Hamburg – Zwei Kandidaten werden schon namentlich gehandelt: Der eine (seit Wochen) ist Bruno Labbadia, der andere Thomas von Heesen. Aber womöglich gibt es den lachenden Dritten. Sicher ist nur: Nach dem 0:1 am schwarzen Hamburger Fußball-Freitag (Lokalrivale FC St. Pauli verlor auch 0:1, bei Union Berlin) im Abstiegskandidaten-Duell mit Hertha BSC liegt der HSV auf der Intensivstation. Heute ist Termin der Notoperation.

Die Verantwortlichen kommen nach zwei unruhigen Nächten zusammen. Der Zustand des Patienten Bundesliga-Dino hat sich gestern noch verschlechtert: Die anderen Kellerkinder sammelten Punkte ein und atmen wieder durch, die Rothosen indes finden sich schnappatmend auf dem Relegationsplatz wieder.

Sportdirektor Peter Knäbel brachte es auf den Punkt: „Wenn man sechsmal hintereinander nicht gewinnt, dann ist das ein Alarmzeichen.“ Von Joe Zinnbauer (Foto) war zu hören: „Wir werden uns zusammensetzen, analysieren. Der Termin ist seit Monaten bekannt.“

Auf denn, die Ergebnisse von gestern: Stuttgart schlägt Frankfurt 3:1, Paderborn spielt 0:0 gegen Hoffenheim, Freiburg gewinnt 2:0 gegen Augsburg – und drückt den HSV auf Rang 16. Relegationsplatz!

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Für Joe Zinnbauer gibt es von den Verantwortlichen kaum noch Rückendeckung: „Das war ein herber Rückschlag. Wir sind und bleiben dick unten drin. Wir werden analysieren und sehen, wie wir in den Rest der Saison gehen", wird Peter Knäbel zitiert. Und: „Ob er nächstes Wochenende noch unser Trainer ist, hängt von den Entscheidungen ab, die wir in den nächsten Tagen treffen werden. Es gibt keine Tabus."

Zinnbauer auf hsv.de: "Wir haben alles versucht, aber die Tore haben einfach gefehlt. Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Nach dem Platzverweis für Cléber und dem darauffolgenden Tor hat Berlin den Vorsprung gut verteidigt. Ich denke nicht, dass es fehlende Qualität ist bei uns. Wir hätten im ersten Durchgang durch Stieber in Führung gehen können, der Schuss geht knapp vorbei. Dann wird das Tor von Cléber aberkannt. Es fehlt auch das Glück, zudem sind Offensivspieler wie Lasogga, Beister und Olic lange verletzt gewesen, sie alle haben einen Rückstand. Wie es für mich weitergeht? Wir haben uns seit langem vorgenommen, in der Länderspielpause zu sprechen. Das werden wir jetzt tun. Aber es geht nicht um mich, es geht einzig und allein um den Verein."

 

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