Hamburg – „Ist das wichtig oder kann das weg?“, fragte der Kollege, als auf dem Schirm das Ergebnis zu sehen war: VfL Osnabrück – Hamburger SV 0:0. „Besser is´, wohl weg“, sagte der andere, „schlimm genug“. Der Chronist indes schlug vor, sich das ganz einfach mal näher anzusehen. War es doch der Trainer-Einstand von Peter Knäbel beim HSV – ein Freundschaftsspiel, acht Bundesliga-Spiele vor dem Abpfiff der Saison, in der die Rothosen nun schon den dritten Trainer beschäftigen.

„Man konnte sehen, dass wir viele Spieler dabei hatten, denen durch ihre lange Verletzungspausen noch das Selbstvertrauen fehlte“, sagte Knäbel nach dem Abpfiff. Außerdem fehlten fünf Nationalspieler und fünf angeschlagene Spieler, die gar nicht erst mit nach Osnabrück kamen. Mit Pierre-Michel Lasogga, Lewis Holtby und auch Maxi Beister standen drei langvermisste Offensivkräfte in der Startelf.

Irgendwie fiel das Ergebnis noch schmeichelhaft für den abstiegsbedrohten Bundesligaklub aus. Die Gastgeber gingen forsch und engagiert zur Sache – nicht erkennbar der Zwei-Klassen-Unterschied. Der HSV – ganz in rot – farblos, schwach von vorn bis hinten. Einige Male musste René Adler im HSV-Tor die Schwächen seiner Vorderleute mit Glanzparaden ausbügeln.

Gut, einige Male – besonders nach dem Wechsel – gab es die eine oder andere Einzelaktion eines Hamburgers, doch ein Tor sollte einfach nicht gelingen.

In der Schlussviertelstunde bekam auch der Ex-Lübecker Ahmet Arslan mal wieder eine Chance, aber es blieb dabei: Selbst gegen einen Drittligisten schoss der HSV kein Tor!

Fazit: Viel Arbeit für Knäbel. „Wir haben noch eine Menge zu tun. Man sieht, dass bei einer missglückten Aktion das Selbstbewusstsein auch schnell wieder in der Sonne schmilzt“, so Knäbel, aber: „ich freue mich über die kleinen Schritte. Wir haben heute einige Spieler auch aus der zweiten Reihe gehabt, die gemerkt haben, wie es sich anfühlt, mal wieder über 90 Minuten auf dem Platz zu stehen. Bei den wenigen Chancen fehlt uns noch die Konsequenz, aber daran arbeiten wir jetzt weiter.“

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Der VfL Osnabrück indes bleibt in dieser Saison in Freundschaftsspielen gegen Bundesligisten ungeschlagen (jeweils 1:1 gegen Paderborn und Dortmund, 2:0 gegen Hannover 96).

VfL Osnabrück: Lehmann – Pisot (46. Thomik), Groß, Willers (46. Grassi), Kandziora (75. Falkenberg) – Feldhahn, Hohnstedt, Thee (46. Wagener), Tüting (46. Chahed) – Menga (46. Sembolo), Iljutcenko

Hamburger SV: HSV: Adler (46. Drobny) – Diekmeier (46. Götz), Kacar, Cléber, Ostrzolek (46. Marcos) – Jiracek, Mende – Beister, Holtby (73. A. Arslan), Ilicevic (46. Rudnevs) – Lasogga (61. N. Müller)

Schiedsrichter: Thorsten Schriever

 

 

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