Besser geht’s nicht: Babyglück und Siegtreffer nach Geburtstag – Soufian Benyamina erweckt VfB Lübeck

Soufian Benyamina und Elsamed Ramaj bejubeln den Siegtreffer für den VfB Lübeck gegen ihren Ex-Verein Hansa Rostock. Foto: Lobeca/Andreas Knothe

Lübeck – Typisch berlinerisch kommt Soufian Benyamina rüber, der am vergangenen Mittwochabend den Siegtreffer des VfB Lübeck gegen den F.C. Hansa Rostock erzielte.

„Es war das schönste Geburtstagsgeschenk“

Es war sein zweites Saisontor für die Grün-Weißen, die gerade im Abstiegskampf stecken und nach einem Horror-Februar (vier Niederlagen in Folge) abhaken dürfen. Der Jubel von Benyamina, dessen älterer Bruder Karim (39) schon für Union Berlin und FSV Frankfurt in der 2. Bundesliga kickte, war zuckersüß, denn er nuckelte am Daumen – ein Gruß an seine Frau, die ihn einen Tag zuvor (an seinem 31. Geburtstag) mit einem positiven Schwangerschaftstest überraschte. Das zweite Kind ist also unterwegs. „Es war das schönste Geburtstagsgeschenk, was ich bis jetzt bekommen habe“, sagte er nach dem Sieg.

Der Tunnelblick

Benyamina musste gegen seinen Ex-Verein erst auf der Bank schmoren. Er kam aber noch vor der Pause für den gelb-rot-gefährdeten Cyrill Akono in die Partie. „Der Trainer hat gesagt, dass ich Gas geben soll glaube ich. Man ist als Spieler dann auch in so einem Tunnel drin“, sagte er. Direkt nach dem Seitenwechsel stand Benyamina genau richtig. Ein Einwurf von Ryan Malone in der 48. Minute, eine verunglückte Kopfballabwehr von Hansas Julian Riedel direkt zu VfB-Kapitän Tommy Grupe, der für den Torschützen auflegte: Kopfball, Tor, Sieg!

Vertrauen zurückgezahlt

Benyamina, der die 3. Liga mit 254 Einsätzen am besten kennt, war der Matchwinner. Ein ganz wichtiges Tor, denn in der Vergangenheit reichte es in 16 Einsätzen nur fünfmal für die Startelf und nur ein Spiel absolvierte er über die kompletten 90 Minuten. Trainer Rolf Landerl hielt an ihm fest und bewies Näschen dem „Reinickendorfer Fuchs“ das Vertrauen zu schenken. Niemand auf Lübecker Seite wurde enttäuscht.

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Soufian Benyamina (VfB Lübeck) mit Extra-Schichten im Training. Foto: Lobeca/Marcus Kaben

„Ich bin nicht der Typ, der sich hängen lässt“

Dabei schuftete sich Benyamina zurück ins Team. „Ich habe Extra-Schichten geschoben. Meine Person wurde geholt, damit ich vorangehe. Der Trainer hat das erkannt und ich konnte der Mannschaft helfen. Ich bin nicht der Typ, der sich hängen lässt. Das hilft niemanden.“

Wer war der VfB-Man of the Match gegen Rostock?

  • Soufian Benyamina (33) (45%, 76 Votes)
  • Ryan Malone (16) (43%, 73 Votes)
  • Lukas Raeder (32) (12%, 21 Votes)

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Benyamina kämpfte sich nach Schädelbruch zurück

Leicht war die Zeit für den 31-Jährigen vermutlich nicht, denn kurz nach seinem Wechsel von Hansa Rostock zum polnischen Erstligisten Pogon Stettin verletzte sich der Mittelstürmer im Juli 2018 schwer. In einem Testspiel knallte er mit einem Gegenspieler Kopf an Kopf zusammen – dreifacher Schädelbruch! In der Berliner Charité bekam man ihn wieder hin. Hinzu kam, dass Benyamina auf dem rechten Auge lange zeit nichts sehen konnte. In Lübeck bekam er eine neue Chance, stand dabei gelegentlich in der Kritik – ohne das Wissen um seine schwere Verletzung vielleicht… Dass Benyamina wieder weiß, wo das Tor steht, hat er am Mittwoch mit seinem zweiten Treffer für den VfB bewiesen. Dieses Mal sogar mit Köpfchen und kein Abstauber, wie bei der 2:3-Niederlage gegen Hallescher FC. Der Knoten scheint nun bei ihm geplatzt zu sein…

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