Lübeck – Der VfB Lübeck scheint in der Regionalliga auf Seiten der Justiz nicht viele Freunde zu haben. Bereits zum dritten Mal muss der Club eine Strafe zahlen. Die Ausschreitungen bei der Partie bei Hannover 96 II (HL-SPORTS berichtete) wurden nun den Grünweißen angelastet. Ein Videobeweis wurde hierzu vom Sportgericht des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV) zu Rate gezogen.

 

Dabei erinnert man sich noch an die Gestik, des Bremers Maik Lukowicz, der im Spiel mit Werder Bremen II auf der Lohmühle mit einer eindeutigen Armbewegung zum „Hitlergruß" posierte. Daraufhin flogen von der Tribüne Becher auf das Spielfeld und von der Lohmühle wurden nach einem Sportgerichtsurteil 750 Euro Strafe überwiesen. Der 19-jährige Bremer, der diese Reaktion der Fans provozierte, ging sportlich und strafrechtlich frei aus. Einen Videobeweis gab es zwar, doch dieser wurde nicht weiter einbezogen. Nur der Schiedsrichter-Bericht wurde in Augenschein genommen, aber auf diesem war nur etwas von den Becherwürfen vermerkt.

 

Die zweite Strafe, die der VfB Lübeck zahlen musste, war nach den Pyro-Aktionen der Fans im Spiel gegen den FC St. Pauli II fällig. Das brachte nochmal ein Minus von 1.000 Euro in die Vereinskasse mit sich.

 

Anzeige

Im Gespräch mit HL-SPORTS wollte August-Wilhelm Winsmann, Vorsitzender der Sicherheitskommission des Norddeutschen Fußballverbands, die jüngste Entscheidung des NFV-Sportgerichts nicht kommentieren. Das sei nicht fair gegenüber einem unabhängigen Sportgericht. Und es sei auch nicht seine Aufgabe. Winsmann bestätigte, dass der VfB um ein Gespräch ersucht habe. Er begrüße diese Initiative: „Das ist positiv. Ich freue mich darauf.“ Einen Termin werde man in Kürze vereinbaren. Und dann gab es Lob für die Grünweißen: „Der VfB ist ein Gewinn für die Regionalliga. Er hat zu Hause einen guten Zuschauerschnitt. Das eigene Stadion ist drittligareif. Der VfB bringt zu den Auswärtsspielen seine Fans mit. Das ist auch ein Vorteil für die anderen Vereine.“

 

Uwe Dittmer, Kommissarischer Vorsitzender des NFV-Sportgericht und Staatsanwalt in Bremen, war für HL-SPORTS trotz mehrfacher Anfragen nicht zu erreichen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

 

Das Videomaterial (HL-SPORTS berichtete) aus Hannover zeigt, wie 96-Fans versuchen, in den Block der Gäste-Fans zu gelangen. Verbale Provokationen soll es vorab von beiden Seiten gegeben haben. Im Übrigen ist von einer Strafe für den Heimverein Hannover 96 II noch nichts bekannt.

 

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -