FSHL: Ratekau gewinnt Derby – ESV übernimmt Platz zwei

Lübeck – Der erste, reguläre Spieltag der Frauen SH-Liga nach der Winterpause hatte ordentlich was zu bieten. Das wohl interessanteste Duell fand dabei am Krummen Weg in Siems statt, wo es zum Derby SG Siems-Dänischburg gegen die SG Ratekau-Strand kam. Dabei bereitete der „David“ (Siems) dem „Goliath“ (Ratekau) mächtig Probleme und musste sich erst nach hartem Kampf mit 2:4 geschlagen geben. Einen echten Schlager gab es auch an der Guerickestraße, wo der Eichholzer SV und den TSV Klausdorf zum Spitzenspiel des 16. Spieltags empfing. Hier bei setzte sich der ESV mit 3:1 durch. Erstmals in dieser Saison konnte der VfL Oldesloe die Abstiegsplätze verlassen, dank des dritten Saisonsiegs (1:0) beim direkten Konkurrenten SG Rönnau/Daldorf.

SG Siems-Dänischburg – SG Ratekau-Strand 08 2:4 (2:0)
Tore: 1:0 Burow (12.), 2:0 Thomaschewski (42.) – 2:1 Vasel (52., Foulelfmeter), 2:2 Jegorenko (55.), 2:3 Vasel (60.), 2:4 Koschke (90.+2)

Eine ganze Halbzeit lang schien sich Aufsteiger Siems von dem 0:8 in Ahrensburg erholt zu haben. Gegen den Tabellenvierten SG Ratekau-Strand 08 führten die beiden Treffer von Carmen Burow und Martha Thomaschewski zur verdienten Halbzeitführung. Das änderte sich gleich nach dem Seitenwechsel. Die Gastgeberinnen konnten nicht mehr an die Leistung und an das Tempo der ersten Hälfte anknüpfen und mussten innerhalb weniger Minuten drei Gegentreffer hinnehmen. Erst in den letzten zehn Minuten kam die Tafazoli-Elf noch einmal auf, ohne das gegnerische Tor jedoch entscheidend unter Druck setzen zu können. Die aus der zweiten Mannschaft hochgezogene Katrina Koschke machte in der Nachspielzeit alles klar.

Zu recht war Ratekaus Trainer Andreas Passow im Anschluss stolz auf seine Mannschaft: „Tot geglaubte leben länger- meine Mannschaft hat sich nach dem 2:0-Rückstand zur Pause stark zurückgekämpft und verdient gewonnen. Das war einen überragende Mannschaftsleistung von allen, jeder ist für jeden gelaufen – einfach klasse, ich bin sehr stolz auf das Team."

Sein Gegenüber, Kambiz Tafazoli, war verständlicherweise enttäuscht, fand aber lobende Worte für den Unparteiischen: „Wir haben es leider wieder verpasst, etwas Zählbares mitzunehmen! In Halbzeit ein hätten wir höher führen können als nur 2:0. dafür hätten wir nur effektiver beim Abschluss sein müssen. Ratekau hat in Halbzeit  zwei 15 Minuten gebraucht, um das Spiel zu gewinnen. Angesichts der Ergebnisse aus den anderen Partien, wäre ein Sieg immens wichtig gewesen. Kleines Lob mal am Rande: Schiedsrichter Alexander Roppelt hat heute bärenstark gepfiffen und sollte mal ein Lob von euch bekommen. Klasse wie er bei jeder Situation präsent und selbst die schwierigsten Aktionen gut gehandelt hat. Einfach top!“

Eichholzer SV – TSV Klausdorf 3:1 (1:0)
Tore: 1:0 Löwenstrom (41.) – 2:0 Guetari (58.), 3:0 Sirotzki (60.), 3:1 Krohn (90.+2)

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Aufsteiger Eichholz mischt weiter munter die Liga auf. Im Spitzenspiel gegen den TSV Klausdorf schaffte das Demir-Team ein leistungsgerechtes 3:1 (1:0), allerdings trat der Gast aus Klausdorf stark ersatzgeschwächt an. Bei bestem Fußballwetter passierte lange Zeit nichts, ehe dann die Gastgeberinnen die Initiative ergriffen. Bereits vor der Führung durch Bianca Löwenstrom kurz vor der Pause hatte Sirin Guetari nur das Aluminium getroffen. Auch in der zweiten Halbzeit bestimmten die ESV-Damen das Spiel und konnten ihre Überlegenheit auch in Tore ummünzen. Eine Tober-Hereingabe verwandelte Guetari zum 2:0, ehe Alicia Sirotzki mit einem Sololauf das dritte Eichholzer Tor nachlegte. Die Gäste kamen nur selten zur Entfaltung, erst in der Nachspielzeit gelangt Kati Krohn der Ehrentreffer.

ESV-Coach Hanifi Demir war nach dem Spiel natürlich hochzufrieden: „Ein Lob an meine Mannschaft. Wir hatten viele angeschlagene Spielerinnen, die sich mit Schmerztabletten auf das Feld quälten. Der Wille war und ist aber erkennbar. So macht Fußball Spaß, trotzdem müssen wir noch viel an uns arbeiten.“

SG Rönnau/Daldorf – VfL Oldesloe 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 Pahlke (83.)

Abstiegskampf pur gab es in Daldorf zu sehen. Beide Mannschaften brauchen unbedingt die drei Punkte, entsprechend zerfahren war das Spiel über weite Strecken. Die beste Chance der ersten Halbzeit hatte Oldesloe durch Jatta Aalto, die aber nur den Pfosten traf. In Halbzeit zwei kamen die Gastgeberinnen stärker auf, große Torgefahr entwickelten sie mit hohen und langen Bällen aber nur selten. Die Oldesloerinnen überstanden eine Schwächephase Mitte der zweiten Hälfte und hatten dann das „Jokerglück“ auf ihrer Seite. Die eingewechselte Luise Köstel setzte die ebenfalls neu in die Partie gekommene Rica Pahlke in Szene, welche zum goldenen Tor einnetzen konnte. Danach verteidigte der VfL verbissen die Führung.

„Der Sieg war heute enorm wichtig. Die drei Punkte beim ärgsten Konkurrenten sind Gold wert. Toll auch wie viele Anhänger die Mannschaft heute unterstützt haben“, zeigte sich VfL-Pressewart Nico von Hausen abschließend angetan.