Lübeck – Trotz der Bürde von sechs Minuspunkten zu Saisonbeginn entschieden sich Mannschaft und Verantwortliche des TSV Siems, den Aufstieg in die Schleswig-Holstein-Liga der Frauen wahrzunehmen. Verständlich nach einem beeindruckenden Verbandsligajahr mit 20 Siegen bei zwei Unentschieden und keiner einzigen Niederlage. Um das bewerkstelligen zu können, wurde eine Spielgemeinschaft mit dem TSV Dänischburg gegründet.

Die Lage nach dem ersten halben Jahr in der landeshöchsten Spielklasse ist sportlich sehr angespannt, aber nicht hoffnungslos. Zurzeit belegen die Lübecker den drittletzten Tabellenplatz und damit einen der direkten Abstiegsränge. Da die Gefahr eines vierten Absteigers durchaus gegeben ist, fehlen der SG aktuell sieben Punkte bis zum rettenden Ufer beziehungsweise zum U23-Team von Holstein Kiel. Das sind schwierige Voraussetzungen, die sich nicht einfach so bei Seite schieben lassen.

Und dennoch geben mehrere Umstände Anlass zu berechtigter Hoffnung. Trainer Kambiz Tafazoli fasst diese so zusammen: „Zunächst einmal waren da die letzten Erfolge gegen Ahrensburg und in Rönnau/Daldorf. Das hat uns sechs wichtige Punkte gebracht. Außerdem verfügen wir noch über einige Nachholspiele. Und wir haben trotz unglücklicher Niederlagen und Verletzungssorgen unsere Ligatauglichkeit mehrfach unter Beweis gestellt. Ich glaube daran, dass wir es schaffen können. Aber selbst, wenn der schlimmste Fall und damit der Abstieg eintreten sollte, wird die Welt für uns nicht untergehen. Wir werden dann konzentriert weiter arbeiten."

Aber davon wollen Tafazoli und sein Team noch lange nichts wissen. Das Hauptaugenmerk gilt zunächst den beiden Nachholspielen am 22. Februar beim SSC Hagen Ahrensburg und eine Woche später bei Holstein Kiel. Tafazoli zu diesen beiden Gegnern: „In Ahrensburg zu punkten oder gar zu siegen, ist nur sehr schwer zu bewerkstelligen. Dazu ist der SSC gerade zu Hause einfach zu stark. Aber wir haben das Hinspiel, wenn auch ein wenig glücklich, gewonnen. Diese Begegnung lassen wir auf uns zukommen und freuen uns sehr darauf.“

Viel wichtiger aber wird das Duell bei Holstein sein. Bei einem Erfolg wäre Siems-Dänischburg noch ein Stückchen näher dran am Klassenerhalt. Mit der von der Lübeckerin Marialiiza Kranz trainierten KSV Holstein wartet allerdings die unberechenbarste Mannschaft der ganzen Liga auf den TSV. Es gibt Tage, da gewinnt Holstein gerne mal zweistellig (11:1 beim Kieler MTV); aber es wurde auch schon das Spiel in Ahrensburg abgesagt, da nur acht Spielerinnen zur Verfügung standen. Bei Holstein hängt Wochenende für Wochenende sehr vieles davon ab, inwieweit es Verstärkungen aus dem Zweitliga-Kader oder auch dem U17-Bundesliga-Team gibt. Und dann gibt es da natürlich eine Svenja Körner, die aus beruflichen Gründen nicht regelmäßig trainieren und spielen konnte. Dennoch brachte das Riesen-Talent das Kunststück fertig, in gleich vier Begegnungen je fünf Mal zu treffen.

Davon wird sich Kambiz Tafazoli, der selbst erfolgreich in der Kreisligavertretung des TSV Siems kickt, allerdings alles andere als abschrecken lassen und seine Mannschaft entsprechend auch auf alle anderen Aufgaben einzustellen wissen. Dabei vertraut der Trainer auf das Team der Rückrunde: „Wir hatten kurz überlegt, uns zu verstärken, es dann aber sein lassen. Ich als aktiver Fußballer bin sowieso der Meinung, dass in der Winterpause nur in Ausnahmefällen gewechselt werden sollte.“

Abgänge: keine
Zugänge: keine

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Statistik:

Heim: 12. Platz – 7 Spiele – 3/0/4 – Tore: 15:16 / Diff. -1 / Punkte: 3 (bedingt durch den Sechspunkte-Abzug zu Saisonbeginn)

Auswärts: 10. Platz – 4 Spiele – 1/2/1 – Tore: 6:4 / Diff. 2 / Punkte: 5

Gesamt: 11. Platz – 11 Spiele – 4/2/5 – Tore: 21:720 / Diff. 1 / Punkte: 8 (bedingt durch den Sechspunkte-Abzug zu Saisonbeginn)

Beste Torschützinnen: Anna Kupferschmidt, Martha Thomaschewski (beide 6)

 

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