Lübeck – Die SH-Liga ist für den FC Dornbreite fast Geschichte. Zwar ist noch eine Partie zu spielen, doch in Schleswig-Holstein glaubt man nicht daran, dass die Lübecker beim Heider SV (Samstag, 15 Uhr) gewinnen und gleichzeitig Konkurrent Strand 08 so hoch beim SV Eichede verliert, dass es für die Somodi-Elf am Ende doch noch reicht.

FCD-Coach Norbert Somodi (Foto) verlässt danach den Steinrader Damm (HL-SPORTS berichtete). Nun spricht der 35-jährige über sein zweites Jahr in Dornbreite und findet dabei klare Worte zur Gesamtsituation.

„Wir haben alle – und damit meine ich Vereinsführung, Vorstand, Trainer, Team und Umfeld – alles dafür gegeben, dass wir in der SH-Liga bleiben. Aber wir haben es nicht geschafft. Das ist einfach so und lässt sich nicht mehr schönreden. Wir hätten viele Sachen einfach beiseiteschieben müssen und uns auf das Wesentliche konzentrieren sollen. Das ist eine Erfahrung, die nicht nur ich machen musste, sondern auch der Gesamtverein“, zieht er sein Fazit aus seinem ersten Cheftrainer-Jahr.  

Dabei geht er auch mit sich selbst ins Gericht und sagt: „Ich habe auch nicht alles richtig gemacht, aber immer alles gegeben. Da fehlte ein Stück Erfahrung. Da bin ich selbstkritisch genug.“

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Trotz einer zwischenzeitlichen Siegesserie verlief die Saison mehr als unglücklich und gipfelte zum Osterfest. „Die Bekanntgabe des Pajonk-Wechsels (zu Strand 08, Anm. der Redaktion) war der Knackpunkt bei uns. Ich kann dem Jungen keinen Vorwurf machen. Bei so einem Angebot wäre wohl jeder schwach geworden. Danach war Marco völlig von der Rolle und hat nicht mehr die Leistung bringen können wie davor. Das hat ihn und uns verunsichert. Ob es gut oder schlecht war, müssen andere entscheiden. Doch der Zeitpunkt, an dem die Öffentlichkeit davon erfahren hat, war der denkbar ungünstigste für uns. So stelle ich mir Fairness in diesem Geschäft nicht vor. Wir hatten das Spiel komplett auf Marco ausgerichtet, und wenn diese Verunsicherung nicht gekommen wäre, hätten wir vielleicht noch zwei, drei oder vier Punkte geholt. Das hat uns das Genick gebrochen. Der Verein, Marco und ich müssen damit leben. Wir hatten es trotzdem jederzeit in der eigenen Hand“, so Somodi und fügt hinzu: „Wir hatten die Spielernamen, doch wenn nicht immer 100 Prozent gegeben werden, ist man am Ende auch verdient abgestiegen. Vier müssen eben runter, und einer davon sind leider wir.“

„Schlimm ist der Abstieg allemal. Der FC Dornbreite und ich werden daraus lernen. Ein erfahrener Trainerkollege schrieb mir am Dienstag eine Nachricht, die mich wieder zum Teil aufbaut. In der heißt es: „Wenn sich eine Tür schließt, geht eine andere auf.“ Das fand ich toll, und möchte ihm auf diesem Wege für die Aufmunterung danken. Nun möchte ich nach dem Heide-Spiel mit der Mannschaft, mit der ich sehr gut auskam, weil es alle tolle Jungs sind, den Abschluss feiern. Auch wenn es nicht so froh sein kann, doch das Leben geht weiter“, sagt der hauptberufliche Fitnesstrainer.

Somodi will danach erst einmal abschalten. „Vielleicht zwei, drei Monate und danach bei einem erfahrenen Coach hospitieren“, ist sein Plan. Auf jeden Fall möchte der ausgebildete C-Lizenz-Trainer auch wieder auf die Bank und eine Mannschaft führen. „Jetzt hab ich die Chance etwas anderes zu sehen, schließt er seinen Rückblick.

Erst aber geht’s zum letzten Punktspiel des Trainers nach Heide. Ebenso wie Somodi gibt auch Sebastian Hippel das Amt des Sportlichen Leiters auf. Der Lehrer gab zum HSV-Spiel folgendes Statement bei HL-SPORTS ab: „Auf geht’s zum letzten Spiel in der SH-Liga. Ich bin mir sicher, dass die Jungs alles geben, um sich vernünftig aus der Liga zu verabschieden. Ein letzter Achtungserfolg wäre schön, damit zumindest die nervige Rückfahrt etwas Positives hat.“

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