
Lübeck – Großer Erfolg für das Schiedsrichterwesen in Schleswig-Holstein und vor allem für Alexander Roppelt: Der 28-jährige Lübecker ist als Schiedsrichterassistent in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Nach einer starken Saison in der 3. Liga wurde sein stetiger Aufwärtstrend belohnt. Roppelt gehört dem Kreisfußballverband Lübeck an und überzeugte in der abgelaufenen Spielzeit bei insgesamt 21 Einsätzen im Drittliga-Bereich. Nun steht der nächste Karriereschritt an, mit neuen Aufgaben, größerer Bühne und viel Vorfreude. Im Gespräch mit HL-SPORTS blickt Roppelt auf seinen bisherigen Weg, prägende Erlebnisse und den Moment zurück, als der ersehnte Anruf kam.
„Da war das Abendbrot schnell Nebensache“
Der Moment, in dem Roppelt von seinem Aufstieg erfuhr, wird ihm noch lange im Gedächtnis bleiben: „Man kannte den Termin, wann die Planung abgeschlossen werden sollte. Nach so einer aufregenden Saison mit 21 Drittligaspielen wusste man, dass die Leistung stimmte. Man stand relativ weit oben in der Tabelle und hat natürlich gehofft. Nach dem Termin zur Kaderbenennung hatte ich das Handy dauerhaft auf laut und man hat gehofft, dass dieser Anruf kommt – und dann kam er auch. Mir wurde gesagt, dass die Kaderplanung abgeschlossen ist und dass die Leistungen super waren und die Entwicklung insgesamt sehr gut gelaufen ist. Ich war gerade dabei, das Abendbrot vorzubereiten, und der Anruf kam so zwischen Tür und Angel. Ich war natürlich sehr erfreut und sehr dankbar, da war das Abendbrot Nebensache, weil die Freude so groß war, dass man es wirklich geschafft hat.“
Der steinige Weg in den Profibereich
Roppelts Weg in die 2. Bundesliga war kein Selbstläufer. Um sich im Drittliga-Alltag durchzusetzen, war nicht nur Leistung gefragt, sondern auch Ausdauer, Disziplin und starke Unterstützung im Umfeld. Vor allen Dingen Boris Hoffmann und Patrick Schwengers rückten dabei in den Vordergrund: „Herausforderung war es wirklich, diesen einen Schritt zu schaffen. Man war schon in der 3. Liga unterwegs und merkte, dass die Qualität der Schiedsrichter schon sehr hoch ist. Man wusste, dass man jedes Wochenende 110 Prozent geben musste – das war die Herausforderung, die man bewältigen musste. Geprägt in der Zeit hat mich die Unterstützung insgesamt. Bundesweite Reisen, medialer Druck – die Profiliga ist insgesamt ja schon eine Herausforderung. Es war wichtig, eine sportliche Unterstützung zu haben, sei es hier im Kreis, regelmäßige Trainings, Austausch mit den Jungs, aber auch mit Boris Hoffmann als Coach, der den Weg seit Beginn an aus der Kreisliga unterstützt und einen in einer ehrlichen Zusammenarbeit voranbringt. Auch mit Patrick Schwengers, der den Weg auch gegangen ist letzte Saison in die 2. Bundesliga. Das waren prägende Momente, zu denen man zurückblickt – das waren Schlüsselfaktoren.“
Neue Aufgaben, gewachsene Reife
Mit dem Schritt in die zweithöchste deutsche Spielklasse ändert sich einiges, unter anderem auch der Einsatz des Video-Assistenten (VAR), mit dem Roppelt künftig zusammenarbeiten wird. „Die Freude ist groß, dass der Weg jetzt weitergeht. Neue und größere Stadien, größere Mannschaften, der VAR, der in der 2. Bundesliga agiert – das sind alles neue Herausforderungen. Für mich ist es persönlich und sportlich natürlich eine schöne Weiterentwicklung, die man gehen kann. Der gestiegene Anspruch und die größere Öffentlichkeit sind gar nicht so ein großer Faktor, weil man durch die 3. Liga gut vorbereitet wurde, die ebenfalls ein großes Fanaufkommen nachzuweisen hat. Jetzt freut man sich einfach, dass es in der 2. Bundesliga weitergeht.“
Starke Bilanz für den KFV Lübeck
Neben Alexander Roppelt dürfen sich noch weitere Unparteiische aus Schleswig-Holstein über den Aufstieg freuen: Luca Sambill (ebenfalls KFV Lübeck) steigt als Assistent in die 3. Liga auf und gehört künftig dem DFB-Perspektivkader an und Levke Scholz (KFV Lübeck) wird künftig in der Frauenbundesliga pfeifen.

Bildquellen
- Urbanski: Lobeca
- Alexander Roppelt: Lobeca/Michael Raasch
- Alexander Roppelt: Lobeca/Wolf Gebhardt
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