicken. Während der Unterbrechung versuchten Lübecker Spieler ihre mitgereisten Fans zu beruhigen, was letztlich erst nach einigen Minuten gelang. Ersten Angaben der Sicherheitskräfte zu Folge gingen die Provokationen von VfB-Anhängern aus, die u.a. mit Bierbechern geworfen haben sollen, worauf 96-Fans versuchten in den Lübecker Block zu gelangen. Dieses berichtete NDR 1 Welle Nord.
Nach rund zehn Minuten war die Lage wieder halbwegs unter Kontrolle und nach 15 Minuten Unterbrechung konnte das Spiel fortgesetzt werden. Hier mehr zu diesem Thema lesen.

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Die Unterbrechung steckte die Skwierczynski-Elf aber sehr gut weg und hatte weitere gute Gelegenheiten. Doch Richter (80.), Sirmais Direktabnahme wurde geblockt  (87.) und Richter verpasste eine scharfe Hereingabe nur knapp (90.). So kam der VfB nicht zum verdienten Dreier, hatte aber in der Nachspielzeit Glück, dass Tobolls verunglückter Befreiungsschlag vom Bundesliga-Nachwuchs nicht genutzt wurde.

Tore: 1:0 Prokoph (45.), 1:1 Theißen (72.)

Hannover 96 II: Pinkernelle, Blume, Surma, Tuna, Prokoph, Wilton, Rankovic, Bähre (68./Röcker), Sulejmani, Dierßen (80./Krottke), Schulzer

VfB Lübeck: Thoboll, Wehrendt, Theißen, Marheineke, Steinfeldt,  Nogovic, Meyer, Thomas, Ladendorf (62./Suew), Senger (67./Sirmais), Richter

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