Norderstedt – Die Hinrunde verlief bislang nicht nach Plan – und auch die Ergebnisse der vergangenen Wochen ließen keine plötzliche Wende erkennen. Ein Sieg aus acht Ligaspielen in jüngster Vergangenheit, die Niederlage zum Jahresabschluss beim VfB Lübeck sowie Platz 15 mit 18 Zählern aus 21 Partien waren schließlich zu viel: Nun zog der Verein die Reißleine. Elard Ostermann und der FC Eintracht Norderstedt gehen fortan getrennte Wege. Ein Nachfolger ist derweil bereits gefunden.
„Sehen uns gezwungen“
„Elard hat bei uns gute Arbeit geleistet. Unter ihm haben wir im ersten Halbjahr 2025 die beste Rückrunde der Vereinsgeschichte gespielt, haben den Verbandspokal gewonnen und sind in den DFB-Pokal eingezogen“, sagt Sportchef Frank Spitzer. „Um unser Saisonziel, den Klassenerhalt, zu erreichen, sehen wir uns gezwungen, eine Veränderung auf der Trainerposition vorzunehmen, auch wenn es uns noch so schwerfällt“, erklärt Spitzer weiter. Schließlich sei man Ostermann für die vergangene Saison „zu größtem Dank verpflichtet.“
„Ich hätte es mir selber zugetraut“
„Beiden Seiten fiel es schwer. Ich hätte es mir selber zugetraut, das Ruder herumzureißen. In der Vergangenheit habe ich schon gute Rückserien gespielt. Aber letztlich ist Fußball ein Ergebnissport. Somit ist die Entscheidung durchaus nachvollziehbar“, sagte Ostermann gegenüber HL-SPORTS. „Ich habe die Zeit hier sehr genossen und viele tolle Momente erlebt und auch sehr viel Wertschätzung erfahren.“ Von der Mannschaft hat sich der 57-Jährige bisher nur per Chat-Nachricht verabschiedet, persönlich werde er das aber voraussichtlich Anfang nächsten Jahres nachholen.
Großkopf übernimmt
Ab Dienstag wird U23-Trainer Jörn Großkopf das Training der Regionalliga-Mannschaft bis zum Saisonende übernehmen. Der 59-jährige Fußballlehrer kam vor etwas über einem Jahr nach Norderstedt und sprang bereits in der vergangenen Saison für ein Spiel ein, bei dem er die Mannschaft zu einem 3:2-Sieg gegen Werder Bremens U23 führte. „Jörn leistet in unserer U23 hervorragende Arbeit. Seine Emotionalität und seine Nähe zu den Spielern kann in unserer jetzigen Situation ein wichtiger Faktor sein, um das Ruder herum zu reißen. Er hat sich diese Chance verdient“, begründet Spitzer die Entscheidung.
Große Freude und klarer Fokus
„Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass der Verein mit dieser Aufgabe auf mich zugekommen ist. Für mich ist klar, dass ich das machen und helfen will, die Mannschaft aus dieser Situation zu befreien“, sagte der Neu-Trainer. Seine U23 verlässt Großkopf „mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das ist eine richtig gute Mannschaft, die in der Hinrunde Hervorragendes geleistet hat und sicher auch in der Rückrunde ihren Weg weitergehen wird. Es fällt mir schwer, die Mannschaft zu verlassen, aber ich freue mich natürlich auch, wieder eine Mannschaft in der Regionalliga trainieren zu können“ und stellt dabei klar: „Es geht hier in erster Linie um den Verein und die Mannschaft.“
In den nächsten Tagen „geht es für mich darum, die wenigen Spieler, die ich noch nicht kenne, näher kennenzulernen. Wir haben die klaren Ziele Klassenerhalt und im Pokal möglichst weit zu kommen. Dafür müssen wir bei aller Ernsthaftigkeit auch dem Spaß berücksichtigen, denn mit Spaß an der Sache stellt sich auch der Erfolg ein.“
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- Ostermann: Lobeca/Mascha Holm
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