
Lensahn – Nach dem eingetüteten Klassenerhalt geht es für den TSV Lensahn in eine weitere Saison in der Kreisliga Ost. Doch nicht mehr dabei sein wird Heiko Müller. Der Trainer hört aus freiwilligen Stücken auf. Sein Nachfolger wurde bereits gefunden – und dieser ist ein echter Coup. Er kennt die Mannschaft bereits aus der Rückrunde und soll neuen Schwung reinbringen.
Fehlende Perspektive
Heiko Müller gelang mit dem TSV Lensahn als fünftbeste Rückrundenmannschaft die sensationelle Aufholjagd. Nur neun Punkte aus 15 Hinrundenspielen waren eine desolate Bilanz, doch es gelang die Wende. In Lensahn brach eine positive Euphorie aus, und alle rückten noch enger zusammen. Dies war die Basis für den am Ende doch noch souveränen, frühzeitigen Klassenerhalt. Nun gab es allerdings eine Personalentscheidung. Müller hört freiwillig auf, denn ihm fehlte die Perspektive zu diesem Zeitpunkt. Sein Nachfolger ist ein bekanntes Gesicht in der Region. Er kickt seit dem Winter sogar schon an der Dr.-Julius-Stinde-Straße und wird nun der neue Chef. Es ist kein Geringerer als Daniel Safadi. Als Spieler trug er das Trikot für Dornbreite, Sereetz oder aber in der Jugend des VfB. Als Trainer ist er ein großer Name in Schleswig-Holstein – vor allem durch seine erfolgreiche Zeit beim NTSV Strand 08, die er zum Oberliga-Meister führte, aber auch beim 1. FC Phönix Lübeck. Nun gibt es eine ganz andere Herausforderung: Kreisliga statt Oberliga. Safadi selbst sagt über seine Aufgabe: „Es ist ein unheimlich sympathischer Verein, auch verrückte Typen dabei. Ich glaube, sonst hätte ich das auch gar nicht gemacht. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, kein Trainer mehr zu sein, aber die Typen hier haben es einem nicht so leicht gemacht. Ich freue mich auf jeden Fall auf die neue Saison, die Mannschaft und den Verein, und ich glaube, da können wir gemeinsam etwas bewegen.“
Vom Spieler zum Trainer
Der neue Mann sagte gegenüber HL-SPORTS zu seiner neuen Aufgabe: „Eigentlich weiß ich bis heute gar nicht, wie ich zu diesem Trainerjob gekommen bin, weil ich mit dem Gedanken, irgendwo nochmal Trainer zu machen, eigentlich gar nicht gespielt habe. Abwechslungsweise sind diese Gedanken mal wieder hochgekommen oder es hat gekribbelt, dann gab es auch das ein oder andere Gespräch, aber so richtig entschlossen war es nicht. Durch die Freundschaft zu Vadim König, dem Fußballobmann, ist es dann Stück für Stück gekommen. Erst habe ich als Spieler ausgeholfen, weil sie ein bisschen Unterstützung brauchten. Sie standen zur Rückrunde ja nicht so rosig da, aber die Mannschaft hat gezeigt, dass sie Charakter hat. Damit hat keiner mehr gerechnet, und dann sieben Spiele in Folge zu gewinnen – das zeigt schon, dass die Mannschaft Charakter hat und eigentlich auch mehr will, als sie geleistet hat. So ist es zum Gespräch gekommen – eigentlich scherzhaft, und aus Spaß wurde dann irgendwie Ernst.“
Neuzugänge in Aussicht?
Über sich selbst sagte er im Vorstellungsvideo des TSV: „Wenn man Spaß und Leidenschaft mitbringt, bin ich eigentlich ganz einfach. Wenn die Truppe charakterlich so bleibt, wie ich sie kennengelernt habe, dann sind wir, glaube ich, schon ganz weit vorne. Wenn jetzt noch ein bisschen mehr Disziplin dazukommt, haben wir noch ein bisschen mehr erreicht. Von mir selber erwarte ich, dass ich hoffentlich schnell wieder Anschluss finde. 2,5 Jahre Pause sind 2,5 Jahre Pause, aber ich denke, das bekommen wir gemeinsam hin.“ Mit ihm soll es eine erfolgreichere Saison geben als diese. Doch dazu braucht es personell weitere Veränderungen. Der Kader war extrem dünn, und vor allem die Ausfälle von den Brüdern Finn-Ole und Thorben Ratje waren nicht zu kompensieren. Dementsprechend sollen neue Leute her. Nach Informationen von HL-SPORTS stehen wohl auch die ersten Neuen bereits fest. Zudem hat man auf Instagram einen Aufruf nach neuen Akteuren gestartet.
