Hamburg – Der Hype um Trainer Thomas Tuchel kommt den Verantwortlichen des HSV vielleicht gerade recht, wird damit doch Druck von der Mannschaft und Trainer Peter Knäbel genommen. Auf die Meldung von SKY über eine angebliche Einigung zwischen dem Trainer im Sabbat-Jahr und dem abstiegsbedrohten HSV folgten Dementis des Vereins und auch des Trainers.

HSV-Mediendirektor Jörn Wolf erklärte: „Es ist bekannt, dass der HSV mit Thomas Tuchel im Austausch steht. Meldungen zu einer Einigung mit ihm können wir nicht bestätigen." Und Tuchels Berater Dr. Olaf Meinking bestätigte gegenüber „Spiegel Online" Verhandlungen, aber: „Es wird in den kommenden Stunden oder Tagen keinen Abschluss geben. Es besteht nicht einmal eine mündliche Einigung."

Und wir sind sicher: Es wird in diesem Monat keine Einigung geben, denn am 3. Mai stehen sich Mainz 05 und der HSV am 31. Bundesliga-Spieltag gegenüber. Tuchel steht noch bis zum Saisonende bei Mainz unter Vertrag. Der 1. FSV Mainz 05 hat jetzt gerade mal sechs Punkte Vorsprung auf den HSV, ist längst noch nicht aus dem Schneider. Da wird Tuchel doch keineswegs vor dem 3. Mai die Freigabe seines Noch-Klubs erhalten…

Die Spekulation, Tuchel nach einer Niederlage gegen den VfL Wolfsburg bereits als neuen Trainer – auch schon für die laufende Saison – zu verpflichten, ist durchaus nicht ohne Reiz, aber fernab der Realität.

Erst einmal geht es heute (18.30 Uhr) gegen den Tabellenzweiten, der im Halbfinale des DFB-Pokals steht und am kommenden Donnerstag gegen den SSC Neapel im Viertelfinale der Europa League. „Es wird ein schweres Spiel. Aber wenn wir alles geben, dann können wir mit ein wenig Glück gewinnen“, sagt Ivica Olic vor dem Gastspiel der „Wölfe“. Im Hinspiel war er noch ein „Wolf“, schoss ein Tor gegen den HSV, heute will er endlich die torlose Sequenz der Hamburger beenden. Und setzt auf die Fans: „Wenn man am Spieltag aus dem Tunnel kommt, in die Arena einläuft und diese Atmosphäre spürt – das habe ich noch bei keinem anderen Verein erlebt.“

Unter dem Motto „Alle Mann an Bord … gemeinsam die Klasse halten "sollen für die letzten sieben Spiele noch einmal alle Kräfte mobilisiert werden. Die Abteilung Fördernde Mitglieder/Supporters Club ruft daher für den Saison-Endspurt alle HSV-Fans auf, die Bundesliga-Mannschaft des HSV in dieser schwierigen Situation weiter mit vollem Einsatz zu unterstützen.

Trainer Peter Knäbel hat alle Mann an Bord, um die These von Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking zu verifizieren. „Die Unruhe in Hamburg ist groß, die Angst ist zu spüren“, sagte der VfL-Trainer. „Sie werden daher alles versuchen, um uns wehzutun.“

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Der HSV-Kader: Tor: Adler, Drobny – Feld: Behrami, Beister, Cleber, Diaz, Djourou, Götz, Gouaida, Holtby, Ilicevic, Jiracek, Kacar, Lasogga, N. Müller, Olic, Ostrzolek, Rajkovic, Rudnevs, Stieber, van der Vaart, Westermann

Nicht dabei: Diekmeier (Muskelfaserriss) und Jansen (Aufbautraining)

So könnte der VfL Wolfsburg spielen: Benaglio – S. Jung, Naldo, Knoche, Rodriguez – Guilavogui, Arnold – Perisic, De Bruyne, Schürrle – Dost

Nicht dabei: Felipe (Schlaganfall), Gustavo (10. Gelbe Karte)

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

Gestern abend trennten sich Hannover 96 und Hertha BSC 1:1. Damit verharrt Hannover 96 auf Platz 14 mit nunmehr 29 Punkten (der HSV hat 25 Punkte!), die Berliner bleiben auf Rang 11 (33 Punkte).

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