Lübeck – „Ping-Pong-Pajonk“ hat es beim FC Dornbreite herausgerissen. Nach vier Auftaktniederlagen in Serie hatte man schon die ersten Sorgenfalten am Steinrader Damm. Nach der Himmelfahrts-Vorsaison drohte ein erneuter Abstiegskampf. Diesmal sogar noch schlimmer als zuvor. Hatte man mit Norbert Somodi und seiner Ernennung zum Cheftrainer alles richtig gemacht? Schließlich war es die erste leitende Position für den 35-Jährigen bei einem Club. Doch mit einem 6:1-Kantersieg gegen Aufsteiger TSV Bordesholm meldete man sich mit einem Lebenszeichen in der Schleswig-Holstein-Liga 2014/15 an. Jedoch wurde dieser erspielte Sieg im Nachhinein zur Zitterpartie. Ole Schliesser, der am Tag zuvor noch bei der Kreisliga-Reserve spielte und dort zwei Mal die gelbe Karte sah, wurde beim Stand von 6:0 eingewechselt. Eine Sperre für den 22-Jährigen war jedoch nicht sofort ausgesprochen und so hatten die Dornbreiter Glück, die wichtigen drei Punkte zu erhalten. Es folgten zwei weitere Erfolge am Stück und man sprang auf Platz neun (beste Saisonplatzierung).

Ruhe kehrte ein, doch dabei blieb es nicht. Neun sieglose Spiele (darunter acht Niederlagen) katapultierten den Gelb-Roten zurück in den Abstiegssumpf. Platz 17 und keine Hoffnung. Spieler- und Trainer-Ultimaten verstrichen und Vereinsboss Jörg Haase tat gut daran, nicht zum großen Rundum-Schlag ausholen, obwohl die Ergebnisse nicht besser wurden.

Nach der 2:5-Pleite platze dann den Team-Verantwortlichen der Kragen. Trainer Norbert Somodi, der Sportlicher Leiter Sebastian Hippel und Kapitän Sascha Strehlau teilten der Mannschaft noch im Bus mit, dass man bei einer weiteren Niederlage geschlossen zurücktreten würde. Diese Drohung zeigte Wirkung und man gewann gegen den Heider SV mit 2:1. Die folgenden Partien gestaltete die Truppe ebenfalls erfolgreich und so siegte man gegen Eichede, Altenholz, Angeln und Hartenholm. Eine Auferstehung „à la carte“ und der FCD kletterte mit 15 Punkten am Stück auf Rang 13, wo er in der Verschnaufpause überwintert.

Ausschlaggebend war mit Sicherheit Marco Pajonk, der kurz vor Saisonbeginn zusammen mit Niwar Jasim und Sascha Woelki vom Nordost-Oberligisten FC Schönberg 95 kam. Zusammen erzielten die drei Ex-Maurine-Kicker 23 Tore – also über die Hälfte aller FCD-Treffer. Ein Glücksgriff für Somodi. Alleine Pajonk, der den Spitznamen „Ping-Pong-Pajonk“ bei den Schönbergern innehatte, kam mit 17 Buden richtig auf Drehzahl und belegt sogar in der Torjägerliste der Liga Platz vier.

Über Höhen und Tiefen weiß Hippel für die aktuelle Spielzeit anscheinend genug: „Natürlich ist die Hinrunde alles andere als optimal gelaufen. Viel zu viele einfache Fehler und teilweise mangelnde Einstellung und Anstrengungsbereitschaft haben uns viele Klatschen bekommen lassen. Eine beispiellose Negativserie. Da haben wir uns echt in eine brenzlige Lage gebracht und kaum jemand hatte uns noch etwas zugetraut. Ich und alle anderen Verantwortlichen waren uns jedoch sicher, dass viel mehr in der Mannschaft steckt, als sie bisher gezeigt hatte. Gegen Heide und Eichede kam dann die Wende und man hat gesehen, was solche Positiv-Erlebnisse auslösen können. Endlich war das Glück nun auch mal auf unserer Seite. Mit mehr Selbstbewusstsein und guten Spielen haben wir dann eine tolle und verdiente Sieges-Serie hingelegt. Das war auch eine ganz exzellente Coaching-Leistung von Norbert Somodi nach der schwierigen Phase. Somit haben wir durch unseren Schluss-Spurt grade noch so das Minimalziel „Nichtabstiegsplatz“ vor der Winterpause erreicht. Jetzt tanken wir neue Energie und starten dann ruhig und konzentriert in die Vorbereitung“, sagte er zu HL-SPORTS.

HL-SPORTS Tipp: Platz 11

Abgänge: Timo Posanski (Eintracht Groß Grönau), Philip Manzow (Pause),
Zugänge: Michael Tietz (eigene 2. Herren)

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AOK

Statistik:
Heim: 7. Platz – 11 Spiele – 6/1/4 – Tore: 24:20 / Diff. 4 / Punkte: 19
Auswärts: 16. Platz – 10 Spiele – 2/0/8 – Tore: 14:41 / Diff. -27 / Punkte: 6
Gesamt: 13. Platz – 21 Spiele – 8/1/12 – Tore: 38:61 / Diff. -23 / Punkte: 25

Beste Torschützen: Marco Pajonk (17), Niwar Jasim (5)

Winterfahrplan:
Hallenturniere: Stockelsdorf (4.1.15), Martin-Redetzki-Cup Lübeck (11.1.)

Trainingsauftakt zur Vorbereitung: 19.1., Steinrader Damm

Testspiele:
VfR Neumünster (31.1., 14 Uhr)
GW Siebenbäumen (7.2., 19 Uhr)
VfB-U19 (10.2., 19 Uhr, Lohmühle)
SV Schackendorf (14.2., 14 Uhr)
VfB Lübeck II (21.2. 15 Uhr)

Trainingslager: keins    

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