Regionalliga Nord. Foto: objectivo

Lübeck – Natürlich fällt am 13. Spieltag der Regionalliga Nord keine Vorentscheidung. Aber der Spitzenreiter VfB Lübeck könnte sich mit einem Sieg bei der Teutonia schon ein gutes Stück absetzen: Sein direkter Verfolger SpVgg Drochtersen/Assel (ohnehin mit zwei Partien mehr auf dem Konto) tritt infolge diverser Covid 19-Fälle beim Gegner VfV Borussia 06 Hildesheim nicht zu einem Punktspiel an und der SSV Jeddeloh (in Lohne) sowie Weiche Flensburg (in Rehden) stehen vor schweren Auswärtsaufgaben. Man darf also gespannt sein auf die Tabelle der kommenden Woche.

Blau-Weiß Lohne – SSV Jeddeloh (Fr., 19.30 Uhr)

Jetzt läuft’s beim Aufsteiger: Nach drei Siegen aus den vergangenen vier Partien kletterte Blau-Weiß auf den 13. Rang der Regionalliga. „Die letzten Ligaspiele haben uns Mut gemacht und Selbstvertrauen gegeben, wir gehen voller Tatendrang in das Spiel“, sagt Trainer Henning Rießelmann. Er ist sich allerdings auch bewusst, dass nun eine echte Herausforderung auf sein Team wartet. Mit dem SSV Jeddeloh wird schließlich der seit fünf Partien ungeschlagene Tabellendritte im Heinz-Dettmar-Stadion zu Gast sein. „Die Favoritenrolle ist klar: Jeddeloh ist nicht umsonst da oben, da kommt ein richtiges Schwergewicht auf uns zu“, so Rießelmann.

SV Werder Bremen II – Hamburger SV II (Sa., 14 Uhr)

Zweimal in Folge wurde der SVW II zuletzt zum Zuschauen verurteilt: Erst machten Länderspiel-Abstellungen einen Strich durch die Rechnung, dann ein unbespielbarer Platz in Norderstedt. „Wir nehmen es, wie es kommt, aber das ist natürlich ärgerlich“, fand Trainer Konrad Fünfstück. Seinem Team fehlt also die Praxis. Ob das ein entscheidender Nachteil sein wird? Der HSV II war am letzten Wochenende ja ebenfalls spielfrei und wartet nun seit vier Partien (0-2-2) auf einen dreifachen Punktgewinn. Der allgemein hoch eingeschätzte Gast zählt als Tabellensiebter aber immer noch zu den stärkeren Teams der Liga. Die Hamburger sammelten auch einen Punkt mehr als Werder (10.), trugen bislang allerdings auch zwei Partien mehr aus. Das kleine Nordderby sollte also als ziemlich offen gelten.

BSV Rehden – SC Weiche Flensburg (Sa., 15 Uhr)

Nun muss was passieren: Bereits vier Punkte trennen Weiche mittlerweile vom Lübecker Spitzenreiter, dabei hat das Team von Thomas Seeliger bereits ein Spiel mehr ausgetragen. „Die Basis sind Moral und Einstellung“, betonte der Trainer nach dem 2:2 gegen Teutonia Ottensen. Seine Mannschaft war am letzten Wochenende nach einer schwachen ersten Halbzeit ins Spiel zurückgekehrt und hatte die dritte Heimniederlage in Folge vermieden. Jetzt will der Tabellenvierte natürlich dranbleiben und dabei kann er sich womöglich auf seine Auswärtsstärke verlassen: 13 seiner 20 Punkte holte Weiche auf fremden Platz (4-1-0). Die Bilanz des BSV in den Waldsportstätten (2-3-0) ist nicht ganz so beeindruckend. Aber ungeschlagen ist der Gastgeber im eigenen Stadion bislang auch. Das spricht für ein sehr interessantes Duell.

Atlas Delmenhorst – TSV Havelse (Sa., 16 Uhr)

Zuletzt musste Atlas im Niedersachsen-Pokal ran, erreichte dabei dank eines 4:2 über Blau-Weiß Lohne die nächste Runde. In der Liga lief es nicht so gut, markierte das erwartbare 1:3 in Lübeck doch das dritte sieglose Spiel in Folge. Nachdem das Team lange zur erweiterten Spitzengruppe gezählt hatte, fiel es zuletzt auf den elften Tabellenplatz zurück. Aber was ist die kleine Ergebniskrise schon gegen die vergangenen Monate des TSV Havelse? Der Drittligaabsteiger fand bislang noch gar nicht in die Spur, nahm einen Trainerwechsel vor und reist als 18. ins Stadion am Düsternort. „Wir müssen schleunigst sehen, dass sich jeder Einzelne und wir uns als Mannschaft verbessern“, sagt Florian Riedel. Der auch als rechter Verteidiger aktive Sportdirektor fordert insgesamt mehr Verantwortung auf dem Platz. Zudem habe man in Havelse zu lange geglaubt, dass man die „Spiele spielerisch gewinnen“ könne. Im zweikampfstarken Delmenhorst kann der TSV nun also einen Entwicklungsschritt machen.

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1. FC Phönix Lübeck – Bremer SV (So., 14 Uhr)

Der Gastgeber benötigte eine gewisse Anlaufzeit, zählt mittlerweile aber zu den formstärksten Teams der Liga: Zuletzt blieb Phönix in fünf Spielen ungeschlagen und kletterte nach drei Siegen in Folge auf den sechsten Platz der Liga. Im Adlerhorst tritt folglich eine sehr selbstbewusste Mannschaft an, zumal die Rückkehr des zuletzt verletzten Kapitäns Haris Hyseni erwartet wird. Auf der Gegenseite wird man aber vermutlich auch nicht gerade ängstlich auflaufen: Der Bremer SV schwimmt nach drei Siegen aus den vergangenen vier Partien ebenfalls auf einer Erfolgswelle und reist als Neunter (mit nur einem Punkt Rückstand auf Phönix) nach Lübeck. Zudem gab sich der Aufsteiger zuletzt recht auswärtsstark und siegte in Flensburg (2:1) und Hildesheim (4:0).

Holstein Kiel II – Hannover 96 II (So., 14 Uhr)

Nach drei Siegen in Folge war das 2:3 beim Bremer SV ein Rückschlag. Für Trainer Sebastian Gunkel hielt die Pleite aber auch einige lehrreiche Momente für sein Team bereit: „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen und unsere Fehler minimieren.“ Im Nachwuchsduell mit 96 II können die kleinen Störche nun einen Ausbildungsschritt machen. Der Gegner – als Fünfter sieben Plätze und fünf Punkte besser als Holstein II – dürfte allerdings erneut eine Herausforderung darstellen: Lediglich eine der vergangenen vier Partien, nämlich das Spiel in Drochtersen (0:2), ging verloren. Ansonsten war der Gast ausnahmslos siegreich. In Kiel tritt demnach eine der aktuell stärksten Mannschaften an.

Teutonia 05 Ottensen – VfB Lübeck (So., 14 Uhr)

Die Lage des Gastgebers ist eindeutig: Zwar vermochte sich die Teutonia angesichts von drei Unentschieden in Folge zuletzt etwas zu stabilisieren. Aber als 15. hinkt das Team noch immer den eigenen Ansprüchen hinterher. „Es ist aber ein Prozess und ich hoffe, dass wir einen Großen mal nicht nur ärgern, sondern auch mal schlagen können“, meinte David Bergner nach dem 2:2 in Flensburg am letzten Spieltag. Das zählt ja auch zur aktuellen Situation: Die Teutonia steht nun vor der großen Chance, eine bislang allenfalls durchwachsene Saison mit einem überraschenden Erfolg in eine ganz andere Richtung zu lenken. Zumindest theoretisch. Praktisch scheint der noch ungeschlagene Tabellenführer eine sehr große Herausforderung für die Teutonia zu sein. Womöglich eine zu große Herausforderung.

FC St. Pauli II – Eintracht Norderstedt (So., 14 Uhr)

Die „Hamburger Sorgenkinder“ unter sich: Im Derby empfängt der 17. den 16. der Regionalliga Nord. Dabei hat die Eintracht aus Norderstedt nach dem Spielausfall gegen den SVW II am vergangenen Wochenende allerdings eine Partie weniger ausgetragen. In einer unangenehmen Lage befindet sich der Gast gleichwohl und das liegt auch daran, dass er offenbar einen recht großen Gefallen an Punkteteilungen findet: Gleich fünf der Norderstedter Spiele endeten mit einem Unentschieden (2-5-3) und so machte die Eintracht ihrem Ruf als „Remis-König“ bislang einmal mehr alle Ehre. Beim Gegner machte sich dagegen vor allem eine anhaltende Erfolglosigkeit nachteilig bemerkbar: St. Pauli gewann gerade einen Punkt aus den vergangenen vier Partien. „Wir haben uns aus dem Konzept bringen lassen und uns nicht mehr auf unser Spiel konzentriert“, meinte Trainer Elard Ostermann nach dem 1:2 in Jeddeloh. Dabei war sein Team nach guter Leistung in Führung gegangen, hatte über weite Strecken also eine ordentliche Leistung abgeliefert. Für das Derby gilt demnach: Bislang wurden beide Teams ein wenig unter Wert geschlagen und so ist auch für beide Teams etwas drin.

Spielfrei: BSV Kickers Emden

Die Tabelle

1.VfB Lübeck1023 : 724
2.SV Drochtersen/​Assel1225 : 1423
3.SSV Jeddeloh1022 : 1421
4.SC Weiche Flensburg1121 : 1420
5.Hannover 96 II1221 : 1519
6.1. FC Phönix Lübeck1217 : 2017
7.Hamburger SV II1123 : 1916
8.VfV Borussia 06 Hildesheim1116 : 1616
9.Bremer SV1219 : 2316
10.SV Werder Bremen II914 : 1315
11.SV Atlas Delmenhorst1118 : 1915
12.Holstein Kiel II1222 : 1914
13.TuS BW Lohne1018 : 1913
14.BSV SW Rehden1113 : 1413
15.FC Teutonia 05 Ottensen1117 : 1913
16.FC Eintracht Norderstedt1019 : 1811
17.FC St. Pauli II1117 : 2111
18.TSV Havelse1111 : 209
19.BSV Kickers Emden116 : 383
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