Lübeck – Grandios bezeichnet frau diesen Sonntag in der SH-Liga. Alle drei Teams aus der Region siegten in ihren Partien. Dabei schaffte die SG Siems-Dänischburg wohl das, womit niemand rechnete. Die Siemserinnen schlugen Tabellenführer SSC Hagen Ahrensburg – nach einem 0:2-Rückstand zur Pause. Ebenso überraschend ist der dreifache Punktgewinn des VfL Oldesloe in Kiel. Der Eichholzer SV verabschiedete sich mit einem Kantersieg von den eigenen Fans. Nachdem die Lübeckerinnen erst durch den Bösdorfer Führungstreffer aufwachten, musste sie danach nichts mehr einfangen.

SG Siems-Dänischburg – SSC Hagen Ahrensburg 4:2 (0:2)
Die Siemserinnen bekamen den nächsten harten Brocken an den Krummen Weg. Verlor die Tafazoli-Elf vor 14 Tagen gegen den TSV Klausdorf, sah es auf dem Papier nicht besser aus. Der Tabellenführer Hagen-Ahrensburg wollte seinen nächsten Dreier einfahren. Die ersten 45 Minuten gehörten dabei klar dem SSC. Folgerichtig ging der Spitzenreiter durch eine starke Einzelaktion von Lisa Stein-Schomburg in der 32. Minute in Führung. Jana-Lisa Woebcke setzte fünf Minuten später nach und erhöhte auf 2:0 für den SSC. Wären die Gäste bei ihrer Chancenverwertung etwas treffsicherer gewesen, hätte man das Spiel in Halbzeit eins bereits entschieden.
Dass eine 2:0-Führung nicht immer ein gutes Zeichen ist, sollte Hagen spätestens seit dem gestrigen Spieltag wissen. In der 50. Minute tankte sich Sarah Inacio gut durch und verkürzte mit ihrem fulminanten Schuss auf 1:2 aus Sicht der Siemser. Die Gastgeberinnen merkten die Verunsicherung des Spitzenreiters. Nachdem Martha Thomaschewski für ihre mitlaufende Anna Kupferschmidt auflegte und sie in der 63. Minute den Ausgleich erzielte, ging ein Ruck durch die Mannschaft und Siems bekam die sogenannte zweite Luft. Aber auch Hagen fing sich wieder und es begann ein offener Schlagabtausch. In der 80. Minute erhielt Siems einen Freistoß von der rechten Seite. Inacios super Flanke knallte Thomaschewski unhaltbar in die Maschen. Hagen probierte alles. Siems verteidigte mit allen Spielerinnen. Nur eine hatte wohl noch nicht genug. Thomaschewski leitete einen Konter in der 85. Minute ein. Im Strafraum legte sie uneigennützig quer auf die eingewechselte Karhrin Gühlcke (Foto), die nur noch in den Ball hineingrätschen musste. Der Jubel kannte keine Grenzen. Siems siegte mit 4:2 glücklich, aber nicht unverdient.

Kambiz Tafazoli sagte zu HL-SPORTS: „Wir haben uns heute als Mannschaft diese Punkte erkämpft. Wir haben uns endlich mal belohnt und wie man sieht, hat Oldesloe und Rönnau ebenfalls gepunktet, so dass dieser Sieg mehr als wichtig war! Besonders freute mich, dass Martha und Sarah in der zweiten Halbzeit zu ihrer alten Stärke zurückfanden und das sich Oldie Kaddi mit ihrem Tor zum 4:2 für ihren Ehrgeiz aus den letzten Wochen belohnt hat.“

Am kommenden Wochenende kommt es zum Sechs-Punkte-Spiel, wenn die Tafazoli-Elf bei Rönnau/Dahldorf aufläuft.

Rot-Schwarz Kiel – VfL Oldesloe 0:1 (0:0)
Der VfL Oldesloe kann mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause gehen. Es war der zweite Sieg in Folge. Nach dem späten Tor durch Jessica Freelandt in der 89. Minute war der Jubel groß. Ein Last-Minute-Sieg, der den Oldesloerinnen Auftrieb geben wird, mussten sie doch in den vergangenen Monaten immer wieder Rückschläge einstecken.

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„Den Aufwärtstrend konnte man in den letzten Spielen sehen. Ein tolles Ergebnis für die Mannschaft. Nüchtern betrachtet war es aber sogar überlebenswichtig, denn die Konkurrenz hat ebenfalls gepunktet“; so Pressewart Nico von Hausen zu HL-SPORTS.

Eichholzer SV – Fortuna Bösdorf 5:1 (3:1)
Im letzten Heimspiel des Jahres wollten sich die Eichholzer Damen nach der Niederlage der letzten Woche mit einem Sieg in den Winter verabschieden. Doch gleich zu Beginn der Partie kam es zum Ballverlust auf Eichholzer Seite und die Gäste aus Bösdorf nutzen die Unstimmigkeit der Abwehr aus und feierten den Führungstreffer von Lina Beuck (4.). Fortuna kam immer wieder vor das heimische Tor, konnte aber so recht keinen Abschluss erzielen. Man merkte den Eicholzerinnen den Schock des frühen Gegentores an, denn es dauerte bis zur 34. Minute, ehe sie sich durch einen Elfmeter befreiten, den Alicia Sirotzki (34.) souverän verwandelt hatte. Daraufhin machten beide Seiten Druck, schließlich waren die Gäste nicht gekommen, um Punkte liegen zu lassen. Knapp zehn Minuten später war es erneut Sirotzki (42.), die den Ball nach einem tollen Sololauf ab der Mittellinie zum 2:1 ins Netz einschob. Keine zwei Minuten später war es Monique Inze (44.), die nach einem geschossenen Freistoß durch Bianca Löwenstrom den Ball nur noch einköpfen musste.

Erholen konnten sich die Gäste nicht wirklich, denn auch nach der Pause ging es stetig vorwärts.  Es wurde immer wieder die starke Natalia Joanna Gumula gesucht, die ein paar gute Szenen hatte und den Ball schnell und sicher an ihre Mitspielerinnen verteilte. Doch die Lübecker Mädels waren hungrig auf den Ball und wollten noch mehr. Bösdorf hielt gut dagegen, konnte sich allerdings nicht aus der eigenen Hälfte befreien. In der 63. Minute feierte Sirotzki ihren Saisontreffer Nummer zwölf. Nach einem schönen Pass in die Mitte zog sie das Leder einfach ab und traf aus 16 Metern zum 4:1 in die Maschen. Nun hieß es für die Eichholzer Damen Luft holen und sauber zuende spielen. Die Abwehr stand gut und ließ keine weiteren Chancen der Gäste zu. Das Schlusswort hatte schließlich Löwenstrom, die in der 73. Minute nach schöner Vorarbeit durch Johanna Krapp und Alicia Sirotzki das Runde aus 20 Metern ins Eckige beförderte. Die letzten 20 Minuten liefen bei frischem nasskalten Wetter unspektakulär zuende. Die Eichholzer Damen gewinnen das letzte Heimspiel des Jahres mit 5:1 und können mit der heutigen Leistung zufrieden sein.

Hanfi Demir, Trainer des ESV, sagte: „ Ich denke wir haben auch in dieser Höhe verdient gewonnen. Die letzten zehn Minuten in der ersten Halbzeit haben wir unsere Chancen genutzt und gingen zufrieden in die Halbzeit. Wir gehen versöhnlich in die Winterpause, sind glücklich über diesen Abschluss im Jahr 2014.“

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