Abstiegskrimi: Alles oder nichts

Wer steigt ab in der Landesliga?

Rapid fehlt ein Punkt. Archivfoto: Sydney Ohde

Lübeck – Am Sonnabend endet die Saison 2024/2025 in der Landesliga Holstein und sie tut es mit einem echten Finale furioso. Während Kaltenkirchen als Meister und Aufsteiger feststeht und sich einige Teams bereits frühzeitig in Sicherheit brachten, herrscht in der unteren Tabellenhälfte Ausnahmezustand. Im Abstiegskampf geht es um die sprichwörtliche Existenz. Gleichzeitig verabschieden sich zwei Trainerpersönlichkeiten aus der Liga, teils endgültig, teils mit einem letzten Kapitel im Kreispokal. Anpfiff ist auf allen Plätzen um 14 Uhr.

Relegation oder direkter Abstieg

Mit dem SC Rapid Lübeck (33 Punkte), SC Rönnau (30 Punkte), dem TSV Bordesholm (29), dem Preetzer TSV (28) und dem bereits abgestiegenen GW Siebenbäumen (13) kämpfen noch vier Teams um den direkten Klassenerhalt oder den einzigen Relegationsplatz. Zwei Mannschaften müssen direkt runter. Besonders brisant: Mit Bordesholm und Preetz treffen zwei Abstiegskandidaten im direkten Duell aufeinander, das macht diese Partie zum Endspiel um die letzte Rettungschance. Nur ein Sieg hilft beiden weiter, bei einem Remis könnten sogar beide absteigen, sollte Rönnau punkten. SC Rönnau hat es bei einem Punkt Vorsprung in der eigenen Hand, trifft aber ausgerechnet auf den starken TSV Lägerdorf. Ein Unentschieden könnte reichen – muss aber nicht. Verliert Rönnau und gewinnt einer der Kontrahenten im Parallelspiel, ist der direkte Abstieg besiegelt. Rapid spielt auswärts gegen SV Todesfelde II. Ein Unentschieden würde genügen, doch bei einem Erfolg von Rönnau und einer Niederlage von den Lübeckern würde es in die Relegation gehen. GW Siebenbäumen steht bereits seit mehreren Spieltagen als Absteiger fest und gastiert bei Vizemeister Phönix Lübeck II.

Abschiede und letzte Duftmarken

Abseits des Abstiegskampfs gibt es auch emotionale Geschichten zu erzählen. In Bad Oldesloe steht Trainer Patrick Matysik vor seinem letzten Spiel an der Seitenlinie des SVT. Der langjährige Coach verabschiedet sich nach einer intensiven Saison gegen den Eichholzer SV. Die Gäste kämpfen ihrerseits noch um Platz 3. Auch beim Ratzeburger SV endet eine Ära: Trainer Denny Skwierczynski wird den Verein nach Saisonende verlassen, allerdings steht für ihn noch ein Pokalfinale an, bevor endgültig Schluss ist. Ratzeburg trifft zum Abschluss der Liga auf den formstarken TSV Pansdorf. Die übrigen Partien haben eher statistischen Charakter, könnten aber für die Endplatzierung in der oberen Tabellenhälfte noch Bewegung bringen. So empfängt der SV Eichede II den Meister Kaltenkirchener TS und Hagen Ahrensburg den TuS Hartenholm.

Die Stimmen vor dem letzten Spieltag

Ratzeburger SV – TSV Pansdorf

Denny Skwierczynski (Ratzeburg): „Zum letzten Spiel begrüßen wir die aktuell sehr formstarke Mannschaft des TSV Pansdorf am Riemann. Wir freuen uns auf das letzte Heimspiel und betrachten die Partie als eine weitere willkommene Einheit unter Wettkampfbedingungen als Vorbereitung auf das noch anstehende Pokalfinale am kommenden Wochenende.“

Hendrik Block (Pansdorf): „Der Druck ist abgefallen und das große Ziel erreicht. Trotzdem ist das Team motiviert und gewillt auch im letzten Spiel der Saison noch einmal Vollgas zu geben. Für einige Spieler ist es auch das letzte Spiel für den Verein, die wir mit einer guten Leistung verabschieden wollen.“

Hagen Ahrensburg – TuS Hartenholm

Aydin Taneli (Hagen): „Die Art und Weise wie wir zuletzt gegen Ratzeburg gewonnen haben war schon stark zu sehen. Ich gehe davon aus, dass auch dieses Spiel kampfbetont geprägt sein wird, also müssen wir auch hier den Kampf annehmen von Beginn an. Die Jungs sind gut vorbereitet und wir freuen uns alle, dass wir wieder zu Hause spielen. Wir wollen natürlich im letzten Spiel alles daran setzen, dass wir unsere Punkte zu Hause halten können.“

Martin Genz (Hartenholm): „Wir freuen uns auf einen entspannten Nachmittag in Ahrensburg. Wir werden mit dem Bus fahren und im Nachgang den Klassenerhalt und Blerim Baras Geburtstag feiern. Am liebsten natürlich mit einem Sieg gegen einen starken Gegner.“

SV Todesfelde II – SC Rapid Lübeck

Sebastian Fojcik (Todesfelde): „Wir erwarten am Wochenende natürlich eine hochmotivierte und engagierte Mannschaft aus Lübeck. Schließlich geht es für das Team noch um wichtige Punkte. Für uns ist es eine schwierige Aufgabe, weil natürlich die Spannung abgefallen ist und wir auch personell sehr eng besetzt sein werden. Trotzdem werden wir nochmal 90 min alles geben, um einen schönen Saisonabschluss zu haben und in eine verdiente Sommerpause zu gehen.“

Christian Arp (Rapid): „Wir können den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen, was uns vor dem letzten Spieltag sehr wichtig war. Unsere Schularbeiten haben wir gemacht, haben sogar extra auf Rasen trainiert und glauben an uns und unser fussballerisches Potenzial. Wir werden hochmotiviert anreisen und werden versuchen, in Todesfelde unsere entsprechende Duftmarke zu setzen.“

Eichholzer SV – SVT Bad Oldesloe

Kevin Berens (Eichholz): „Am Samstag empfangen wir den SVT Bad Oldesloe zum letzten Spiel der Saison. Für einige Jungs ist es der letzte Einsatz im Trikot – danke für euren Einsatz in den letzten Monaten/Jahren und alles Gute für die Zukunft. Nach drei Niederlagen wollen wir die Saison mit einem Heimsieg beenden. Wenn alles läuft, schauen wir anschließend gespannt nach Eichede – vielleicht ist ja noch Platz 3 für uns drin.“

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Patrick Matysik (Bad Oldesloe): „Ein letztes Mal gemeinsam auf dem Platz stehen, die Gemeinschaft genießen und die Vergangenheit auch ein Stück weit Revue passieren lassen. Ich denke schon, dass es für uns etwas besonderes wird. Mehr ist da glaube ich nicht zu sagen.“

SV Eichede II – Kaltenkirchener TS

Marc Fischer (Eichede): „Ich glaube die Vorzeichen sind ziemlich klar: Wir spielen gegen das beste Team der Liga, aber wollen unbedingt die Chance nutzen am Ende selber auf dem Treppchen zu stehen. Entsprechend müssen wir nochmal zum Ende alles investieren und zeigen, was wir drauf haben. Ich empfinde diese Herausforderung als total spannend und freue mich auf das Saisonfinale.“

TSV Lägerdorf – SC Rönnau

Jan Vogelsang (Rönnau): „Lägerdorf ist sicherlich eine offensiv starke Truppe, hat aber defensiv auch ihre Schwächen. Sie pressen sehr hoch und aggressiv, dass müssen wir überspielen und uns unsere Umschaltmomente schaffen und auch nutzen. Wir hatten am Donnerstagvormittag Training mit 23 Leuten, das zeigt natürlich, dass die Mannschaft auch will. Wir haben es in der eigenen Hand, es wird ein schweres Spiel, da es ein robuster Gegner ist, aber wir glauben an uns und hoffen auf einen positiven Ausgang.“

Der letzte Spieltag (31. Mai)

Phönix Lübeck II – GW Siebenbäumen (Sa. 14 Uhr)
Ratzeburger SV – TSV Pansdorf
Hagen Ahrensburg – TuS Hartenholm
SV Todesfelde II – SC Rapid Lübeck
Eichholzer SV – SVT Bad Oldesloe
TSV Bordesholm – Preetzer TSV
SV Eichede II – Kaltenkirchener TS
TSV Lägerdorf – SC Rönnau

Die Tabelle

1.Kaltenkirchener TS29100 : 1878
2.Phönix Lübeck II2980 : 2472
3.SV Eichede II2959 : 4451
4.Eichholzer SV2976 : 5550
5.TSV Lägerdorf2966 : 6345
6.Hagen Ahrensburg2943 : 3941
7.TuS Hartenholm2958 : 7340
8.Ratzeburger SV2951 : 6738
9.SVT Bad Oldesloe2955 : 7938
10.SV Todesfelde II2941 : 5837
11.TSV Pansdorf2961 : 5635
12.SC Rapid Lübeck2941 : 5433
13.SC Rönnau2939 : 4930
14.TSV Bordesholm2954 : 6829
15.Preetzer TSV2944 : 7328
16.GW Siebenbäumen2940 : 8813

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Bildquellen

  • Rapid Lübeck: Sydney Ohde
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