Lübeck – Und weiter geht es mit dem Terminstress. Während einige Lübecker Verbandsligisten schon unter der Woche in Nachholspielen oder im Pokal gefordert waren, steht für das Wochenende wieder die Normalität auf dem Plan. Im Rahmen des 31. Spieltages der Süd-Ost-Staffel genießen dabei sowohl der TSV Travemünde, der die Eintracht aus Groß Grönau empfängt, wie auch der TuS Lübeck, der es mit dem SV Eichede II zu tun bekommt, jeweils Heimrecht. Das „Highlight“ aus Lübecker Sicht findet allerdings am Sonntag an der Travemünder Allee statt, wenn der abstiegsbedrohte 1. FC Phönix Lübeck im Stadtderby auf dem „Heimspielgiganten“ Rot-Weiß Moisling trifft.  

TSV Travemünde – Eintracht Groß Grönau (Samstag 14 Uhr)

Wird die Eintracht aus Groß Grönau erneut zum Stolperstein? Bereits am Dienstagabend gastierte zunächst der SH-Ligist FC Dornbreite im Rahmen des Kreispokals an der Ostsee, gewann durch einen Treffer von Maximilian Grimm mit 1:0 und zog ins Halbfinale ein. Doch wenn auch ärgerlich, scheint das fast erwartete Ausscheiden der Travemünder nicht weiter schlimm zu sein, da die sich nun voll auf die letzten Auftritte in der Verbandsliga konzentrieren können. Und dort ist die Zielsetzung klar definiert: Mit weiteren Siegen soll die eigene eindrucksvolle Serie nicht nur erhalten, sondern  möglichst auch noch ausgebaut werden. Die Aussichten dafür stehen nicht schlecht: Denn seit dem 21. Oktober 2012 mussten die Mannen von Sven Sercander in der 6. Liga keine Pleite mehr einstecken, blieben in zehn Partien (sechs Siege und vier Unentschieden) hintereinander unbezwungen. Doch aufgepasst – gerade jetzt kommt es zum „Show-down“ gegen Grönau, jenem Kontrahenten, der eben an diesem „ominösen“ 21. Oktober vergangenen Jahres im Hinspiel am Torfmoor in einem hochklassigen, spannenden Kick mit 4:3 glücklich die Oberhand behielt und dem
Sercander-Team die letzte Niederlage „beipulte“. Für den TSV, der sogar zwischenzeitlich mit zwei Toren in Front lag – Lennart Kurth, Martin Szymczyk und Michel Beckmann hatten eingenetzt – ist es also auch die Möglichkeit um die offene Rechnung mit den zuletzt sich kompakt und erfolgreich präsentierenden Lauenburgern zu begleichen. „Genau das ist unser Ziel, wir wollen gewinnen“, lässt Sven Sercander keinen Zweifel darüber aufkommen, dass die drei Punkte am Rugwisch bleiben sollen. Dabei plagen den Trainer wieder einmal Personalsorgen. Neben den drei „Kreuzbandrisspatienten“ Nick Moritz, Yannick Stürholdt und Stefhan Paetsch stehen auch Jonathan Höger (Muskelfaserrisses),  Lennart Kurth (Schulveranstaltung) und Levent Sengün, der nach seiner erhaltenen Ampelkarte in Eichede Zwangspausieren muss, nicht im Aufgebot. Doch jammern und jaulen gibt es nicht beim TSV, Sven Sercander vertraut den Akteuren, die er zur Verfügung hat. „ Selbst wenn es spielerisch nicht so laufen würde wie erhofft, werden wir alles in die Waagschale werfen, was geht“, verspricht der TSV-Coach und erinnert sich an die erste Hälfte des Hinspieles. „ Wenn wir über die gesamte Spielzeit wieder so auftreten wie dort, wo wir die Eintracht vierzig Minuten fast an die Wand gespielt haben, werden wir sicherlich dafür belohnt. Doch dazu müssen wir natürlich auch den Angriff um Torjäger Selin Sarikoc (23 Saisontreffer) in den Griff bekommen.“

1. FC Phönix Lübeck – RW Moisling (Sonntag 15 Uhr)

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Der Reiz eines Derbys ist hinlänglich bekannt. Für den 1. FC Phönix allerdings hat das Aufeinandertreffen am Sonntagnachmittag gegen Rot-Weiß Moisling schon fast überlebenswichtigen Finalcharakter. Denn nachdem die Adlerträger selbst in den letzten beiden Partien (eine Niederlage, ein Remis) keinen Dreier einfahren konnten, im Gegensatz aber die Konkurrenz aus Siebenbäumen und Breitenfelde punktete, wird die Luft im Abstiegskampf bei aktuell sechs Zähler Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz immer dünner für das Team von der Travemünder Allee. Im Gespräch mit HL-Sports äußerte sich Manuel da Silva zur derzeitigen Situation und dem anstehenden Derby wie folgt: „ Wir werden Moisling sicherlich nicht unterschätzen, müssen vor allem bei deren Standards hellwach sein. Doch im Endeffekt schauen wir nur auf uns selbst, versuchen dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken und zu gewinnen. Solange noch rechnerisch etwas möglich ist, werden wir kämpfen und alles versuchen, auch wenn uns andere schon längst abgeschrieben haben. Doch neben der sportlichen Seite hoffe ich vor allem, dass sich im Derby nicht wieder jemand, so wie in den letzten beiden Partien auf beiden Seiten geschehen, verletzt, alle gesund vom Platz kommen.“ Relativ entspannt geht sein Gegenüber Norbert Laszig in die Begegnung am Sonntag. Der RWM-Coach, dem im Moment nur fünfzehn Akteure zur Verfügung stehen, ließ folgendes im Vorwege verlauten: „Wir haben nichts zu verschenken gegen Phönix, wollen unseren tollen Tabellenplatz verteidigen. Auch ein kleines Hühnchen haben wir noch zu rupfen mit den Adlerträgern. Im Hinspiel haben wir eine klare 2:0-Führung noch abgegeben und 2:2 gepielt. Das hat mich schon sehr geärgert.“

TuS Lübeck – SV Eichede II (Sonntag 15 Uhr)

Auswärts pfui – im Marlistadion hui. So stellt sich derzeit das Leistungsgefälle beim TuS Lübeck dar. Während in der Fremde so gar nichts zusammenlaufen will, zuletzt ging auch das Nachholspiel am Mittwochabend in Breitenfelde mit 4:3 verloren, gelingt es den Lübeckern wenigstens sich zu Hause schadlos zu halten. Umso schöner für den Turn- und Sportverein von 1893, dass auch am Sonntag wieder ein Heimspiel ansteht – doch das hat es in sich. Denn nach dem 3:0-Erfolg in Gudow gastiert mit dem SV Eichede II der aktuelle Tabellenzweite des Klassements in der Verbandsliga Süd-Ost und somit heiße Aufstiegskandidat in der Hansestadt, gibt seine Visitenkarte ab und will sicherlich nachlegen. Doch das möchten die Marlikicker sicherlich verhindern. Mut, dass das gelingt macht die Heimbilanz. Denn in zwölf Partien musste sich das von Ali Chalha gecoachte Team erst zweimal einem Ligakonkurrenten auf eigenem Platz geschlagen geben. Dem gegenüber stehen acht „Dreier“ und zwei Unentschieden.

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