Bescheidenheit bei dreifachen Matchwinner – HSV empfängt den Ex zum ersten Mal

Hamburg – Für den HSV heißt es am Sonnabend: Flutlicht an, 47.000 Zuschauer, Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf. Um 20.30 Uhr empfangen die Rothosen den Tabellenfünften der 2. Bundesliga. Dabei sieht die Bilanz zuhause gar nicht so richtig gut aus. Aus vier Begegnungen vor den eigenen Fans gab es bisher zwei Siege und zwei Niederlagen. Gegen die Rheinländer dagegen verlor man damit in der 2. Liga noch nie. Ein Sieg und ein Unentschieden hier zu Buche. Zuletzt hatte man an der Elbe wenigstens einen knappen 1:0-Erfolg gegen den KSC gefeiert.

„Die Kirche mal wieder im Dorf lassen“

Dabei spielte einer in dieser Partie eine ganz wichtige Rolle, wie auch zuvor in Braunschweig und am vergangenen Wochenende in Kiel. Daniel Heuer Fernandes ist aktuell der große Rückhalt, der die Punkte für den Hamburger SV mit seinen Paraden festhält. Bei den Fans steht er ganz oben in der Beliebtheitsskala, sackte die vergangenen beiden Male den Titel „Man of the Match“ bei ihnen ein. Sein Trainer Tim Walter meint dazu: „Wer “Ferro“ etwas besser kennt, der weiß, dass ihm dieser Hype um seine Person aktuell etwas zu viel wird, weil er ganz bescheidender junger Mann ist. Er ist jemand, der sehr gut in seinem Team arbeitet und weiß, dass er dieses Team auch braucht. Er nimmt sich nicht wichtiger als die ganze Sache. Er ist einer von uns. Das zeigt er uns in jedem Training und jedem Spiel. Er lebt und liebt dieses Spiel. Es freut mich, dass er ein bescheidener Mensch ist. Das passt zum HSV und zu uns. Von daher würde es guttun, die Kirche mal wieder im Dorf zu lassen.“

(R)eis taut auf

Doch nicht nur Hamburgs Torwart ist in einer sehr guten Form, denn Ludovit Reis ist in seinem zweiten Jahr im Volkspark immer präsenter, erzielte nicht nur den Siegtreffer gegen den Karlsruher SC sondern traf auch beim 3:2-Auswärtserfolg bei Holstein Kiel ins Netz des Gegners. Sein Umschaltspiel von Defensive in Offensive raubt dem eigentlichen Kreativkopf Sonny Kittel die Bühne, taucht blitzschnell vor des Gegners Tor auf und schließt selbst ab. An Selbstvertrauen mangelt es dem 22-Jährigen derzeit nicht.

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Thiounes Rückkehr in den Volkspark

Daniel Thioune kehrt zum ersten Mal nach seiner Entlassung im Mai des Vorjahres zurück auf den Rasen des Volksparkstadions. Zwar traf der Fortunen-Coach schon einmal auf seinen Ex-Club, luchste diesem in der vergangenen Saison ein Unentschieden in Düsseldorf ab, doch auf der HSV-Gästebank saß er seitdem nicht wieder. „Ich habe keine Rechnung mit dem HSV offen. Wir sind im Guten auseinandergegangen. Ich habe auch noch Kontakt zu der einen oder anderen handelnden Person. Ich weiß aber auch, dass ich noch nicht so viele Spiele in Hamburg als gegnerischer Trainer gewonnen hab – auch die Fortuna nicht. Es ist ein besonderes Spiel für mich. Meine Familie wird im Stadion sein. Wir haben Hamburg schätzen gelernt, trotz der schwierigen Corona-Situation. Ich freue mich auf die Rückkehr und es würde sich natürlich gut anfühlen, wenn wir drei Punkte holen. Aber sie sind genauso viel wert wie in den anderen Spielen auch.“ Mit einem Sieg gegen Thiounes Fortuna würden die Gastgeber für mindestens 24 Stunden die Tabellenspitze übernehmen.

Der 9. Spieltag (16. – 18.9.)

Sandhausen – Hannover 2:3 (Fr.)
Braunschweig – Karlsruhe 2:1
Bielefeld – Kiel (Sa., 13 Uhr)
Darmstadt – Nürnberg
Rostock – Magdeburg
Hamburg – Düsseldorf (20.30 Uhr)
Fürth – Paderborn (So., 13.30 Uhr)
Heidenheim – Kaiserslautern
Regensburg – St. Pauli

Die Tabelle