Bad Oldesloe – Nach der Auflösung des FFC Oldesloe wurde das Kurparkstadion von der Stadt Bad Oldesloe an einen neuen Pächter vergeben. Für die Oldesloer Vereine sollte sich, was die Nutzung angeht, nichts ändern, auch was die Kosten angeht. Doch nun folgt offenbar das böse Erwachen, denn der Vorstand des VfL Oldesloe und der Vorstand des Pächters konnen sich nicht einigen, wie hoch die Kosten für die Nutzung der Anlage sind. Dies gab der Verein in einer Pressemitteilung bekannt. Nun weiß niemand, wie es speziell mit dem Frauen- und Mädchenfußball in Bad Oldesloe weitergehen wird, denn der Pächter des Kurparkstadions droht mit Rauswurf seines Hauptnutzers.

Die Pressemitteilung des VfL Oldesloe im Wortlauf:

Kosten unerschwinglich
Mädchen und Frauen des VfL Oldesloe droht der Rauswurf aus dem Kurparkstadion
Damit hatten die 80 Mädchen und Frauen sowie 40 Jungen des VfL Oldesloe nicht gerechnet. Jetzt aber droht der Verweis vom Kurparkstadion. Hintergrund ist, dass sich die Vorstände des Pächters und des VfL Oldesloe nicht über die Höhe der Kosten einigen können.
Durch die Auflösung des FFC Oldesloe wurde die Anlage am Kurpark neu vergeben. Die Verwaltung und der Bürgermeister betonten dabei, dass sich an der Nutzung für andere Oldesloer Vereine nichts ändern werde. Das hat sich leider nicht bewahrheitet.

Unter dem neuen Pächter wird die Anlage nach rein wirtschaftlichen Motiven vermarktet. Dabei sollen die Unterhaltungskosten plötzlich um rund 90 Prozent jährlich gestiegen sein. Noch krasser ist der Vergleich zum ersten Halbjahr 2014. Hierfür hat der FFC Oldesloe tatsächliche Kosten in Höhe von 3224 Euro Gesamtkosten auf alle Nutzer umgelegt. Für das zweite Halbjahr werden durch den neuen Pächter 6376 Euro veranschlagt.
Dies kann und will der VfL Oldesloe nicht akzeptieren und verweigerte die Unterzeichnung einer entsprechenden Vereinbarung. Die Kosten unter dem neuen Pächter sollen jetzt auf über 6 Euro je Mitglied steigen. Bei einem Monatsbeitrag von 5,50 bis 8,00 Euro je Jugend-Fußballer im VfL Oldesloe ist dies nicht zu leisten.

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Bei Durchsicht der Kostenaufstellung wird schnell klar, dass hier künftig keine ehrenamtliche Verwaltung der Anlage zum Wohl des Vereinssportes und der vielen Kinder und Jugendlichen mehr gewünscht ist, sondern ausschließlich der wirtschaftliche Erfolg des neuen Pächters im Vordergrund steht. Dies steht im krassen Gegensatz zum Ansatz des VfL Oldesloe, der in der Stadt mit der höchsten Kinderarmut Stormarns für ein günstiges und breites Sportangebot steht. Zurzeit werden bereits die Mitgliedsbeiträge für 140 Kinder durch das Bildungs- und Teilhabepaket (HARTZ IV) gezahlt.  Der VfL Oldesloe wollte im Kurparkstadion den weiblichen Fußball konzentrieren und insbesondere den Nachwuchs weiter fördern und entwickeln. Das erscheint vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung akut gefährdet.

In einem Gespräch mit dem Pächter konnte leider keine Klärung erreicht werden. Um eine Anerkennung der Vereinbarung auszuschließen, hat der VfL Oldesloe nur realistische Abschlagszahlungen geleistet. Auch dem Vertragswerk des Pächters konnte der VfL noch nicht zustimmen. Leider war auch die Verwaltung bisher nicht bereit, in der Sache zu vermitteln. Laut Aussage des Bürgermeisters hat ihn bei der Vergabe die Konzeption des neuen Pächters überzeugt. Der VfL Oldesloe kann dies nicht nachvollziehen. Außer Einschränkungen bei der Nutzung von Räumlichkeiten und der erwähnten Kostensteigerung hat sich im Kurparkstadion nichts geändert. 

Jetzt droht der Pächter dem VfL Oldesloe, der die Anlage immerhin zu 72 Prozent nutzt, mit dem Rauswurf. Guter Rat ist nun teuer für den VfL Oldesloe. Insgesamt sind von der drohenden Kündigung acht Jugend- und die Frauenmannschaft betroffen. Es werden jetzt mit Vereinen der näheren Umgebung Gespräche zur Anmietung von Plätzen geführt. Auch die eigenen Kapazitäten werden optimiert. Es ist dennoch sehr wahrscheinlich, dass der VfL Oldesloe einige seiner 36 Mannschaften aus Platzkapazitätsgründen abmelden muss. Das wäre ein trauriges Signal für die Stadt Bad Oldesloe und den zweitgrößten Fußballverein Schleswig-Holsteins.

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