Hoffenheim – Viel schlimmer hätte es nicht kommen können: 0:3 (0:1) bei der TSG 1899 Hoffenheim, rote Karte für Jaroslav Drobny und Heiko Westermann verletzt. Nach 70 Minuten in Unterzahl und dem fünften sieglosen Spiel in Folge hängt der Hamburger SV im Tabellenkeller (Platz 15) fest – noch mit zwei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Alle Pläne der Hamburger wurden schon nach 20 Minuten über den Haufen geworfen: Drobny sah nach einem Foul an Sven Schipplock von Schiedsrichter Günter Perl die rote Karte. Den Strafstoß verwandelte Eugen Polanski gegen den für Mo Gouaida eingewechselten René Adler (Foto). Der frühere Nationaltorwart berührte den Ball zwar, doch konnte er ihn nicht abwehren: 1:0 für die Gastgeber!

Mit zehn Mann bemühte sich der HSV redlich, hatte durch Cléber auch eine Riesenchance (Kopfball in der 61. Minute), aber Hoffenheim erhöhte in der Schlussphase durch Polanskis zweiten Treffen in der 81. Minute auf 2:0, ehe Sebastian Rudy zwei Minuten vor dem Abpfiff das 3:0 markierte. 3000 HSV-Fans unter den 30.000 in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena blieb nur der schwache Trost, dass an diesem Spieltag auch Paderborn (0:4 in Frankfurt) und Stuttgart (0:4 am Freitag in Leverkusen) verloren.

Wie so oft in dieser Saison musste Trainer Joe Zinnbauer auch in letzter Minute noch umstellen: Johan Djourou fiel durch Krankheit aus, Nicolai Müller musste wegen seiner Gelb-Sperre ersetzt werden. So rückten Matthias Ostrzolek und Ivo Ilicevic in die Start-Elf, der auf der rechten Seite Druck machen sollte. Doch die rote Karte für Drobny warf das taktische Konzept über den Haufen.

In der Schlußphase kam Lewis Holtby (für Matthias Ostrzolek) – beim Stande von 0:1 – zu seinem ersten Einsatz nach seinem Schlüsselbeinbruch. Alles oder nichts. Es wurde nichts.

Am Freitag steht in der Imtech-Arena der Abstiegskracher HSV – Hertha BSC ins Haus!

Stimmen zum Spiel:

Joe Zinnbauer: „Wir haben das Spiel lange offen gehalten und hatten gute Möglichkeiten, das 1:1 zu machen. Dass man dann in Unterzahl in Hoffenheim die TSG nicht an die Wand spielt, ist klar. Wir haben das nach der Roten Karte gut gemacht. Es war wichtig, dass wir weiterhin kompakt standen. Doch zum Ende hin haben wir natürlich noch einmal auf unsere Chance gedrängt und auf ‚alles oder nichts‘ gespielt, wurden dafür aber nicht belohnt. Dass man dann in Konter läuft, dieses Risiko mussten wir eingehen, zumal das ja am Ausgang des Spiels nichts ändert. Wichtig war, dass wir es noch einmal versucht haben."

René Adler: „In Hoffenheim ist es für jede Mannschaft schwer, vor allem wenn man mit einem Mann weniger spielt. Hoffenheim hat mit Firmino, Volland und Schipplock einen Sturm der Extraklasse, dennoch haben wir bis kurz vor Schluss nichts zugelassen und alles gegeben. Mit etwas Glück können wir vielleicht einen Punkt mitnehmen, so verlieren wir etwas zu hoch. Aber das wäre auch anderen Mannschaften heute passiert."

So spielten sie:

TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Beck, Strobl, Bicakcic, Kim – Rudy, Schwegler, Polanski (89. Salihovic) – Volland, Roberto Firmino (86. Szalai) – Schipplock (79. Elyounoussi).

Anzeige

Hamburger SV: Drobny – Diekmeier, Cleber, Westermann (69. Kacar), Ostrzolek (80. Holtby) – Behrami, Jiracek – Ilicevic, Stieber, Gouaida (22. Adler) – Olic.

Tore: 1:0 Polanski (22. FE), 2:0 Polanski (81.), 3:0 Rudy (88.).

Zuschauer: 30.000 (ausverkauft).

Schiedsrichter: Günter Perl (Pullach).

Gelbe Karten: Schwegler (56.)/Ilicevic (75.).

Rote Karte: Drobny (20.).

Die Ergebnisse des 25. Spieltags:

Dortmund – Köln 0:0; Berlin – Schalke 2:2; Augsburg – Mainz 0:2; Frankfurt – Paderborn 4:0; Bremen – München 0:4. Am Freitag gewann Leverkusen 4:0 gegen Stuttgart.

Heute spielen: Wolfsburg – Freiburg; Mönchengladbach – Hannover.

 

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -