Hamburg – Mit viel Glück hat der Hamburger SV im ersten Relegationsspiel gegen den Karlsruher SC noch ein 1:1 (0:1) erreicht. Das Zittern um den Klassenerhalt dauert an. Nach einem frühen Rückstand und zwei Lattentreffern der Gäste sorgte Ivo Ilicevic in der 73. Minute für den Ausgleich. „Wir sind der Bundesligist, und das soll auch so bleiben“, sagte der Torschütze voller Optimismus unmittelbar nach dem Spiel.

Adler – Westermann, Djourou, Rajkovic, Ostrzolek – Kacar, Diaz – Olic, Holtby, Ilicevic – Lasogga. HSV-Trainer Bruno Labbadia bringt die Start-Elf des Schalke-Spiels.

Ein Fehlstart wie aus dem Lehrbuch: Gerade war noch ein Olic-Kopfball nach der ersten HSV-Ecke knapp über das KSC-Tor geflogen, da kontern die Gäste. Aus halblinker Position zieht Rouwen Hennings (Foto), der Torschützenkönig der 2. Liga, ab ins lange Eck, keine Chance für HSV-Torwart Adler (ganz in gelb): 1:0 für Karlsruhe. Im Karlsruher Fan-Block brennt das erste Feuer! Ein Ex-HSVer brüskiert die Gastgeber!

Karlsruhe spielt weiter nach vorn, die Rothosen sind verunsichert, kommen schwer ins Spiel zurück. Nach zehn Minuten zwei Ecken hintereinander – wieder von Holtby getreten. Robust geht die KSC-Defensive zu Werke. Wenig später kassiert Valentini die erste gelbe Karte des Spiels – nach einem Foul an Ilicevic.

Offener Schlagabtausch, viele lange Bälle. Keine Strafraum-Szenen. In der 20. Minute wieder eine Holtby-Ecke – wieder nichts. Die KSC-Defensive steht! Viele Bälle laufen beim HSV über Holtby, indes: Immer noch keine Torchance für den HSV!

Der nächste Aufreger nach 26 Minuten: Westermann foult Yabo, sieht Gelb (ist damit im Rückspiel gesperrt). Der 18-m-Freistoß von Valentini fliegt über Adlers Tor.

Der HSV findet kein Mittel gegen die kompakte Defensive, viele einfache Ballverluste, ungenaue Zuspiele – und ohne Ideen. Karlsruhe, das auswärtsstärkste Team der 2. Liga, ist die bessere Mannschaft.

43. Minute: Lasogga zieht aus gut 25 m ab – knapp am rechten Pfosten vorbei. Ein Warnschuss vielleicht?

Beide Teams nach der Pause unverändert wieder auf dem Platz. Pyro-Nebel aus dem Karlsruher Block zieht durch die Imtech-Arena.

Zwei Lattentreffer der Gäste innerhalb weniger Sekunden in der 52. Minute schütteln die Rothosen durch – Erst knallt Torres nach Max-Flanke das Leder an den Querbalken, wenig später zieht Nazarov von links ab – der Ball trifft die Latte! Das hätte schon das Ende aller Träume vom Klassenerhalt sein können!

Wenig später geht Westermann, Diekmeier kommt rein.

Die Hamburger finden kein Mittel, ins Spiel zu kommen. Weiterhin Abspielfehler, viele Ballverluste – die Karlsruher ziehen ihren Stiefel durch. Entspannt sitzt KSC-Trainer Markus Kauczinski auf der Bank, sein HSV-Gegenüber Labbadia wechselt aus: 69. Holtby geht, Stieber kommt – der Top-Scorer des HSV: drei Tore, drei Treffer vorbereitet.

73. Minute: HSV greift wieder mal über rechts an. Diekmeier spielt im Strafraum auf Ivo Ilicevic – und der schießt mit rechts ins lange Eck – 1:1! Ausgleich! Plötzlich ist der HSV wieder im Spiel – die Arena ein Tollhaus.

Die Hamburger setzen nach – über links, über rechts. Der Karlsruher Peitz kassiert die (zehnte) gelbe Karte (78.), fehlt im Rückspiel.

Die Gastgeber fighten- und sammeln gelbe Karten ein: Erst Diekmeier (83.), dann Kacar (84.) – und das hat Folgen: er ist im Rückspiel gesperrt.

89. Minute: Olic geht, Beister im Spiel. Bei den Gästen häufen sich die Fehlpässe.

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Zwei Minuten Nachspielzeit. Diaz prüft nochmal den KSC-Torwart. Die folgende Ecke bringt nichts ein.

KSC wechselt Rouwen Hennings aus. – Abpfiff!

So spielten sie:

Hamburger SV: Adler – Westermann (56. Diekmeier), Djourou, Rajkovic, Ostrzolek – Kacar, Diaz – Olic (89. Beister), Holtby (69. Stieber), Ilicevic – Lasogga

Karlsruher SC: Orlishausen – Valentini, Gordon, Gulde, Max – Peitz, Meffert, – Torres, Yabo (76. Krebs), Nazarov – Hennings (90.+3 Micanski)

Tore: 0:1 Hennings (4.), 1:1 Ilicevic (73.)

Zuschauer: 56.615

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)

Gelbe Karten: Westermann (26.), Holtby (59.), Diekmeier (83.), Kacar (84.) / Valentini (13.)

Bruno Labbadia: „Der frühe Gegentreffer kam aus dem Nichts. Das hat uns merklich geschockt. In der Folge hatten wir zu viele Fehlpässe und waren insgesamt zu hektisch. Der KSC stand sehr engmaschig und hat auf unsere Fehler gelauert. Den Ausgleichstreffer haben sich die Jungs erkämpft. Sie lagen wieder am Boden, aber sie haben sich nicht aufgegeben und sind aufgestanden. Zurzeit sind wir immer in der Lage, ein Tor zu machen, das schaffen wir auch in Karlsruhe. Das wird ein Fight am Montag.“ 

 

 

 

 

 

 

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