Hamburg – Sechs-Punkte-Spiel, Überholspiel, das erste von neun Endspielen – ach, welche Superlative auch genannt werden: Rund um den Bundesliga-Dino ist ganz viel Papperlapapp zu hören. Bitte schön: Ex-Trainer Mirko Slomka fühlt sich bemüßigt zu einer vermeintlich selbstkritischen Erklärung, Heiko Westermann (Foto) schwadroniert über die Perspektive des HSV und als Dritten im Bunde nehmen wir mal Dietrich Hamann mit seiner Kolumne auf SPIEGEL ONLINE.

Dem Trio ist gemein, etwas bekunden zu müssen, ohne dass die Bemerkungen irgendwie weiterhelfen, den HSV in die Spur zu bringen. Ja, und aus der Ferne klinkte sich US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann jüngst noch in die Diskussion um den jungen Wilden ein, die Bayern-Leihgabe Julian Green. Das Greenhorn, das nach seinem WM-Tor schon als Goldstern im Fußball-Kosmos zu kreisen glaubte.

Slomka gibt zu Protokoll: „Als Oliver Kreuzer entlassen wurde, hätte ich zurücktreten müssen.“ Er lobt die „phantastische“ Zusammenarbeit mit dem ehemaligen HSV-Sportchef: „Wir haben telefoniert wie die Irren“. Kreuzer habe sich „unheimlich engagiert“ für den HSV und die Stadt. Slomka lobt seinen Nachfolger Joe Zinnbauer: „Joe ist ein sehr verrückter Fußballlehrer, man kann ihm nur gratulieren. Er hat einiges gut gemacht.“ Und dann fordert Slomka eine Job-Garantie für Zinnbauer. „Trainerwechsel gab es in der Vergangenheit genug.“ Am Ende der Saison sieht er den HSV auf „Platz zwölf oder so“.

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Heiko Westermann traut dem Hamburger SV trotz der Dauerkrise und Tabellenplatz 15 in der Bundesliga eine große Zukunft zu. „Wenn wir es schaffen, die Stimmung zu drehen, dann sind die Möglichkeiten in dieser Stadt riesig. Ich bin der festen Überzeugung, dass der HSV nicht zu halten wäre, wenn er endlich wieder ins Rollen kommt”, sagte der Verteidiger nach dem 0:3 bei 1899 Hoffenheim dem „kicker“.

Dietmar "Didi" Hamann (41), der Ex-Bayern-Spieler, der 2005 mit Liverpool die Champions League gewann, 59 Länderspiele absolvierte und 2002 Vizeweltmeister wurde, schreibt in seiner Kolumne für SPIEGEL ONLINE unter anderem: „Die Verletzten werden wiederkommen, und dann werde man die nötigen Punkte holen. Das sagt sinngemäß Joe Zinnbauer, der Hamburger Trainer. Es sind schöne Worte, sie klingen beruhigend, dabei wecken sie die Illusion, der Klassenerhalt sei sowas wie ein Automatismus. Und das ist Quatsch, genau so läuft es im Fußball eben nicht. Und deshalb muss ich annehmen, dass beim HSV immer noch die wichtigste Voraussetzung fehlt, um Probleme zu lösen: das Bewusstsein, wie groß die Probleme wirklich sind.“
Bleiben die Fans: Sie fetzen sich im Netz um die Qualitäten der Spieler – und des Trainers!

 

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