Adigo und Adigo: Vater und Sohn im Smalltalk nach dem Startelf-Debüt bei Phönix Lübeck

„Ich sehe das alles als Chance“

Sohn Ryan Adigo und Vater Dinalo beim Phönix-Debüt. Foto: Lobeca

Lübeck – Es ist ein schönes Gefühl, wenn man in seine Heimatstadt zurückkehrt, da wo alles begann und ein paar Tage nach seiner Verpflichtung sofort in der ersten Elf steht. Ryan Adigo hat das in der vergangenen Woche erlebt. Der 21-Jährige wurde erst kurz vor dem Heimspiel gegen den SSV Jeddeloh vom 1. FC Phönix Lübeck als Neuzugang vorgestellt und hätte fast zum Matchwinner werden können.

Fast zum Matchwinner geworden

In der 30. Minute war er alleine auf dem Weg Richtung Gästetor, umkurvte noch Jeddelohs Schlussmann Bohe, der noch gerade so eben mit den Fingern die Situation störte. Nichts war es mit dem Einstand nach Maß für den 21-jährigen Lübecker, der nach dem Spiel zu HL-SPORTS sagte: „Es ärgert mich sehr, dass ich den Ball nicht reingemacht habe. Beim 0:0 am Ende und der tollen Mannschaftsleistung ist das natürlich bitter. Da habe ich zu lange überlegt, hatte zu viele Gedanken im Kopf und die falsche Entscheidung getroffen. Das ärgert mich umso mehr. Wir haben die ersten 60 Minuten super gespielt und viele Chancen herausgespielt. Wir müssen das Abhaken und nächste Woche besser machen.“

„Ich habe mich sehr gefreut“

Dabei ist er in seinen jungen Jahren schon vielfach erfahren, wechselte von den Würzburger Kickers aus der 3. Liga (13 Einätze) zurück in seine Heimat: „Ich hatte eine super Trainingswoche, die Jungs haben mich sehr gut aufgenommen und ich habe mich schnell eingefunden. Über die Startelf und dass der Trainer mir direkt das Vertrauen geschenkt hat, habe ich mich sehr gefreut.“

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Nationalspieler auf dem Flugplatz: Ryan Adigo (Phönix Lübeck, 1 Mal für Benin) im Zweikampf gegen Konstantin Engel (SSV Jeddeloh, 11 Mal für Kasachstan). Foto: Lobeca/Otto Kasch

Ryan Adigo ist dankbar  

Und einer stand am Rand, der für Ryan Adigo sehr wichtig ist: Papa Dinalo Adigo. „Papa hat mich unterstützt und auch heute zugeguckt. Egal wo ich war, meine Eltern sind immer für mich da. Das geht auch nochmal besser, wenn man fast zuhause spielt“, so der Flügelstürmer, der vor rund drei Monaten sein Debüt für die Nationalmannschaft von Benin gab. Fünf Minuten durfte Ryan Adigo spielen, saß schon zwei Tage davor gegen Senegal auf der Bank. Der Youngster bleibt bescheiden, sagt: „Ich sehe das alles als Chance und ich mache mir so wenig Druck wie möglich. Da versuche ich eher alles zu genießen.“

Papa schaute zu

Papa Adigo spielte früher selbst 17 Mal für Benin. Der 50-Jährige ist stolz auf seinen Sprössling und meinte danach: „Die Organisation hat mir hier gut gefallen und die Jungs haben das auch sehr gut gemacht. Guter Anlauf, schöne Pressingsituationen und schade, dass sie sich nicht belohnt haben.“ Die Familiengespräche, was der Sohn vom Vater noch für Tipps bekommen kann, wurden vermutlich beim Abendessen besprochen, denn Ryan wohnt wieder zuhause bei der Familie am Rande von Lübeck.

Folgt der Vater dem Sohn in die Regionalliga?

Dinalo Adigo ist kein Unbekannter, spielte früher für unter anderem für Kickers Offenbach Lok Stendal, SSV Reutlingen und zum Schluss für den FC Schönberg 95, wo er danach ins Trainergeschäft einstieg. Von den Maurine-Kickern ging es zu Anker Wismar und aktuell steht der ehemalige Mittelfeldspieler mit dem Rostocker FC auf Rang vier in der NOFV-Oberliga Nord. „Wir sind ganz gut aus den Startlöchern gekommen.“ Sein Traum ist schon die Regionalliga, was in Wismar nicht klappte. Zu dem Thema meinte er: „Da sind wir jetzt noch ganz weit weg. Irgendwann vielleicht.“

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