Kurz vor dem Siegtreffer zieht Kerschbaumer ab und trifft nur die Latte Foto: Lobeca/Gettschat

Hamburg – Nach drei Spielen ohne Sieg geht es für den Hamburger SV am kommenden Sonntag in der 2. Bundesliga zum 1. FC Heidenheim, einem der Konkurrenten aus der vergangenen Saison um den Aufstieg. Das Endergebnis aus dem Sommer ist noch allen Beteiligten bekannt: der HSV verpasste sein Saisonziel und die Heidenheimer erreichten die Relegation, hatten dort allerdings gegen Werder Bremen das Nachsehen. Zwar endeten beide Begegnungen unentschieden, doch die Bremer trafen auswärts und schafften dadurch den Klassenerhalt.

Achtung: Nachspielzeit!

Der FCH hat viele Abgänge zu verzeichnen und startete dadurch bescheiden. Rang zwölf in der Tabelle ist weit von dem entfernt, was Trainer Frank Schmidt zuvor erreichte. Dennoch geht man mit einem guten Gefühl in die Partie gegen die Rothosen – alleine schon wegen der vergangenen Aufeinandertreffen zwischen beiden Clubs. Die Bilanz spricht für die Gastgeber, die zuletzt zweimal siegreich waren. Für den HSV sprechen vier Zähler aus seiner ersten Zweitliga-Spielzeit gegen das Team aus dem Osten Baden-Württembergs, das in der Vorwoche aus einem 0:2-Rückstand bei Holstein Kiel in der Nachspielzeit noch ein Remis machte. Die Nachspielzeit scheint den Heidenheimern sowieso zu liegen – gerade gegen Hamburg. Konstantin Kerschbaumer traf gegen die Rothosen zuletzt in der 95. Minute und versaute dem „Dino“ dessen Aufstiegsträume.

Hunt mit „Kratzer“

Beim HSV ist die Niederlage „abgehakt“ und Trainer Daniel Thioune blickt nach vorne: „Wir haben die Abläufe hinterfragt, warum wir die Qualität nicht auf den Platz bringen. Wir müssen vieles besser machen, fahren nach Heidenheim mit sehr viel Respekt, wollen aber auch die drei Punkte mit nach Hause nehmen.“ Ob Aaron Hunt dabei sein kann, ist noch nicht raus. Der 34-Jährige zog sich im Trainingszweikampf einen „Kratzer“ zu. Ziemlich eng wird es für Jeremy Dudziak, der nach seiner Prellung im Bochum-Spiel noch sehr auf der Kippe steht. Rick van Drongelen befindet sich weiterhin im Aufbautraining. Ansonsten kann Thioune wieder aus dem Vollen schöpfen.

Terodde und Wintzheimer blockieren vorne

Im Sturm dürfte die Rollenverteilung klar sein. Simon Terodde (9 Saisontore) ist genauso gesetzt, wie Manuel Wintzheimer. „Die beiden blockieren aktuell die Plätze.“ Ob Thioune Bobby Wood im Verlauf des Spiels eine nächste Chance gibt, könnte man vermuten. Im Training trifft der US-Amerikaner, doch auf dem Platz kann er das nicht umsetzen. Lukas Hinterseer scheint derzeit ganz hintenanzustehen. „Er ist eher ein Boxstürmer, entspricht dem Profil von Simon. Die Testspielleistung waren vielleicht nicht ganz so optimal“, so Hamburgs Chefcoach.

Heidenheim sieht Chance für dritten Sieg gegen HSV in Folge

FCH-Trainer Schmidt: „Der HSV spielt nie gleich. Sie spielen zu Hause meistens mit einer Dreierkette, auswärts zuletzt mit einer Viererkette. Das wechselt dann oft im Spiel. Sie sind extrem variabel, betreffend auf die Grundordnung, das Personal und zudem auf dem Feld. Sie haben schon 17 Tore erzielt, aber auch schon elf kassiert. Das zeigt einfach, dass wir sehr gut verteidigen, aber auch die Situationen für uns nutzen müssen, in denen der HSV naturgemäß eher einen offensiven Ansatz hat und sich gerade auch auswärts überhaupt nicht am Gegner orientiert, sondern offensiv spielt. Darin liegt die Chance für uns.“

Der 9. Spieltag (27. – 30.11.2020)

Darmstadt – Braunschweig (Fr.)
St. Pauli – Osnabrück
Sandhausen – Aue (Sa.)
Regensburg – Würzburg
Karlsruhe – Paderborn
Heidenheim – Hamburg (So.)
Hannover – Kiel
Nürnberg – Fürth
Bochum – Düsseldorf (Mo.)

Die Tabelle

1.Hamburger SV817 : 1117
2.SpVgg Greuther Fürth816 : 815
3.SC Paderborn 07814 : 714
4.VfL Bochum 1848812 : 914
5.Holstein Kiel810 : 813
6.VfL Osnabrück812 : 1113
7.FC Erzgebirge Aue810 : 812
8.Fortuna Düsseldorf88 : 1011
9.Karlsruher SC813 : 1010
10.1. FC Nürnberg814 : 1210
11.Hannover 96812 : 1010
12.1. FC Heidenheim 1846812 : 119
13.SSV Jahn Regensburg811 : 139
14.SV Darmstadt 98812 : 189
15.SV Sandhausen88 : 128
16.Eintracht Braunschweig89 : 178
17.FC St. Pauli812 : 167
18.FC Würzburger Kickers88 : 194
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